Der Wald ist gerade für Deutsche eine mythische Stätte, jedenfalls wird ihm das nachgesagt. Und irgendwie steckt die Waldliebe bei uns noch immer in den Genen.
Der Wald als magischer Ort. Es wird romantisch, mystisch gar. Und manchmal ist der Wald ja auch zum Fürchten.
Die Bibliothek der schönen Wörter … Katastrophen und schlechte Nachrichten gibt es genug, warum sich nicht auch mal wieder mit etwas Schönem beschäftigen? Hier sind Bücher zum Träumen und Schwelgen. Wörter, die der Seele schmeicheln. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Lese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Was die Waldeinsamkeit früher war, ist heute das Waldbaden. Beides nichts anderes, als das Erleben des Waldes. In natura, nicht vor dem Monitor.
Allzu Profanes (Waldarbeiter, Waldbesitz, Waldameise) habe ich für die Liste weggelassen, einige Standards sind aber vorhanden. Hier soll das Schöne gefeiert werden. Siehe auch:
- Wanderlust – 69 naturverbundene Wanderwörter
- 89 erdverbundene Wörter mit Erd* und Erden*
- 43 magische Wörter der Dämmerung
Liste berührende Wörter mit Wald* 🌳
Eine kleine Auswahl (das Vokabular ist reichlich) der schönsten Wörter mit Wald*. Mitunter lassen sich Wald* und Waldes* synonym verwenden, hier ist aber jeweils nur ein Begriff enthalten. Sonst wird es zu unübersichtlich. Die poetischere Version ist die mit Waldes*. Waldesrauschen klingt dichterischer als Waldrauschen. Letzteres ist moderner, sachlicher, prosaischer. Nutze es nach Kontext, Genre und Geschmack.
- Waldabenteuer
- waldabgeschieden (adj.)
- Waldabgeschiedenheit
- Waldandacht
- Waldanhöhe
- Waldbaden (völliges Eintauchen die Stimmung des Waldes, wie in ein Bad)
- Waldbach
- waldbedeckt (adj.)
- waldbeschattet (adj.)
- Waldbeere (Walderdbeere)
- waldbeschattet (adj.)
- Waldbestand (der Bestand an Wald)
- waldbewachsen (adj.)
- Waldbewohner (Tiere in der Regel oder kauzige Grüne …)
- Waldblöße (Synonym für Lichtung)
- Waldblume
- Waldboden
- Wäldchen
- Walddickicht (undurchdringlich scheinender Wald)
- Walddieb (Holzdieb)
- Waldduft
- waldduftend (adj.)
- Walddunkelheit
- Walddunkel
- walddurchkrächzend (adj.) (wenn Elstern oder Raben im Wald schreien)
- Waldesgrün
- Waldeinöde
- Waldeinsamkeit (die Einsamkeit, die im Wald herrscht oder die Einsamkeit eines Aufenthalts im Wald)
- waldeinwärts (in den Wald hinein)
- Walderde
- Walderleben
- Wälderfinsternis (Dunkelheit im tiefen Wald)
- Wälderpracht (die Pracht der Wälder)
- Wälderreich (das Reich des Waldes)
- wälderreich (adj.) (reich an Wald)
- Waldesbaum
- Waldesblühen
- waldesdämmernd (adj.)
- Waldesdämmerung (schummriges Licht in dichtem Wald)
- Waldesdichte
- Waldesduften
- Waldesdunkel
- waldesdüster (adj.)
- Waldesenge
- Waldesfriede
- Waldesfrische
- Waldesfrühling (Der Frühling im Wald)
- Waldesgang (Waldspaziergang)
- Waldesgänger (Waldspaziergänger)
- Waldgarten (Vorstellung vom Wald als Garten)
- Waldesgrau
- Waldesgrün
- Waldesgrund
- Waldesharmonie
- Waldesherz
- Waldesklang (der Klang des Waldes, die Geräusche darinnen)
- Waldeskühle
- Waldesluft
- Waldeslust
- Waldesnacht
- Waldesniederung
- Waldesrand
- Waldesrauschen (Geräusch das der Wald macht, wenn sich Wind in den Wipfeln regt)
- Waldesruhe, Waldesruh
- Waldesschauer
- Waldestiefe
- Waldfee
- waldfrei (adj.) (frei, wie man im Walde ist)
- Waldfrevel (mutwillige Zerstörungen im Wald)
- Waldfrische
- waldfroh (adj.)
