Begriffe wie Vollmond oder Neumond kennt jeder, aber das geht genauer – und schöner. Denn die Welt der Himmelsphänomene biet noch einiges mehr.
Die Sprache birgt auch hier ihre kleinen Schätze.
Die Bibliothek der schönen Wörter … Katastrophen und schlechte Nachrichten gibt es genug, warum sich nicht auch mal wieder mit etwas Schönem beschäftigen? Hier sind Bücher zum Träumen und Schwelgen. Wörter, die der Seele schmeicheln. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Lese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Diese Wörter stammen aus Astronomie und Sternkunde, manches ist vertraut, anderes wohl weniger. Fremdwörter und hier unverständliche Fachbegriffe sind aber nicht dabei. Siehe auch:
- Stern … 89 traumhafte nachtdiamantene Wörter
- 43 magische Wörter der Dämmerung
- Mondschein … 65 schimmerschöne schwärmerische Wörter
Liste mit traditionellen Wörtern aus der Welt der Sterne und des Himmels
Wie immer alphabetisch sortiert.
- Abendaufgang (Sichtbarwerdung der Sterne am Himmel)
- Abendblau (blaue Stunde am Abend)
- Abenddämmerung
- Abenderst (das erste Sichtbarwerden von Himmelskörpern)
- Abendhimmel
- Abendletzt (letzte Sichtbarkeit eines Himmelskörpers im Abendlicht)
- Abendrot
- Abendstern
- Abenduntergang
- Altlicht (der letzte sichtbare Eindruck der abnehmenden Mondsichel, kurz vor Neumond)
- Dämmerlicht
- Dämmerschein („Willkommen, süßer Dämmerschein“ Goethe: Faust)
- Dämmerungsfarben
- Dämmerungsstrahlen (Strahlenbüschel)
- Erdschattenbogen (sichtbarer Schatten der Erde im Dämmerungshimmel)
- Erdschein (Licht der Sonne, das von der Erde ins All zurückgeworfen wird)
- Frühlingspunkt (Schnittpunkt des Himmelsäquators mit der Ekliptik, der von der Sonne bei Frühlingsanfang, am 21. März, überschritten wird – lt. Wahrig)
- Frühlingstagundnachtgleiche, Frühlingsnachtgleiche (die Gleichheit der Nacht mit dem Tage, mit welchem Zeitpunkt im Kalender der Frühling anfängt – so beschreibt es der Grimm)
- Gegendämmerung (farbiger Widerschein der aufgehenden oder untergehenden Sonne im gegenüberliegenden Himmelssegment)
- Gegendämmerungsbogen (auch Venusgürtel oder -band genannt, ein helles Phänomen am Dämmerungshiommel)
- Gegendämmerungsstrahlen
- Herbstpunkt (ein Sonnenstand)
- Landschaftshorizont (subjektiver Eindruck, abweichend vom mathematischen Horizont)
- Mitternachtsdämmerung (die gibt es im Sommer, wenn es in unseren Breiten nicht mehr vollständig dunkel wird)
- Mitternachtssonne
- Mondregenbogen, Mondbogen (ein seltener schwacher Regenbogen, der nicht durch die Sonne, sondern durch das Mondlicht erzeugt wird)
- Mondsichel
- Morgenblau (blaue Stunde am Morgen)
- Morgendämmerung
- Morgenerst (die Wikipedia definiert es so: „Derjenige Tag, an dem ein Himmelskörper erstmals wieder früher als die Sonne über dem Osthorizont aufgeht und freiäugig erkennbar ist, weil der Himmel noch nicht vom Sonnenlicht überstrahlt wird.“)
- Morgengrauen, Morgengrau (das erste, noch indirekte Sonnenlicht den Morgenhimmel)
- Morgenhimmel
- Morgenletzt (die vor dem Neumond letztmals zu sehende schmale Sichel des Mondes. Der Begriff steht auch noch für andere astronomische Ereignisse)
- Morgenrot
- Morgenstern
- Nachtbogen (nennt man den Weg, den ein Stern unter dem Horizont beschreibt also unter unseren Füßen und während man ihn nicht sehen kann)
- Neulicht (der erste, noch schwache Lichthauch des Mondes, der nach dem Neumond zu sehen ist)
- Purpurlicht (entsteht durch kleine Staubpartikel in der Atmosphäre und lässt Teile des Himmels purpurfarben erscheinen)
- Nordlicht (Polarlicht, Aurora borealis)
- Sommersonnenwende
- Sonnenwende
- Sonnenzeit
- Südlicht (Aurora australis)
- Tagbogen (die Bahn eines Himmelskörpers oberhalb des Horizonts, meist bezieht sich das auf die Sonne)
- Tagundnachtgleiche
- Wintersonnenwende
Stern- und Himmelswörter in der Literatur
In seltsame, rötliche Schleier eingehüllt, versank die Sonne im Westen. Im Süden glühten die vereisten Gipfel der Alpen auf, die Erde hüllte sich in bläuliche und violette Schatten. Droben aber, in der Höhe, lag ein merkwürdig zartes Purpurlicht, in dem eigenartige, grünliche Wölkchen dahinschwammen, die die Menschheit früherer Zeiten nie gesehen, oder doch ganz selten, wenn mächtige Vulkane ungeheure Aschenmengen in die Lufthülle des Planeten emporgeschleudert. Der in den Luftmantel der Erde eingedrungene kosmische Staub war die Ursache dieser seltsamen Dämmerungsfarben. Beugungen und Reflexionen des Sonnenlichtes wurden da hervorgerufen und zauberten mysteriöse Ringe und Strahlen in das früher ruhige, klare Blau des Aethers.
Bruno Hans Bürgel: Der Stern von Afrika, 1921
Die rosige Gegendämmerung lohte durch die Tannen wie durch schmale Domfenster. Spukhaft stieg aus dem nachtenden Wald des Spechtes Trommeln.
Hans Watzlik: Der Alp, 1914
Das Morgenrot schwimmt still entlang
Den Wolkenozean;
Den Gliedern zart mit Liebesdrang
Schmiegt sich die Welle an.
Ihm folgt die Sonn‘ im Sphärenklang,
Ein roter Flammenkahn;
Ein lindes Rauschen grüßt den Tag:
Ist es ihr Ruderschlag?
Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848): Am Morgen
Werkstattbericht
Das Dämmerungshimmelsfoto für das Beitragsbild erwarb ich von Depositphotos @SergeyNivens. Die Illustration ist von mir. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google, Google Booksearch, Wikipedia.