
Allergrausamste Dinge, gar Schreckliches ist in Geschichten aller Art für ein gepflegtes Gruseln zwingend nötig. Dafür – und nicht nur für Halloween – braucht es die passenden Gruselwörter.
Hier ist eine gute Hundertschaft origineller, schöpferischer Begriffe (nebst einiger bekannter) aus der Welt des Grauens. Vor dem Weiterlesen an dieser Stelle sei ausdrücklich gewarnt. Es wird gemein.
Die Bibliothek der schönen Wörter … Katastrophen und schlechte Nachrichten gibt es genug, warum sich nicht auch mal wieder mit etwas Schönem beschäftigen? Hier sind Bücher zum Träumen und Schwelgen. Wörter, die der Seele schmeicheln. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Lese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Mit Schaudergrauen wendet sich die zarte Seele ab, denn abgrundtiefer Horror kann durch bloße Worte heraufbeschworen werden. Oder Schreckliches als schrecklich beschrieben werden. Hieronymus Bosch in Wörtern. Siehe auch:
- 99 schreckliche Adjektive des Grauens
- 129 gurgelnd und triefend rote Wörter mit Blut
- 100 mal Hölle – Wörter, die mit Hölle beginnen
PS: Böse Wörter gibt es auch als Buch!
Liste der schrecklichsten Wörter: Gruselwörter
Diese Liste setzt auf alte Begriffe. Die nämlich eignen sich ideal, um Stimmung in Romane und Geschichten zu bringen. Wenn es wieder mal blutig und richtig fies sein soll, dann greife hier zu. Vollständig ist die Liste natürlich nicht.
- abhäuten
- abschlachten
- ausbeinen (Knochen aus dem Fleisch nehmen)
- ausweiden (einem Körper die Eingeweide entnehmen)
- Ausweidung
- blutfarben
- blutgefärbt
- Blutkirmes (das Geschehen an der Front im 1. Weltkrieg)
- Blutfest
- Bluthochzeit
- blutrinnend
- Bluttaufe
- brandschatzen
- entleiben
- Entsetzen
- Fäulnis
- Fäulnisdunst
- fleischern (aus Fleisch)
- Fleischhacker
- Fleischhaken
- Fleischhunger (das Bedürfnis zu Töten – es hat nichts mit Zombies zu tun)
- Fleischschnitt (Schnitt ins Fleisch)
- Fingerpresse (Folterinstrument)
- geifernd
- Geisterschauer
- Geistertanz
- Gräberwelt (die Welt als Schauplatz des Todes und der Vergänglichkeit)
- Grabesduft
- Grabesluft
- Grabesmoder
- Grabesnacht
- Grabesstimme
- Grabgeflüster
- Grabmacher (Totengräber)
- Grauendunkel
- Grauenhaftigkeit
- Grausamkeit
- Greuelmahlzeit
- Greuelnis (Greueltat)
- Greuelstätte
- greueltrunken
- greuelschwarz
- Grufthauch
- hinschlachten
- höllbrennend
- Höllenbrand
- Höllenbrodem
- Höllenbrut
- Höllenfackelschein
- Höllengesindel
- Höllenglut
- Höllengrund
- Höllenmarter
- Höllenschlund
- Höllentücke
- Jammergeheul
- Jammertal
- Kaltschlächter (jemand der bereits Totes schlachtet, Abdecker)
- Knochenfeld
- Knochenfeuer
- Knochengerassel
- Knochenhaus (Beinhaus)
- Knochenhügel
- Knochenmann (der Tod als Gerippe)
- kriegsgierig
- Leichenfeld (mit Leichen bedecktes Feld, Schlachtfeld)
- Leichengestank
- Leichenhacker (andere Bezeichnung für die Geier, die sich an Toten zu schaffen machen)
- Leichenvogel (Rabe, Geier)
- Marterbank (Folterbank)
- menschenmörderisch
- Metzelbank (Schlachbank)
- Metzeltag
- Metzelei
- Meucheltücke (Heimtücke)
- Modergeruch
- Moderkälte
- Moderschlachtgeruch (nach Friedrich Rückert)
- Mörderei
- Mordblick
- Mordbrand
- Mordbrennerei
- Mordgebrüll
- Mordgeheul
- Mordgemetzel
- Mordgetümmel
- Mordgeschrei
- Mordgier
- Mordlustigkeit
