25 herrliche Sommerzitate aus klassischer Literatur

25 herrliche Sommerzitate aus klassischer Literatur

Diese Seite enthält, sorgfältig ausgewählt, gesammelte Zitate mit Wörtern zum Thema Sommer. Nicht irgendwelche Wörter sind hier zu finden, sondern besonders schöne Wörter. Alle Zitate stammen aus Klassikern der Literatur.

Hier geht es nicht nur sommerlich, sondern hochsommerlich zu. Viele Zitate beschreiben die Natur. Das weckt nicht nur Erinnerungen, vieles ist auch heute noch genau so; man muss nur rausgehen.

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter … Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

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Die verwendeten Begriffe stammen aus der Liste: Die 99 schönsten Sommerwörter der deutschen Sprache. Dazu passen auch:

Die schönste Sommerzitate aus klassischen Texten

Über der weiten Landschaft aber liegt der blaue Sommerduft und ein Schweigen wie aus alten Tagen, in das nur fernes, verlorenes Glockenläuten von einem Kirchturm dringt.

Jacob Christoph Heer: Laubgewind, 1908.

Alma, das wundervolle, blonde Mädchen mit den dunklen, geheimnisvollen Sommeraugen, der sehnsuchtsvollen Stimme, hatte in den Sommerwochen einen Anbeter, wie ihn sich ein Götterbild nur hätte wünschen können, und er duftete sogar wie Weihrauch, nach Lorbeer, Kaffeepulver, Zitronenschale und Kardamom.

Helene Böhlau: Sommerseele, 1904

Die Luft ist durchsichtig und rein wie geschliffener Kristall. Kein Wölkchen überhaucht die spiegelklare Weite. Still und glatt liegt das Land im warmen Septemberlicht. Vorüber sind die schwülen Gewitterschauer blütenschwerer Maientage. Vorüber der blendende Hochsommerglanz auf grünen wogenden Weizenfluren. Die Sonne steht schräg über gelben Stoppelflächen. Es ist ein Septembertag, mild und reif und ruhig und ausgeblüht. Wie alle Farben schon tiefer glühen, und wie die Fernen zu leuchten beginnen!

Max Halbe: Der Ring des Lebens, 1909

Es ist solch eine Sommerseligkeit und solch Sommerleid in allem, was geschieht, so aus der tiefsten Seele heraus. Er ist ein Sommerkind. Sehen Sie doch die Menschen an, wie wenig Sonne haben alle in den Augen, kühle Frühlingsaugen, trübe Winteraugen; aber die beiden haben Sommersonnenaugen, da können wir andern alle nicht mitmachen.

Helene Böhlau: Sommerseele, 1904

Ich hatte jetzt das schöne Antlitz noch genauer gesehen; es war eine süße, durchsichtige Verkörperung von Sommerabendhauch, Mondschein, Nachtigallenlaut und Rosenduft.

Heinrich Heine: Reisebilder, 1826

Die würzige Sommerabendluft, die träumerische Stille, der Blumenduft und das einschläfernde Summen der Bienen hatten ihre Wirkung auf die Tante nicht verfehlt. Sie schlummerte über ihrem Strickstrumpf; ihre einzige Gesellschaft, die Katze, war in ihrem Schoße eingeschlafen.

Mark Twain: Tom Sawyers Abenteuer, 1876

Im Sommer pflegte der Knabe nur wenig zu Hause zu sein. Er saß mit dem Gänsebuben am Feldrain; stand bei dem Kutscher und sah zu, wie der Wagen gewaschen wurde; er that – er konnte es später nicht mehr sagen – was, es schien ihm jedoch, als habe jenes Leben bestanden aus unendlich seligem Hineinstarren in einen sommerblauen Himmel, aus dem Trinken des Duftes der sonnenwarmen Fichtennadeln, aus Aufstochern von Ameisenhaufen, aus gedankenlosem Hinausblicken auf die Felder, über denen der Abend herabdämmerte, aus Hinaushorchen in die Ferne, wo lettische Mädchen ihre Lieder singen.

Eduard Graf Keyserling: Die dritte Stiege, 1892

Und wie häßlich auch das Leben ist, dem ich entfloh und das mich erwartet – schön ist doch die sommerduftende Stille, in der ich hier atme. Schön ist die Nacht, die da draußen mit großen Sternen leuchtet. Schön ist das tiefblaue Rätsel des schlafenden Himmels und das graue Wunder der nachtverschleierten Berge!

