Schimmer … 75 lichterfüllte Wörter

Schimmer ... 75 lichterfüllte Wörter

Der Schimmer gehört kombinatorisch zu meinen Lieblingsbegriffen. Immer wenn es um sanftes Licht geht, kann man vieles bildhaft und schön damit ausdrücken. Den Beweis werde ich hier sogleich antreten.

Schimmerwelt

Der Schimmer ist, wenn man so will, der bescheidene Star der Lichteffekte. Er steht nie im grellen Rampenlicht, sondern immer elegant im Hintergrund. Ein Schimmer ist ein Glanz, womöglich verwaschen; ein wenig undeutlich; gern sanft, aber niemals, wirklich niemals grell.

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter … Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

Ein dezenter Schimmer sagt oft mehr als das frechste Glitzern. Siehe auch:

Liste von Wörtern, die *schimmer* enthalten

Diese Liste ist eine Auswahl vor allem alter und besonders eindrücklicher Begriffe. Alphabetisch sortiert.

  1. Abendschimmer
  2. abendschimmerrot
  3. beschimmern
  4. Blütenschimmer
  5. durchschimmern
  6. entgegenschimmern
  7. Fackelschimmer
  8. Farbschimmer
  9. Feuerschimmer
  10. Flitterschimmer (Rauschgoldschein)
  11. fortschimmern
  12. Frühlingsschimmer
  13. Frührotsschimmer
  14. Geisterschimmer
  15. Geschimmer (das schimmernde Leuchten)
  16. Glücksschimmer
  17. Goldschimmer
  18. goldschimmernd
  19. grellschimmernd
  20. hellschimmernd
  21. Himmelsschimmer
  22. Hoffnungsschimmer
  23. Juwelenschimmer
  24. Kerzenschimmer
  25. Lampenschimmer
  26. Laternenschimmer
  27. Lichtschimmer
  28. mondbeschimmert
  29. Mondschimmer (auch Mondenschimmer)
  30. mondschimmerbleich
  31. mondschimmerfahl
  32. Morgenrotschimmernd
  33. Morgenschimmer
  34. morgenschimmerd
  35. Nachtschimmer
  36. nachtschimmernd
  37. Nebelschimmer
  38. Nordlichtschimmer
  39. Perlmuttschimmer
  40. perlmuttschimmernd
  41. Regenbogenschimmer
  42. Rosenschimmer
  43. Schimmergefilde
  44. Schimmergewand
  45. Schimmergewölk
  46. Schimmerglück (Glück das mehr scheint, als das es ist)
  47. schimmerig, schimmerlich
  48. Schimmerlicht (mattes, undeutliches Licht)
  49. schimmerlos (glanzlos)
  50. schimmern
  51. Schimmernacht
  52. schimmernd
  53. schimmerreich (reich an Schimmer, glänzend, reich an Prunk)
  54. Schimmerschein
  55. Schimmerstern
  56. Schimmersucht (Prunksucht)
  57. schimmersüchtig
  58. schimmervoll
  59. schimmerwerfend
  60. schneeschimmernd
  61. schneeweißschimmernd
  62. Silberschimmer
  63. Sonnenschimmer
  64. Spätrotschimmer
  65. sternbeschimmert
  66. Sternschimmer
  67. Tagesschimmer
  68. Tränenschimmer
  69. Traumschimmer
  70. Trostschimmer
  71. Vollmondschimmer
  72. weitschimmernd
  73. widerschimmern
  74. Wolkenschimmer
  75. Wunderschimmer
  76. Zauberschimmer

Wortherkunft Schimmer

Das Wort “Schimmer” stammt aus dem Althochdeutschen und hat seine Wurzeln im Wort “skimman”, was “blinken” oder “schimmern” bedeutet. Es ist eng verwandt mit dem Mittelniederdeutschen “schimern”, das ebenfalls “schimmern” oder “glänzen” bedeutet. Die Ursprünge dieses Wortes finden sich in vielen germanischen Sprachen, und sie alle deuten auf das schwache Licht hin, das reflektiert oder durchscheint.

Interessanterweise vermittelt der Begriff in vielen seiner Anwendungen das Gefühl eines flüchtigen, sanften Lichts oder Glanzes, sei es durch Reflexion oder Transluzenz. Dies steht im Gegensatz zu einem starken, direkten Licht oder Glanz

Schimmer in der Literatur

 Als schöne, sanfte, silberglänzende Frau wollte er den Witwer freien und ihm und den Kindern sein ganzes unendliches, silbernes Schimmerreich, in dem nie ein lautes, grobes, heftiges Wort gesprochen wurde, in dem lauter Frieden, lauter Sanftheit und Wonne herrschte, zu Füßen legen.

Frida Schanz: Der flammende Baum, 1916

Dort, ja dort lag der Glückstraum seines Lebens, der einen verhüllenden Schleier über allen Schmerz vergangener Tage breitete und das Land der Zukunft in rosigem Morgenschimmer auftauchen ließ; aber er durfte die Hand nicht ausstrecken nach diesem Traume, wenn das süße Bild nicht plötzlich in schwarze Nacht versinken sollte.

Jacob Frey: Das erfüllte Versprechen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Berlin, 1910

Trübt ein Wölkchen deinen Sonnenschimmer? O so rausch mit deinen Flügeln, daß ichs höre, und mich freue, daß dein Schmerz im Grab liegt, daß ich hingeh auf dein Grab, und sterbe.

Johann Martin Miller: Siegwart. Bd. 2. Leipzig, 1776

Ich erinnere mich nicht, daß ich ihn länger als fünf Minuten lang verstimmt gesehen hätte, dann brach der unverwüstliche Sonnenschein seines Innern siegreich wieder hervor, und er wußte auch die schlimmste Sache so zu drehen und zu wenden, daß ein Rosenschimmer von ihr ausging.

Heinrich Seidel: Leberecht Hühnchen, 1882 

Werkstattbericht

Das Beitragsbild stammt wie immer aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche im DTA, Projekt Gutenberg, im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.