63 drastische alte Adjektive

63 drastische alte Adjektive

Hier kommt rohe Kost, sprachlich gesehen. Weil man nicht immer nett sein will und kann, braucht es das passende Vokabular dazu. Diese Adjektive aus früheren Zeiten sind keine Flüche und eignen sich auch nicht für Wutausbrüche. Dennoch sind sie kernig, deftig, derb und lebensecht.

Diese Wörter decken auf, statt zu verbergen. Sie sind authentisch und scheuen sich nicht vor der Realität. Sie sind wie herzhaftes, rustikales Brot, das den Geschmack des Lebens auf den Punkt bringt. Sie sind die Werkzeuge unserer Vorstellungskraft und vermitteln eine ehrliche und bildhafte Sicht auf die Dinge. Siehe auch:

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter! Wir brauchen keine Kernkompetenzen und Synergieeffekte, sondern eine Rückbesinnung auf die Schönheit einfacher, ausdrucksstarker Wörter! Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

Liste derber, kerniger Adjektive von denen viele kaum jemand kennt

Alt sind sie, vergessen auch, also erschrick nicht vor ihrer Direktheit. Diese Begriffe sind nichts für mildtuerische Milchbärte und wachsweiche Wischlappen.

  1. angstscheißig (sich vor Angst in die Hosen scheißend)
  2. bärbeißig (brummig, grimmig)
  3. blitzzwiebelblau (blau von Schlägen oder vor Kälte)
  4. dicktuerisch (prahlerisch, angeberisch)
  5. donnerschlächtig (verwünscht, verdammt)
  6. doppelzünglerisch (falsch, unaufrichtig)
  7. dummkühn (dreist und dabei frech, verwegen, tollkühn, wie dummdreist oder dummkeck)
  8. dürrbackenschmutzig (hager und dreckig)
  9. dürrhälsig (mit einem dünnen Hals; oft spöttisch verwendet)
  10. duttenwelk (mit hängender, runzliger Brust)
  11. eisenfresserisch (prahlerisch)
  12. feigherzig (ängstlich, mutlos)
  13. friedhässig (zanksüchtig)
  14. feuchtohrig (noch nicht trocken hinter den ohren)
  15. galgenverdienlich (etwas wofür man an den Galgen kommt)
  16. gefallsüchtig (eitel)
  17. grimmbebend (zornig)
  18. grunddumm (sehr dumm)
  19. grundhäßlich (äußerst häßlich)
  20. grundliederlich (von Grund auf, total nachlässig)
  21. harthäutig (unempfindlicher Mensch)
  22. hartköpfig (einen harten, eigensinnigen Kopf habend)
  23. hartsinnig (verstockt)
  24. henkerskühn (wie ein Henker, wie der Teufel)
  25. hinterträchtig (hinterhältig, boshaft)
  26. hirnwund (krank im Kopf)
  27. hundsgrob (hundsgemein, sehr grob)
  28. hundsrackermüde (äußert müde)
  29. kaltgrimmig (mit kalter Wut)
  30. kaltsinnig (geistig unempfindlich, träge, spröde)
  31. kanonendick (betrunken)
  32. kernderb (verstärktes derb, derb bis ins Mark)
  33. klapperbeinig (knochendürr)
  34. klotzig (grob, ungeschickt)
  35. klotzköpfig (dickköpfig, sehr dumm)
  36. klüffelwitzig (von grobem Verstand)
  37. knittergesichtig (mit einem faltigen Gesicht)
  38. krötenvergnügt (höchst vergnügt)
  39. krüppelkrumm (krumm wie ein Krüppel)
  40. latschbeinig (Latschbeine habend, zum Beispiel ein latschbeiniger Mensch)
  41. leichenlangsam (sehr langsam)
  42. maulfaul (schweigsam, stumm)
  43. pockennarbig (von Pockennarben gezeichnet)
  44. rappelköpfig, rappelköpfisch (eigensinnig, störrisch, dickköpfig, starrköpfig)
  45. rauflustig (streitsüchtig, schlägerisch)
  46. raufsüchtig (auf das Prügeln und Schlagen aus sein)
  47. ruchlos (gemein, niederträchtig)
  48. sackdüster (dunkel wie in einem Sack)
  49. sackgrob (brutal grob)
  50. saugrob (sehr grob)
  51. scheißig (einen Drang zum Scheißen haben)
  52. schlappduttig (mit schlaffen Brüsten)
  53. schwarzsichtig (alles negativ, schwarz sehend)
  54. schwatzsüchtig (Steigerung zu schwatzhaft)
  55. schwellenschlepperig (klatschsüchtig)
  56. seuchenschwanger (die Seuche in sich tragend; seuchenschwangere Dünste)
  57. spitzfingerig (etwas mit spitzen Finger anfassen, vorsichtig und misstrauisch)
  58. sturköpfig (hartnäckig, eigensinnig)
  59. tolldreist (sehr dreist, kühn)
  60. übelberüchtigt (übel beleumundet, mit üblem Ruf)
  61. vierschrötig (von kräftiger, gedrungener Gestalt, robust, derb)
  62. wetterlaunisch (unbeständig wie das Wetter)
  63. zänkisch (streitsüchtig, reizbar)

Zitat aus der Literatur

Denn ich bin, offen gestanden, ausgedörrt wie ein Stockfisch und hundsrackermüde von all dem Schauen.

Wilhelm Schussen (Wilhelm Frick): Medard Rombold, 191

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Werkstattbericht

Das Beitragsbild habe ich von der KI Stable Diffusion via Nightcafé Studio generieren lassen, die abgebildeten Dinge existieren in der realen Welt nicht. Die verwendeten Fonts sind Anton (Google) und Alegreya Sans (Adobe).