Ludwig Ganghofer: Das Schweigen im Walde, 1899

Da fliegt, als wir im Felde gehen,
Ein Sommerfaden über Land,
Ein leicht und licht Gespinst der Feeen,
Und knüpft von mir zu ihr ein Band.

Ludwig Uhland: Gedichte

Ein seltsames Leuchten war über dem Grase, daß es wie grünes Gold schimmerte und die Blumen wie Edelsteine flammten. Darüber lebte und webte die Luft von unzähligen Sommerfaltern, als hätten sie diese Waldlichtung zu einer großen Zusammenkunft auserlesen.

Heinrich Seidel: Das wunderbare Schreibzeug

Die steilen, weltabschließenden Wände ringsum mit ihren wilden Rosengehegen und blühenden Weißdorndickichten, durch die keines Menschen Fuß zu dringen imstande schien, die dazwischen sich dehnenden Wiesen und darüberhin millionenfaches Geleucht und Gefunkel von Blumenkelchen, daraus unzählige Sommerfalter lichtberauscht taumelnd emportauchten wie aus Zauberbann zur Freiheit sich losringende Blumenseelen …

Benno Rüttenauer: Alexander Schmälzle 1913

Eine frische, nach Sommerregen duftende Luft kam hereingeströmt. Man hörte das Klatschen der dichtfallenden Tropfen auf das Laub und das Rieseln aus einer Dachrinne.

Martha’s Kinder, Bertha von Suttner, 1902

Der Sommer zog herauf, die Felder dufteten, die Mohnblumen standen wie Blutstropfen im blühenden Korn, die Rosen, die Kirschen und alle Sommerblumen im Garten glühten. Die Linden vor dem Hause trugen ihre goldene Blütenlast und dufteten Sommersicherheit.

Helene Böhlau: Sommerseele, 1904

Wenn er in seinem Kahn saß und sich von der Sonne durchglühen ließ oder wenn er ausgestreckt auf seinem Lieblingsplatz im Schatten am Waldrand lag, dann wünschte er zuweilen, sie könnte diese Tage der Sommerfreude mit ihm teilen

Henrik Pontoppidan: Hans im Glück, 1898 -1904

Sass man in ihm, so war man ganz aus der Welt, rings nur nickten tausende von Blumen und spielten unzählige Schmetterlinge. Libellen schössen in reissendem Fluge darüber hin und standen dann plötzlich wieder wie angenagelt in der Luft; man hörte in der Stille das Schwirren ihrer Flügel. Von oben schaute das reifende Korn hinein, wogte im sanften Winde und wisperte seinen Sommergesang; fern schlugen die Wachteln, die Grillen zirpten und Gold- und Grauammern zwirnten ihr eintöniges Lied. Dort habe ich manchen Kindertraum geträumt.

Heinrich Seidel: Von Perlin nach Berlin, 1894

Neben dem Manne saß eine schlanke blonde Mädchengestalt in blauem Sommergewand; den kleinen, mit einem Vogelflügel verzierten braunen Hut hielt sie am Gummiband in der Hand. Der Kopf war groß und schwer, die mächtige Stirn durch reichüberquellendes, in Flechten gelegtes Haar noch gewaltiger, und zwei dicke Locken legten sich rechts und links auf Schulter und Brust. Das Antlitz des Mädchens war heiter und unbefangen, klar wie der helle Tag, der über der Landschaft leuchtete.

Berthold Auerbach: Das Landhaus am Rhein, 1869

Daß der Sommermorgen schön war, sage ich, weil ich heute noch sein Licht, seine Wärme, seinen Landstraßenstaub und seinen Waldduft in mir und um mich spüre.

Wilhelm Raabe: Ausgewählte Werke in sechs Bänden, 1964–1966

Leisen, süßen Duft atmete sie aus, auch die Sommerluft über ihr wiegte sich in weichen, schwingenden Wellen. Nicht immer zwar lachte und leuchtete der blaue Himmel herab, manchmal schütteten Wolken ihre Wasserstürze nieder. Doch der blühenden Heide galt es gleich, sie bedurfte keiner Beihilfe mehr, entfaltete ihren Sommerglanz täglich zauberischer aus sich selbst, und der Wechsel von Sonne und Regen erhöhte nur ihre Schönheit.

