Das Deutsche Wörterbuch (DWB) der Brüder Grimm ist das bekannteste Wörterbuch der deutschen Sprache.
Es ist nicht nur das umfangreichste und bekannteste Wörterbuch zur deutschen Sprache, sondern auch ein beeindruckendes Zeugnis des Engagements und der wissenschaftlichen Akribie von Jacob und Wilhelm Grimm. Begonnen im Jahr 1838, war ursprünglich angenommen, dass das Projekt nur wenige Jahre in Anspruch nehmen würde. Doch die Realität sah anders aus.
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Umfang
Die Brüder hatten den Umfang des Projekts erheblich unterschätzt. Sie kamen während ihrer Lebenszeit nur bis zum Buchstaben F. Nach ihrem Tod wurde die Arbeit von anderen Linguisten und Forschern fortgesetzt und fand erst im Jahr 1961 ihren Abschluss. Das Resultat war ein monumentales Werk, das in 32 Bänden über 330.000 Stichwörter abdeckt.
Stichwörter: Lexikographie, Deutsche Sprache, Kulturerbe, Wissenschaft, Märchensammler, Wörterbuch, Sprachforschung. Siehe auch:
- Wortschätze aus dem Grimmschen Wörterbuch
- 99 wunderschöne Wortschätze aus dem DWB
- 79 alte und spaßige Schimpfwörter aus dem DWB
DWB Fakten
Das DWB ist ein monumentales Werk, das über die genannten Zahlen hinaus weitere interessante statistische Informationen bietet. Hier sind einige Zahlen, die in Zusammenhang mit dem DWB stehen. Sie können je nach Quelle leicht variieren.
- Seitenanzahl: Das DWB hat insgesamt über 34.000 Seiten.
- Bearbeitung durch Nachfolger: Nach dem Tod der Brüder Grimm haben über 40 andere Bearbeiter am DWB gearbeitet, um es zu vervollständigen.
- Quellen: Es wird geschätzt, dass über 10 Millionen Zitate aus unterschiedlichsten Quellen im DWB verwendet wurden, um die Bedeutungen und Verwendungen der Wörter zu veranschaulichen.
- Revision: Die neueren Auflagen des DWB haben fortlaufende Revisionen und Erweiterungen erfahren. Seit den 1970er Jahren wurde beispielsweise eine Retrodigitalisierung durchgeführt, um das Wörterbuch digital zugänglich zu machen.
- Digitale Zugänglichkeit: Das DWB ist heute online verfügbar und wird jährlich millionenfach abgerufen.
- Einfluss: Das DWB hat als Grundlage für viele spätere deutsche Wörterbücher gedient und beeinflusst auch heute noch die germanistische Forschung.
Das alles unterstreicht die enorme Bedeutung und den Einfluss des DWB. Und das nicht nur in der deutschen Sprachgeschichte, sondern auch in der linguistischen Forschung und Bildung.
Das DWB ist mehr als ein Nachschlagewerk im herkömmlichen Sinne. Viele Wörter sind detailliert mit etymologischen, semantischen und grammatikalischen Informationen beschrieben und oft durch Zitate aus der Literatur veranschaulicht. Das macht das DWB zu einem Fenster in die deutsche Sprache und Kultur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und zu einer unschätzbaren Ressource für Linguisten, Historiker und Literaturwissenschaftler. Während die Grimms am bekanntesten für ihre Märchensammlungen sind, zeigt das Wörterbuch ihr tiefes Interesse und ihre Passion für die deutsche Sprache in ihrer ganzen Tiefe und Breite.
Die Online Version des Wörterbuchs ist frei zugänglich.
Die Brüder Grimm hinterließen ein beeindruckendes Erbe, das sowohl die Studien zur deutschen Sprache und Literatur als auch die kindliche Vorstellungskraft weltweit beeinflusst hat.
Jacob Grimm (1785-1863)
Jacob Ludwig Carl Grimm wurde am 4. Januar 1785 in Hanau, Deutschland, geboren. Er war sowohl Sprachwissenschaftler als auch Märchensammler. Zusammen mit seinem Bruder Wilhelm legte er die ersten Grundsteine für die moderne Germanistik durch Arbeiten wie die „Deutsche Grammatik“. Diese beschäftigte sich mit der Entwicklung der indogermanischen Sprachen und etablierte Jacob als Pionier der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft. Ab 1830 arbeitete er an der Universität Göttingen, wurde jedoch wegen seines Protests gegen den König von Hannover entlassen. Später fand er eine Stelle an der Universität Berlin. Ebenso bekannt ist er für das Sammeln und Herausgeben von Volksmärchen, bekannt als „Grimms Märchen“. Jacob begann auch die Arbeit am „Deutschen Wörterbuch“, welches später von seinem Bruder und anderen Linguisten vervollständigt wurde. Er starb am 20. September 1863 in Berlin.
Wilhelm Grimm (1786-1859)
Wilhelm Carl Grimm wurde ein Jahr nach seinem älteren Bruder Jacob, am 24. Februar 1786, ebenfalls in Hanau geboren. Wie sein Bruder zeigte auch Wilhelm ein tiefes Interesse an Sprache und Literatur. Während Jacob den wissenschaftlichen Aspekt der Märchensammlung betonte, fügte Wilhelm literarische Qualität hinzu und überarbeitete viele der Geschichten, um sie zugänglicher zu machen. Neben den Märchen sammelten und veröffentlichten die Brüder auch deutsche Sagen und Mythen. Wilhelm arbeitete, ebenso wie sein Bruder, an der Universität Göttingen und wurde ebenfalls wegen politischer Aktivitäten entlassen. Die Brüder zogen nach Berlin, wo Wilhelm weiterhin an literarischen und linguistischen Projekten arbeitete. Wilhelm setzte die Arbeit am Deutschen Wörterbuch nach Jacobs Tod fort. Er starb am 16. Dezember 1859 in Berlin.
Vorläufer des Deutschen Wörterbuchs
Johann Christoph Adelung: Veröffentlichte zwischen 1774 und 1786 sein „Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart“, ein umfassendes Wörterbuch der deutschen Sprache seiner Zeit.
Joachim Heinrich Campe: Erstellte das „Wörterbuch der deutschen Sprache“ zwischen 1807 und 1811, das für seine zeitgemäßen Definitionen und für die Einbindung von Neologismen bekannt war.
Jacob Heinrich Kaltschmidt: Kurzgefaßtes vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der deutschen Sprache, 1834
Samuel Friedrich Wilhelm Hoffmann: Von ihm stammt das „Vollständigstes Wörterbuch der deutschen Sprache“ in 6 Bänden. Teil 1 erschien 1853 in Leipzig, der letzte 1861
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Werkstattbericht
Im Beitragsbild oben verwende ich das Doppelporträt der Brüder Wilhelm Grimm (links) und Jacob Grimm von Elisabeth Jerichau-Baumann von 1855. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans.