99 altertümliche und alte Wörter der deutschen Sprache für allerlei Spektakel

99 altertümliche und alte Wörter der deutschen Sprache für allerlei Spektakel

Hier kommt die ultimative Steigerung zu den Wohlfühlwörtern, die ich dir bereits präsentiert habe. Setzen wir noch eins drauf. Eine honette Liste für Schreiber, die sich etwas trauen. Denn Sprache ist Reichtum.

Doch der Griff in Opas Mottenkiste bringt nicht nur Verstaubtes ans Licht, sondern auch jene Kostbarkeiten, die uns verloren gegangen sind.

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter … Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

Warum überhaupt alte Wörter einsetzen, die nicht mehr zum Sprachgebrauch gehören? Um sich abzusetzen, um etwas Besonderes, etwas nicht Alltägliches zu machen, um die Leser zu überraschen. Diese Begriffe sind sprachliche Farbtupfer, die an der richtigen Stelle zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt als Würze funktionieren. So machst du deine Texte reicher.

Auch anno 2023 können alte Wörter schlankerhand benutzt werden. Die meisten Leser werden die Begriffe nicht kennen, selbst wenn sie schon etwas älter sind. Die Wörter waren früher in Gebrauch und sind in Vergessenheit geraten oder durch andere ersetzt worden. Ein völlig normaler Vorgang, der ständig, auch heute noch in allen lebenden Sprachen vor sich geht.

Auf den Wortzusammenhang kommt es an

Die Bedeutung kann häufig aus dem Kontext erschlossen werden. Grenzen lassen sich nicht immer klar ziehen, manches Wort könnte unverstanden blieben. Andere dagegen wurden vielleicht schon wieder mit Leben erfüllt. Oder sind in bestimmten deutschsprachigen Gebieten nie völlig in Vergessenheit geraten. Du solltest deshalb eine gewisse Vorsicht im Gebrauch walten lassen.

Hier geht es um Wörter, die kaum noch oder gar nicht mehr verwendet werden, früher aber sehr wohl in Gebrauch waren. Wörter, die zumindest alten Menschen bekannt sind, aber auch nicht immer. Nicht auszuschließen ist, dass du den einen oder anderen Begriff schon mal gelesen hast. In einem historischen Roman zum Beispiel, einem uralten Zeitungsartikel, Buch oder Fantasy Epos.

Gar nicht so leicht zu sagen, was tatsächlich veraltet ist oder zu den junggebliebenen Wohlfühlwörtern  gehört oder durchaus in manchen Kreisen noch im lebendigen Gebrauch ist. Sieh mir gewisse Überschneidungen also nach. Eben die könnte man in der Liste der Wörter aus der gehobenen Sprache finden.

Davon unterscheiden möchte ich Wörter, die Dinge bezeichnen, die es in unserer Welt nicht mehr gibt. Das lohnt sich weniger, da diese Dinge nicht mehr existieren (Wählscheibe, Transistorradio …). Man kann sie deshalb schlecht wiederbeleben. Könnte man bestenfalls dosiert in historischen Romanen oder in Berichten einsetzen. Aber da bleibt einem dann auch kaum andere Wahl. Siehe auch:

Alte Wörter, die nicht mehr im Gebrauch sind

Frischauf zur wohllöblichen Liste weidlich vergessener Worte der deutschen Sprache. Diese Liste zusammenzustellen war schwierig, eben weil es so viele Wörter gibt, die in Frage kommen. Vor dir liegt deshalb nur eine klitzekleine Auswahl aus dem Fundus gefährdeter oder schon untergegangener Wörter.