Wilhelm Jensen: Aus See und Sand, 1897

Nach sommerhaften Maitagen war ein Rückschlag eingetreten, ein kalter Nordost wehte, und Graupelschauer sprühte er über die erstaunten Halme. Die Sonne selbst schien zu frieren, so dicht verkroch sie sich in ihren Wolkenpelz.

Max Dreyer: Die Insel, 1920

Das Glück! – Wir sitzen, wenn wir jung sind, immer wie vor einem Vorhang und starren gebannt darauf hin und erwarten ein Zaubermärchen von dem Augenblick, wo er aufgeht. Indessen versäumen wir all die echten Gaben des Glücks, die es um uns ausstreut: die Liebe der Unseren, die Gaben des Geistes, die Frühlingsblumen und den Sommerhimmel. Mache nur die Augen auf und strecke die Hände aus, dann hast du sie.«

Lily Braun: Memoiren einer Sozialistin – Lehrjahre, 1909

Ich lieb’ auch deiner Füsse Paar,
Wenn sie in Gras und Blumen gehn;
In einem Bächlein sommerklar
Will ich sie wieder baden sehn!

Gottfried Keller: Gedichte

Aus einem andern Wagen winkte ihr ein Ehepaar, flüchtig vom vorigen Jahre her bekannt, mit der ganzen ungemessenen Freudigkeit der Sommerlandbegrüßungen zu. Ein junger Herr in lichtgrauem Sommeranzug, eine sehr neue gelbe Ledertasche in der Hand, lüftete vor Beate den Strohhut.

Arthur Schnitzler: Frau Beate und ihr Sohn, 1913

Er stand mit Fräulein auf einem ganz besondern Fuß, hatte ihr sommerlang jeden Morgen aus dem eigenen Garten ein Sträußchen gebracht, das ihm die Mutter mitgegeben.

Ilse Frapan: Zwischen Elbe und Alster, 1890

Es war der vollkommene Frieden, eine vollständige Glückseligkeit, die unerschüttert und ruhig in der warmen Sommerluft sich badete. Ihr straff gespanntes Leibchen verdaute noch das Glück von gestern; ihre gepolsterten Hände, unter der Schürze versteckt, nahmen sich nicht die Mühe, nach dem Glücke des Tages zu greifen; sie ließen es ruhig herankommen.

Emile Zola: Der Bauch von Paris, 1873

Es tat uns wohl, den Überfluß unsers Herzens der guten Mutter in den Schoß zu streuen. Wir fühlten uns dadurch erleichtert, wie die Bäume, wenn ihnen der Sommerwind die fruchtbaren Äste schüttelt, und ihre süßen Äpfel in das Gras gießt.

Friedrich Hölderlin: Hyperion, 1797

Und was dann folgte, das ist mir wie ein Sommertraum – die kleine Stadt – die heiße Sonne – der Duft der alten Linden vor Eurem Tor – der blaue See – und überall Du in Deinem weißen Kleide – überall Du. Und ich neben Dir.

Rudolf Stratz: Herzblut, 1922

In der warmen Sommerstille blickte sie vom Ufer auf die Wasserlilien, die Weidenblätter und die Fische an der Oberfläche, atmete den Duft des Grases und der Wiesenblumen ein und überlegte, wie sie jeden dazu zwingen könnte, glücklich zu sein.

John Galsworthy: Zu vermieten, 1925, 3. Teil von »Die Forsyte-Saga«

Ein sommerwarmer Novembertag lag mit Sonnenglitzern über der Hauptstadt, und Unter den Linden drängte eine tausendköpfige Menschenmenge auf und nieder. An den kahlen Ästen der Lindenbäume flatterten noch ein paar welke Blätter als trübselige Reste der grünen Sommerfahnen. Die bunte Menge der Promenierenden aber strahlte und lachte mit dem Spätsonnenschein um die Wette, ging in der sorglosen Freude des Augenblicks auf und ließ das winterdrohende Morgen Morgen sein.

Dietrich Theden: Menschenhasser, 1904

Werkstattbericht

Die Bilder erschuf die künstliche Intelligenz DALL-E nach dem Zitat von Eduard Graf Keyserling: Die dritte Stiege, 1. Die abgebildeten Dinge existieren in der realen Welt nicht. Die verwendeten Fonts sind Anton (Google) und Alegreya Sans (Adobe).