
Den Begriff Herbst gibt es seit über 1000 Jahren. Ursprünglich hatte er immer mit der Ernte zu tun. Heute kümmert uns das nur noch wenig, denn wir ernten täglich im Supermarkt.
Trotzdem stecken herbstliche Begriffe im kollektiven Gedächtnis der Menschheit.
Die Bibliothek der schönen Wörter … Katastrophen und schlechte Nachrichten gibt es genug, warum sich nicht auch mal wieder mit etwas Schönem beschäftigen? Hier sind Bücher zum Träumen und Schwelgen. Wörter, die der Seele schmeicheln. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Lese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Und natürlich in klanglich schöner Weise in der deutschen Sprache. Diese Worte wecken Erinnerungen und Gefühle an eine ganz bestimmte Jahreszeit. Weitere Herbstassoziationen in Wörter, die den Herbst beschreiben. Siehe auch:
- 51 frischbunte Herbstadjektive
- Herbstwörtererfindungen … 24 kreative, neue Wörter für den Herbst
- 45 unglaublich herbstliche Wörter, die mit Laub beginnen
#Herbstkarneval #Blattfest #Farbenspiel #GoldeneTage #Kürbiszauber #Laublust #ErnteFreude #Sonnenkuesse #Waldfarbenwunder #Herbstharmonie
Liste der Herbstwörter – Worte mit Herbst*
Hier gibt es zwei Formen: Herbst* oder Herbstes* wie in Herbststimmung oder Herbstesstimmung können häufig synonym verwendet werden. Das Sprachgefühl sagt im Zweifel, was richtig ist. Die Version mit „es“ klingt altmodischer und gehoben. Probiere es einfach aus.
- Herbstabend
- Herbstabenddämmerung
- Herbstabendpurpurlicht (romantische Komposition von Friedrich Rückert in Mensch, Herbst von 1836)
- Herbstabendstille
- Herbstanfang
- Herbstapfel
- Herbstbeginn
- Herbstblatt
- Herbstblume
- herbstbraun (adj.)
- Herbstdämmerung
- Herbstduft
- Herbstdunkel
- herbstdurchschüttert (adj.) (ebenfalls nach Rückert)
- herbsten
- herbsterfrischt (adj.)
- Herbstesanfang
- Herbstesstimmung
- Herbstestrauer
- Herbstfarbe
- herbstfarben (wie in herbstfarbenes Kleid)
- Herbstfarbenspiel
- herbstfarbig (adj.)
- Herbstfärbung
- Herbstfest
- Herbstfeuchte
- herbstfeucht (adj.)
- Herbstflammen
- Herbstfreude
- herbstfrisch (adj.)
- herbstfroh (adj.)
- Herbstfrost
- herbstgeboren (adj.)
- Herbstgefühl
- Herbstgelb
- Herbstgestirn (Sternbild Waage)
- Herbstgewässer
- Herbstgirlande
- Herbstgras (spät wachsendes Gras, auch Herbstheu genannt)
- herbstgrün
- herbsthaft (adj.) (wie herbstlich, nicht zu verwechseln mit herzhaft)
- Herbsthauch
- herbsthell (adj.)
- Herbsthimmel
- Herbsthitze
- Herbstkälte
- Herbstkind (im Sinne von: im Herbst geboren)
- Herbstkleid (bezogen auf die Natur oder Landschaft)
- Herbstlandschaft
- Herbstlaub
- herbstlich (adj.)
- Herbstling (im Herbst, zu spät geborenes Kalb)
- Herbstlaune
- Herbstlied
- Herbstluft
- Herbstlüftchen
- Herbstlust
- Herbstmarkt
- herbstmäßig (adj.)
- Herbstmilch (eine Suppe)
- Herbstmond (ein altes Wort für September)
- Herbstmorgen
- herbstmüde (adj.)
- Herbstnacht
- Herbstnachtssturm
- Herbstnässe
- Herbstnebel
- Herbstpunkt (ein Sonnenstand)
- Herbstregen
- Herbsttrauer
- Herbstrost
- herbsttröstend (adj.)
- Herbströte
- Herbstschauer
- Herbstschnee
- Herbstseele
- Herbstseligkeit
- Herbstsonne
- Herbstsonnenschein
- Herbstsonnenuntergang
- Herbstsonntag
- herbststill (adj.)
- Herbststille
- Herbststimme
- Herbststimmung
- Herbststurm
- herbststürmend (adj.)
- Herbsttag
- herbstsüß (adj.)
- herbstumwölkt (adj.)
- herbstverhangen (adj.) (ein herbstverhangener Tag … ein herbstverhangenes Grau …)
- herbstverkündend (adj.)
- herbstwandern
- Herbstwanderung
- Herbstwetter
- Herbstwind
- Herbstwitterung
- Herbstzauber
- Herbstzeit
Auch passend sind Frühherbst, Spätherbst, Nachherbst, Vollherbst, Weinherbst, Weißherbst. Profan hingegen sind Herbstmeister, Herbstmesse, Herbstkleid, Herbstferien, Herbstmode und so weiter. Auf die kann aber jeder selbst kommen.
Herbst Wortherkunft
Das Wort „Herbst“ stammt aus dem Althochdeutschen „herbist“, welches selbst vermutlich seine Wurzeln in der indogermanischen Wortwurzel „*kerp-“ oder „*sker-“ hat, die „trocken“ oder „welken“ bedeutet.
Der semantische Bezug zum Trocknen und Welken ist insofern einleuchtend, als der Herbst traditionell die Jahreszeit der Ernte und des Vergehens von Flora ist, in der das Leben sich auf den Winter vorbereitet.
Es ist bemerkenswert, dass verwandte Wörter in anderen germanischen Sprachen existieren, wie das Altnordische „haust“ und das Altenglische „hærfest“, die beide „Herbst“ bedeuten. Es gibt jedoch keine klaren Entsprechungen in den romanischen oder slawischen Sprachen, was darauf hindeutet, dass das Wort spezifisch germanischen Ursprungs ist.
In einem breiteren kulturellen Kontext wurde der Herbst oft mit Themen der Vergänglichkeit, Reife und Ernte assoziiert. Diese semantische Tiefe des Wortes reflektiert die zentrale Bedeutung der Jahreszeit in agrarischen Gesellschaften, in denen die Erntezeit von entscheidender Bedeutung war.
Herbstwörter in der Literatur
Vor allem nach jenen stimmungsvollen Nachmittagen auf der Veranda mit der bleichen Herbstsonne, dem welken Laub und jenem müden Flüstern, das wie eine Todesahnung die Natur durchzittert – wenn dann die fahle, schnelle Herbstdämmerung sie einhüllte.
Johann Richard zur Megede: Unter Zigeunern, 1897
Als er hinkam, war es schon fast Abend, und tiefrote Sonnenstrahlen glitten wagrecht durch die Zweige und tauchten die ungerührt dastehenden alten Bäumstämme in Purpur. Für ihn reihte sich ein wehmütiger Eindruck an den andern, Sonnenuntergang, Herbstesstimmung und der tiefste und schmerzlichste endgültigen Abschieds.
Pierre Loti: Ein Seemann, 1899
Am Herbstfeste brennen Oliven, Kastanien und Datteln auf dem Altar, er wird mit Traubensaft besprengt, und am Neujahrsfeste lodert höher die Flamme, von Zweigen aller Art und den köstlichsten Harzen, entzündet.
Henriette Frölich: Virginia oder die Kolonie von Kentucky, 1820
Ein goldenes Herbstglühen lag über den alten Linden, an deren kahlen Ästen nur noch einige bunte Blätter hingen. Morgen würde vielleicht der Herbststurm das letzte Blatt herabwirbeln, morgen würde vielleicht auch, vom wilden Sturm geknickt, sein süßester Traum trostlos zerflattert sein.«
Anny Wothe: Durch graue Gassen, 1915
Es regnete bei völliger Windstille sehr fein vom Himmel herunter, als der Förster an diesem Tag aus seinem Haus trat. Es war nicht hell und nicht dunkel, es war nicht einmal Dämmerung, es war einer dieser öden, trostlosen Herbsttage, die nur fahl sind, die sich wie ein Alb auf das Herz der jungen Menschen legen.
Hans Fallada: Wolf unter Wölfen, 1937
Werkstattbericht
Das Beitragsbild stammt wie immer aus dem unerschöpflichen Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche unter anderem im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.
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