- Mordnacht
- Nebelgrauen
- Scharfmeister (Scharfrichter, Henker)
- Schattenrichter (der Richter über die Toten)
- schauderbar (schaudererregend)
- Schauderfest (Walpusgisnacht, Halloween)
- Schaudergrauen
- Schaudertat
- Schauernacht
- Schauernachtgeflüster
- Schlachtstätte, Schlachtstatt (Ort an dem getötet wird)
- Schlächterhund
- Schlächterlohn
- Schlachtstück (Teil eines geschlachteten Wesens)
- Schreckengeheul
- Schrecken(s)mann (Buhmann, Popanz)
- Schreckennacht (Nacht voller Schrecken)
- Schreckenshauch
- schwarzgefroren
- schwarznächtlich
- Sterbeblick
- sterbefertig
- Sterbegejammer
- Sterbegeheul
- Sterbegewinsel
- Sterbegewimmer
- Sterbensangst
- Sterbensnacht
- Sterbensnot
- Teufelhaftigkeit (teuflische Art)
- Teufelsnacht
- Teufelsqual
- Todeshauch
- Todesröcheln
- Totenacker
- Totenfarbe (die Blässe eines Toten)
- Totenfratze
- Totengarten (Friedhof)
- Totengeheul
- Totengeruch
- Totenstätte (Friedhof)
- Totentanz
- totmachen
- Trauerfinsternis
- Unbarmherzigkeit
- Verderben
- Verderbnis
- Verwesungsdunst
- verwesungsgrau
- Verwesungsgreuel
- Verwesungsgrün
- Verwesungsluft
Wörter des Schreckens und Grauens in der Literatur
Lebendigen Leibes hält ihr Fleisch er feil
Und metzelt sie wie Schlachtvieh dann in Scharen,
Bringt viel ums Leben, sich um Ehr und Heil.
Bluttriefend wird er letzt von hinnen fahren
Und läßt das klägliche Gehege dann
So, daß sichs nicht erholt in tausend Jahren.
Dante Alighieri: Die göttliche Komödie, 1320
Der Leichenacker, der mit seinen scharfen Düften und seinem üppigen Wachstum dem Herzen der Kinder heiße Begierden zugeflüstert und das weiche Bett seiner wild wuchernden Gräser angeboten hatte, ohne sie einander in die Arme treiben zu können, träumte jetzt davon, Silvères Blut zu trinken. Seit zwei Sommern schon harrte er der jungen Gatten.
Emile Zola: Das Glück der Familie Rougon, 1893
Rauchiger Qualm schlug mir entgegen, als ich die Türe öffnete, stickig, atemraubend, verpestet; ein Höllenbrodem von Menschenausdünstung, furchtbar überheizter Luft und schalem Tabaksrauch. Auf einem Stuhl neben dem Eingang saß ein Mann in Hemdsärmeln, der krachend die Türe hinter mir zuwarf, als ich eingetreten war; unter ärgerlichem Gebrumm über die verdammte kalte Luft da draußen.
Erwin Rosen: Der Deutsche Lausbub in Amerika, 1911
„Dann stehen sie auf aus den Massengräbern mit verrotteten Verbänden und blutigen Uniformen. Dann tauchen sie auf aus den Ozeanen, aus den Steppen und Straßen, aus den Wäldern kommen sie, aus Ruinen und Mooren, schwarzgefroren, grün, verwest. Aus der Steppe stehen sie auf, einäugig, zahnlos, einarmig, beinlos, mit zerfetzten Gedärmen, ohne Schädeldecken, ohne Hände, durchlöchert, stinkend, blind. Eine furchtbare Flut kommen sie angeschwemmt, unübersehbar an Zahl, unübersehbar an Qual! Das furchtbare unübersehbare Meer der Toten tritt über die Ufer seiner Gräber und wälzt sich breit, breiig, bresthaft und blutig über die Welt.“
Wolfang Borchert: Draußen vor der Tür, 1947
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Lektorat (Teaser): K. Das Beitragsbild stammt wie immer aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche unter anderem via Google und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.
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