Dämmerung, das klingt sanftweich und geheimnisvoll. Der Blick auf Abend- oder Morgendämmerung fasziniert uns, bringt uns zum Staunen und lockt Gefühle hervor – sofern man sich die Zeit nimmt. Hier kommt ein spezielles Dämmerungsvokabular.
Abend- und Morgendämmerung erleben wir zweimal täglich. Und jedes Mal sind sie anders. Dichter aller Zeiten haben den Dämmerschein besungen, doch meist achten wir nicht darauf.
Die Bibliothek der schönen Wörter … Katastrophen und schlechte Nachrichten gibt es genug, warum sich nicht auch mal wieder mit etwas Schönem beschäftigen? Hier sind Bücher zum Träumen und Schwelgen. Wörter, die der Seele schmeicheln. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Lese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Dämmerung bedeutet Zwielicht, Halbdunkel, Schummerstunde; sie ist eine Zeit abnehmenden oder zunehmendes Lichts. So etwas funktioniert auch in übertragenen Sinne. Siehe auch:
- Die schönsten Synonyme … aus der Natur
- 49 abendschöne Wörter – Wörter mit Abend
- 59 Wörter mit Fluss … alles fließt
Liste von Wörtern mit Dämmerung
In der Regel lässt sich statt Dämmerung auch Dämmer schreiben. Also Tagesdämmer statt Tagesdämmerung. Das wirkt gegebenenfalls noch einen Tick interessanter. Probiere es aus.
- Abenddämmerung
- Blütendämmerung
- Dämmerungsgrauen
- dämmerungsgrau
- Dämmerungsschatten
- Dämmerungsschauer („da kam aus blauen Fernen – von den Höhen meiner alten Seligkeit ein Dämmerungsschauer“ Novalis)
- Dämmerungsschöne
- Dämmerungsstille
- Dämmerungsvogel (ein Schmetterling der abends fliegt, Dämmerungsfalter, Abendfalter, Abendvogel)
- Dämmerungszeit
- Erdendämmerung
- Frühlingsdämmerung, Frühlingsdämmern
- Frühlingsabenddämmerung,Frühlingsabenddämmern
- Götterdämmerung (hiermit ist der Weltuntergang gemeint, mit der Dämmerung hat es also nur fern zu tun)
- Göttermorgendämmerung
- Hainesdämmerung (Hain = kleiner Wald)
- Halbdämmerung
- Helldämmerung
- Herbstdämmerung, Herbstesdämmerung
- Kirchendämmerung
- Lampendämmerung
- Laternendämmerung
- Lebensdämmerung
- Lichtdämmerung
- Monddämmerung, Mondendämmerung
- Mondscheindämmerung
- Morgendämmerung
- Myrtenhainsdämmerung (nach Goethe)
- Nachdämmerung
- Nachtdämmerung
- Nebeldämmerung
- Polardämmerung
- Rosadämmerung
- Rosendämmerung
- Schattendämmerung
- Schmetterlingsdämmerung
- Schneedämmerung
- Spätherbstdämmer
- Sterndämmerung
- Sturmdämmerung
- Tagesdämmerung
- Todesdämmerung
- Traumdämmerung
- Walddämmerung, Waldesdämmerung
- Winterdämmerung
- Zauberdämmerung
Auch schön: Dämmerzeit, Dämmerschein, Dämmerschatten, Dämmerröte, Dämmersüchtig, Dämmerlich. Oder Frühdämmer, das ist der Beginn der Dämmerung am Abend oder der Morgendämmerung.
Dämmerung in der Literatur
Und welch ein Glück war es, nach solch einer Liebesstunde dazuliegen, satt und müde, und zuzusehen, wie Mareile durch die Rosadämmerung des Raumes hin und her ging, den Vorhang ein wenig von dem Fenster zog, um das schwere, goldene Nachmittagslicht hereinzulassen.
Eduard von Keyserling: Beate und Mareile. Eine Schloßgeschichte, 1909
Dort auf dem Stühlchen im Fenster zeichnet sich die feine liebliche Gestalt Elisens dunkel in der Monddämmerung eines lange vergangenen Abends ab; währ end auf einem andern Stuhl niedriger neben ihr eine andere Gestalt sitzt.
Wilhelm Raabe: Die Chronik der Sperlingsgasse, 1857
Die Wälder standen schweigend und warfen ihr Dunkel weit auf den See hinaus, während die Mitte desselben in schwüler Mondesdämmerung lag.
Theodor Storm: Immensee, 1852
Ihr letzter Brief wirkte auf mich wie alle Ihre; nämlich wie die Abend- und Morgendämmerung, die den Menschen weich, voll Sehnsucht und träumend macht.
Jean Paul Richter: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe, 1959
Als die Farben und die Abenddämmerung verschwanden und welkten, weinte der Mond, in Nebel gehüllt, und wie funkelnde Silbertropfen fielen seine Tränen in die dunkelviolette See. Und dann sank die Dunkelheit der Nacht auch auf uns herab, und wir erwachten aus unsern farbigen Träumen. Mit Schönheit gesättigt standen wir beide an der Reling und lehnten uns schweigend aneinander.
Jack London: Meuterei auf der Elsinore, 1914
Es war ein kühler, bläulicher Dämmerschein, zu durchsichtig für die Nacht, zu gedämpft für den Tag, ein weicher Perlenglanz, ein filtrierter Mond, ein klarer, duftig lasierter Mittelschatten, der sich wie Balsam auf das Auge legte.
Zitiert nach Ferdinand Kürnberger: Der Amerika-Müde, 1855
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Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via DTA und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.