  1. affrontieren – jemanden herausfordern, angreifen
  2. alldaebenda, dort
  3. allenthalben – überall
  4. allgemach – im Laufe der Zeit, nach und nach
  5. angängig – möglich, erlaubt, zulässig
  6. Anfurt – Hafen
  7. anheischig (sich anheischig machen) – sich erbieten, sich verpflichten
  8. anverwandeln – übernehmen, annehmen
  9. Begebnis – Begebenheit
  10. bloß­fü­ßig – barfüßig
  11. Buttervogel – gemeint ist der Schmetterling
  12. da­selbst –  an dieser Stelle, an diesem Ort, da, dort
  13. dei­net­hal­ben – deinetwegen
  14. derohalben – deshalb
  15. dort­selbst – an dem bereits genannten Ort, ebendort
  16. ehrenfest – ehrenwert, ehrbar, achtbar
  17. Eidam – Schwiegersohn
  18. Ehrsamkeit – Ehrbarkeit, Achtsamkeit
  19. entraten – auf etwas verzichten, ohne etwas auskommen
  20. erheischen – erfordern, nötig haben, verlangen
  21. Fährde – Gefahr
  22. fatigant – ermüdend, lästig, langweilig
  23. forthin – von nun an immer
  24. frappieren – jemanden überraschen
  25. frischauf! – Auf geht’s!
  26. fürbass – weiter voran, vorwärts
  27. fürwahr – in der Tat, wirklich, wahrlich
  28. fürderhin – in Zukunft, zukünftig
  29. Galanterie – Höflichkeit, Zuvorkommenheit
  30. Geheimkünstler – Magier
  31. gewisslich – ganz sicher
  32. gleisnerisch – heuchlerisch, bigott
  33. glimmrig – leicht glänzend, schimmernd
  34. großjährig – Erwachsen
  35. Hagestolz – älterer männlicher Single, Junggeselle
  36. halbschlächtig – nicht eindeutig, schwankend
  37. Händel – Streit
  38. Hanswurstiade – Possenspiel, Gaukelspiel
  39. Helfant – Elefant
  40. herz­in­nig­lich – innig
  41. hinfort – künftig, weiterhin, zukünftig
  42. höchlich – in hohem Maße, sehr
  43. hoch(wohl)löblich – ehrenhaft
  44. hof­män­nisch – höfisch
  45. holdselig – anmutig, liebreizend, von engelhaft zarter Schönheit
  46. honett – rechtschaffen, ehrenhaft und anständig
  47. honorabel – ehrenvoll, ehrbar
  48. jüngst­hin – kürzlich, letztens
  49. Kämpe – Krieger, Streiter
  50. knastern – murren
  51. kommod – bequem
  52. konjizieren – vermuten
  53. Kurzweil – Zeitvertreib
  54. leichtlich – mühelos
  55. Lichtmond – hieß der Vollmond
  56. Lustbarkeit – Vergnügung, angenehmer Zeitvertreib
  57. Malefiz – Verbrechen, Delikt, Straftat
  58. Maid – Mädchen, junge Frau
  59. Mamsell – Haushalts- oder Küchenhilfe
  60. Mime – Schauspieler
  61. Muhme – Tante
  62. Mummenschanz – Maskenumzug bei der Fastnacht
  63. Niederkunft – Entbindung
  64. obsiegen – siegen, gewinnen
  65. Oheim – Onkel
  66. Pläsanterie – Belustigung
  67. pudelnärrisch – possierlich, goldig, putzig
  68. putzwunderlich – wundersam, erstaunlich
  69. ridikül – lächerlich
  70. Sachtmut – Sanftmut
  71. schmuck – im Sinne von schmückend; zum Beispiel ein schmuckes Kleid
  72. SchwarzmondNeumond
  73. schief­mäu­lig – missgünstig, neidisch
  74. schlankerhand – ohne Weiteres
  75. Schnurre – kleine, heitere Geschichte, Anekdote
  76. Schnurrpfeiferei – verrückter Einfall, abwegige Idee
  77. schnurrig – komisch, lustig, spaßig
  78. sintemal – weil, da oder zumal (Konjunktion)
  79. spornstreichs – sofort
  80. staffieren – jemanden ausstatten
  81. Stutzer – Dandy, Geck, Schnösel
  82. treu­lich – getreu, präzise
  83. tunlich – ratsam, angebracht
  84. Trottoir – Gehsteig, Bürgersteig, Fußweg – aus dem Französischen
  85. vaporisieren – verdampfen
  86. verbollwerken – verbarrikadieren
  87. vermaledeit (das Gegenteil von gebenedeit) – verwünscht
  88. verwichen – verflossen
  89. vexieren – täuschen
  90. wahnschaffenmissgestaltet, hässlich
  91. wahrlich – in der Tat, wirklich
  92. ward – wurde
  93. weidlich – sehr, gehörig
  94. weiland – einstmals, früher
  95. wohlfeil – billig, niedrig im Preis
  96. wohllöblich – lobenswert, sehr achtbar
  97. zartsinnig – zartfühlend
  98. zaub(e)risch – zauberkräftig, traumhaft, bezaubernd
  99. zuvörderst – zuerst, in erster Linie
  100. zwiefältig – zweifach

Noch eine kleine Warnung: Manches könnte einem auch als Fehler ausgelegt werden, etwas wenn man gefügsam statt gefügig schreibt. Es weiß  eben nicht jeder, dass das auch gestattet ist – zumindest mal üblich war.

Noch nicht genug? Hier es weiter mit dem neuen zweiten Teil: Noch mal 99 altertümliche und durchaus alte Wörter der deutschen Sprache

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Das alte Buchfoto für das Beitragsbild stammt von Pixabay. Die verwendeten Fonts sind Anton (Google) und Alegreya Sans (Adobe).