Die Luft (die Lüfte) kennt man, atmet man, es gibt zahlreiche Wörter und Texte dazu. Was also soll hier kommen?
Wetten, dass da Überraschungen bei sind und du nicht alle kennst?
Die Bibliothek der schönen Wörter … Katastrophen und schlechte Nachrichten gibt es genug, warum sich nicht auch mal wieder mit etwas Schönem beschäftigen? Hier sind Bücher zum Träumen und Schwelgen. Wörter, die der Seele schmeicheln. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Lese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Nein, diese Wörter sind nicht Luft für uns. Sie sind überwiegend schon alt, was sie interessant macht. Siehe auch:
- 89 stürmische Wörter, die nicht immer nur mit dem Wetter zu tun haben
- Von Abendluft bis Zirkusluft … 75 Arten von Luft
- 39 wohlklingende Wörter aus der Welt der Sterne und des Himmels
Liste überwiegend alter Wörter mit Luft
Die schönsten Wörter mit Luft. Technische Ausdrücke und Alltägliches haben hier keinen Platz gefunden. Luft anhalten, es geht los:
- Gelüft (Luft)
- Lüftlein, Lüftelein (Lüftchen, lauer Wind)
- Luftbad (ein Bad in der frischen Luft, statt im Wasser; dazu auch Luftbaden analog zu Waldbaden)
- Luftbänkchen (ein in der Luft hängendes Bänkchen, also eine Schaukel oder Arbeitsplattform)
- Luftbau (ein in der Luft ausgeführter Bau, statt auf festem Grund)
- Luftbild (Gebilde in der Luft; heute versteht man darunter eine aus größer Höhe aufgenommene Fotografie)
- Luftblume (der Name einer ostindischen Schmarotzerpflanze, welche nur auf andern Bäumen wächst; wohl hierzulande eine Zierpflanze)
- Luftbrunnen (Zitat Wikipedia: Schon in der Antike waren Luftbrunnen bekannt. Sie dienten der Raumkühlung und Wassergewinnung aus der Luft. Die bisher älteste bekannte Anlage dieser Art ist der Luftbrunnen, der von den Hunnen zerstörten, ursprünglich griechischen Kolonie Teodosia auf der Krim aus dem 4. Jahrhundert v. Chr.)
- Lüftebewohner (Vögel oder Geister)
- lüfteleer (adj.)
- luften (wehen; es luftet …)
- Lufterscheinung (Erscheinung in der Luft)
- Luftfahrer (das waren einst die Luftschiffer in den Zeppelinen, die noch fuhren und nicht flogen)
- Luftfarbe (eigentlich ist sie ja durchsichtig, aber … gemeint ist die Farbe, mit der bei Malern die Luft auf einem Bild dargestellt wird)
- luftfarbig (adj.)
- Luftfechter (wie Schattenfechter oder Schattenboxer; man bekämpft einen gedachten Gegner zu Trainingszwecken)
- Luftfechterei
- Luftfürst (der Teufel)
- Luftgebäude (ähnlich wie Luftschloss, ein Truggebilde)
- Luftgebilde (ein Gebilde aus Luft)
- Luftgeburt (eine in der Luft geborene Gestalt)
- Luftgefilde (Gefilde in der Luft, hoch über der Erde)
- Luftgurgel (Luftröhre)
- Lufthieb, auch Luftstoß (in die Luft gehauen oder gestochen)
- Lufthimmel (Wolkenhimmel, Dunstkreis)
- Lufthonig (Honigtau, auch Himmelhonig genannt)
- Luftikus (leichtsinniger Mensch, Windbeutel)
- Luftkunst (die Kunst, Geister und Luftgestalten zu beschwören)
- Luftkur (das Liegen oder Sitzen an der frischen Luft an Orten [Luftkurorten] mit besonders bekömmlichen Klima)
- Lüftling (leichtsinniger Mensch, Windbeutel; ähnlich wie Luftikus)
- luftig (luftartig, aus Luft bestehend)
- Luftmeer (Himmel; die gasförmige Umhüllung unseres Planeten, hat es Alexander von Humboldt genannt)
- Luftpferd (Pegasus; das ist der mit den Flügeln)
- Luftreise (Wolkenreise mit dem Ballon)
- Luftschifferkunst
- Luftschloss (nun, man kennt es heute noch … Adelung beschrieb es einst so: „Eine figürliche Benennung eines Hirngespinstes, einer Chimäre, eines in der Ausführung unmöglichen Entwurfes, einer in Ansehung der Erfüllung unmöglichen oder doch sehr unwahrscheinlichen Hoffnung)
- Luftschnapper (jemand, der gierig nach Luft schnappt)
- luftschöpfen (das Atemholen)
- Luftsprung
- Luftstern (Sternschnuppe)
- Luftstoß (Windstoß)
- Luftstrich (wie Himmelsstrich, geografische Lage oder Gegend)
- Luftwagen (Fahrzeug, das durch die Luft fuhr)
- Luftwasser (damit wird das in der Luft befindliche Wasser bezeichnet, dazu gehören Tau, Regen, Schnee)
- Luftweg (der Weg durch die Luft, analog zu Landweg; heute vor allem für die Reise mit dem Flugzeug gebräuchlich)
- Luftwoge (Schwall aus Luft, etwa wenn man ein Fenster öffnet)
Auch schön: Frühluft (die frische Morgenluft)
Luft in der Literatur
Ich weiss Kinder, die bloss deswegen die Schwächlichkeit und die blasse Farbe ihr ganzes Leben hindurch nicht los wurden, weil sie in den ersten Jahren als Stubenpflanzen waren erzogen worden, da hingegen dieser tägliche Genuss derselben, das tägliche Luftbad, das einzige Mittel ist, blühende Farbe, Kraft und Energie dem werdenden Wesen auf sein ganzes Leben mitzutheilen.
Christoph Wilhelm Hufeland: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern, 1797
Er versank in tiefe Betrachtungen, das Luftgebäude seines Stolzes fiel zusammen, und die schlummernden Empfindungen seiner Jugend schossen hervor, um seine Qual zu vermehren.
Friedrich Maximilian Klinger: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt, 1791
Der Mond nämlich erscheint uns größer, wenn er aufgeht, als wenn er über uns im dunkeln Luftmeere schwimmt.
Matthias Jacob Schleiden: Die Pflanze und ihr Leben, 1848
Werkstattbericht
Das weißluftige Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Adelung) und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.
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