- Waldfühlen
- Waldgebirge
- Waldgeflüster
- Waldgefühl
- Waldgeist (ein mythisches Wesen, das im Walde, namentlich in den Bäumen, seinen Aufenthalt hat – Grimm. Oder der Geist des Waldes.)
- Waldgelassenheit
- Waldglanz
- Waldherrlichkeit (die Herrlichkeit des Waldes oder ein einzelner Baum daraus, zum Beispiel ein ein Weihnachtsbaum, wie ich einen in meinem Roman Weihnachtsfabel als bezeichne. Es war natürlich ein besonders schöner Baum.)
- Waldhof (im oder am Walde gelegener Hof)
- waldig (adj.)
- Waldlandschaft
- Waldleben
- Waldlichtung
- Waldliebe (Liebe zum Wald)
- waldliebend (adj.)
- Waldliedchen, Waldliedlein
- Waldmännchen, Waldmännlein (Naturgeist)
- Waldmärchen
- Waldmagie
- Waldpfad
- waldschattig (adj.)
- waldscheu (adj.) (zurückgezogen im Wald lebend)
- Waldseligkeit (Schwärmerei für den Wald)
- Waldspaziergang
- Waldspaziergänger
- Waldstatt (ein Platz im Wald)
- Waldsteig (Waldpfad)
- Waldstimmung
- Waldursprünglichkeit (Ursprung oder Herkunft aus dem Wald)
- waldversteckt (adj.) (zum Beispiel eine waldversteckte Hütte)
- waldverzaubert (adj.)
- waldwärts (adj.) (zum Wald hin) oder noch besser wälderwärts, das Wort verwendeten schon Goethe („wie soll ich fliehen? wälderwärts ziehen?“) und Eichendorff
- Waldwanderung
- Waldwasser (im Wald fließende Bäche)
- Waldweg
- Waldwiese (Wiese im Wald)
- Waldwind
- Waldwunder (gibt es sogar als Buchtitel von 2018: „Waldwunder: Vom Glück, im Grünen zu sein“)
Es gibt noch mehr neuere Bildungen wie Waldatmosphäre, Waldklima oder Waldtherapie. Aber romantisch oder bewegend sind die eher nicht. Das Adjektiv „waldschön“ hingegen gibt es wohl nicht. Gleich mal ausprobieren …
Wald in der klassischen Literatur
Obenan saß der Magister. Sein hochlehniger Stuhl prangte im Schmuck waldfrischen Eichenlaubs und purpurner Feldblüten.
Die Hexe von Glaustädt, Ernst Eckstein, 1897
Dicht bei Haubitz stand damals ein kleines Kieferstangenwäldchen, etwa hundert Schritt lang und sechzig breit, auf einem Sandkopf, dessen Dämmerlicht, wenn ich es mit der Flinte betrat, mich stets mit einem angenehmen Waldesschauer erfüllte.
Aus meinem Tagebuch, Friedrich Gerstäcker, 1863
Laut jauchzte er auf in der Waldesfrische und wunderte sich im geheimen, wie ihn die Erscheinung jener fremden Maid so seltsam hatte erschrecken und erregen können.
Der heilige Born, Wilhelm Raabe, 1861
Ein Frühlingstag in Blütenschnee. So recht ein Tag, wo alles, was jung ist, ins Himmelsblau und Waldesduften hinausjauchzen möchte.
Wilhelm Wiesebach: Er und Ich, 1916
Noch lag in goldnem Abendglühen
Das weite Tal vor seinem Blick;
Der Berge bunte Gipfel sprühen
Der Sonne Abschiedsgruß zurück;
Blau dämmert’s aus des Grundes Tiefe,
Als ob der Frieden drunten schliefe
Im stillen Waldesdunkel.
Max Eyth: Volkmar, 1904
Ein leiser Lufthauch strömte über die Waldblöße; flüsternd erstarb er in den Wipfeln der Bäume; länger lispelte er zwischen den schlanken Rohr- und Schilfhalmen, welche, den Luftströmungen die breiten Blätter entgegenhaltend, leicht beweglich hin und her wiegten und sich mit einer gewissen Behaglichkeit an einander rieben.
Balduin Möllhausen: Der Piratenlieutenant – Teil 2, 1870
Werkstattbericht 🔧
Das Beitragsbild stammt wie immer aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.