Jetzt wird es ein bisschen gruselig, kalt und blass. Das liegt in der Natur der Sache. Leichen sieht man heute nur selten. Gestorben wird natürlich trotzdem.
Doch war das früher anders, nämlich selbstverständlicher, das zeigt auch die Sprache. Ehrlicher wars und direkter. Heute wird mehr verhüllt.
Die Bibliothek der schönen Wörter … Katastrophen und schlechte Nachrichten gibt es genug, warum sich nicht auch mal wieder mit etwas Schönem beschäftigen? Hier sind Bücher zum Träumen und Schwelgen. Wörter, die der Seele schmeicheln. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Lese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Trotz Zombies: Leichen waren früher mehr. Hier ist die morbide Leichenwörterliste. Siehe auch:
- 99 Wörter des Schreckens, des Grauens und des Horrors
- 89 traurige Wörter für elende Zeiten
- Der Krieg in kriegsfernen Zeiten – 225 Wörter mit Krieg*
Liste von Wörtern mit Leiche*
Vielleicht nicht schön, aber immer echt. Die meisten dieser Wörter sind alt, selbst in gewisser Weise Leichen. Die laufen nicht mehr weg. Alphabetisch sortiert. Definitionen stammen aus dem Grimm.
- Leichenacker (Friedhof)
- Leichenangesicht (Gesicht einer Leiche oder wie einer Leiche)
- leichenartig (nach Art einer Leiche)
- Leichenbahre (Totenbahre)
- Leichenbegleit(er) (Begleitung einer Leiche beim Begräbnis)
- Leichenbeschauer
- Leichenbesorger (einer, der das Waschen, Ankleiden und das Begraben der Leichen besorgt)
- Leichenbestatter
- Leichenbestattung
- Leichenbier
- Leichenbitter (der zur Begleitung einer Leiche im Namen der Hinterlassenen einladet)
- Leichenbitterin (Klageweib)
- leichenblass
- Leichenblässe
- leichenbleich (bleich wie eine Leiche)
- Leichenbrand (Verbrennung einer Leiche)
- leichenbrandig
- Leichenbuch (Totenregister)
- Leichenchor (Chor der bei der Beerdigung einer Leiche gesungen wird)
- Leichendecke (schwarze Decke, wie sie über eine Leiche und deren Sarg gebreitet wird)
- Leichendieb
- Leichendienst (Dienst bei Beerdigung einer Leiche)
- Leichenduft (Duft von Leichen oder wie von Leichen)
- Leicheneule (Name der gemeinen Eule, sowie des kleinen Kauzes, weil ihr Geschrei für einen Vorboten des Todes gehalten wird)
- Leichenfackel (Fackel die bei der nächtlichen Beerdigung einer Leiche vorangetragen wird, Totenfackel)
- Leichenfackelschein
- leichenfahl (fahl und blass wie eine Leiche)
- leichenfarben
- Leichenfeier
- Leichenfeierlichkeit
- Leichenfeld (mit Leichen bedecktes Feld, Schlachtfeld)
- Leichenfest (Leichenfeier; Feier oder Fest für einen Gestorbenen)
- Leichenfeuer
- Leichenfleck (Totenfleck)
- Leichenfrau (Frau welche die Toten wäscht und kleidet; Totenfrau)
- leichenfrei (frei von Leichen)
- leichenfressend
- Leichengedeck (Leichendecke, Sargdecke)
- Leichengedicht
- Leichengefolge (Gesamtheit der einer Leiche bei ihrem Begräbnisse folgenden)
- Leichengeheul (Geheul über einer Leiche)
- Leichengeleit (Geleit einer Leiche zu Grabe und Gesamtheit der Geleitenden)
- Leichengepränge
- Leichengeruch (Geruch wie er von einer Leiche ausgeht)
- Leichengerüst (Gerüst für den Sarg mit der Leiche bei einer pomphaften Beerdigung)
- Leichengesang (Gesang der über einer Leiche, namentlich bei deren Beerdigung angestimmt wird)
- Leichengeschrei (Klaggeschrei)
- Leichengestank
- Leichenglocke (die bei dem Tode eines Menschen geläutet wird)
- Leichengrab
- Leichengruft
- Leichenhacker (andere Bezeichnung für die Geier, die sich an Toten zu schaffen machen)
- leichenhaft (leichenartig)
- Leichenhalle
- Leichenhaus
- Leichenhemd (Totenhemd)
- Leichenhügel (Grabhügel)
- Leichenhuhn (die gemeine Eule und der kleine Kauz sind gemeint)
- leichenkalt
- Leichenkammer (Kammer zur Aufbewahrung von Leichen)
- Leichenkeller (Keller zur Aufbewahrung von Leichen)
- Leichenkerze
- Leichenklage
- Leichenkleid
- Leichenkorb
- Leichenkosten
- Leichenlager (Bettstelle worauf eine Leiche liegt. Auch Lager in dem Leichen liegen; Totenacker)
- Leichenlaken
- leichenlangsam
- Leichenlied
- Leichenmahl
- leichenmässig
- Leichenmusik
- Leichenöffnung (Obduktion)
- Leichenprediger
- Leichenpredigt
- Leichenrede
- Leichenschau
- Leichenschleier (Trauerschleier)
- Leichenschmaus
- Leichenschmücker (jemand der Leichen zurechtmacht, so dass sie präsentabel sind. Macht heute der Bestatter)
- Leichenschreiber
- leichenschwer
- Leichenschwere
- Leichenstarre
- Leichenstein
- leichenstumm
- Leichentext
- Leichenträger
- Leichentuch
- Leichenvogel (Geier, Rabe)
- leichenvoll (voll mit Leichen, zum Beispiel ein Schlachtfeld oder eine bombardierte Stadt)
- Leichenwachs (bei Leichen durch längeres Liegen in Wasser oder feuchtem Erdreich entstehende wachsartige Substanz)
- Leichenwagen
- Leichenwall (Wall aus Leichen; aufgeschichtete tote Körper)
- Leichenweg (Weg auf dem die Leichen zum Friedhof geführt werden)
- Leichenweib (Klageweib, Trauerweib, Seelfrau, Leichenbitterin)
- leichenweiß
- Leichenzug
- Nachtleiche (Leiche die nachts begraben wird)
- Wandelleiche (ein abgezehrter, kranker Mensch, eine wandelnde Leiche)
Leichen pflasterten auch die Literatur
Auf einmal dehnte eine Gestalt sich unter ihnen aus mit einem leichenweißen unbeweglichen Angesichte, mit weißen Lippen, mit weißen Augenbraunen und Haaren. Die Gestalt suchte den Kranken mit gekrümmten langen Fühlhörnern, die aus den leeren Augenhölen spielten. Sie wiegte sich näher, und die schwarzen Punkte der Fühlhörner schossen wie Eisspitzen, kalt wehend um sein Herz.
Jean Paul Richter: Dr. Katzenbergers Badereise, 1809
Es war gerade zur glühendsten Zeit des chinesischen Sommers; meist mußte man halb verdurstend kämpfen, geblendet von Staub, unter einer Sonne, die ebenso verderblich war wie die Kugeln, und in unausgesetztem eklen Leichengeruch.
Pierre Loti: Die letzten Tage von Peking, 1900
Werkstattbericht 🔧
Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google, DWDS und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.