Bewegung an der frischen Luft zwischen Wanderglück und Wanderfröhlichkeit. Gemeint sind an dieser Stelle tatsächlich nur die Begriffe, bei denen sich alles um die gehende Bewegung in der freien Natur dreht. Das gute alte Wandern durch Wald und Flur.
Wanderlust
In der heutigen Zeit, in der wir oft vom Alltagsstress gefangen sind, erinnert uns das Wandern daran, innezuhalten, die Schönheit der Natur zu schätzen und unsere Verbindung zur Erde zu vertiefen. Da ist mehr als ein Wort; es ist eine Einladung, die Welt mit neugierigen Augen zu betrachten, Schritt für Schritt.
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Schwelge in Wandersehnsucht, und genieße ein bisschen die gute alte Zeit. Auch und gerade, weil das Wanderabenteuer längst wieder gefragt ist. Heute schämt man sich nicht mehr dafür. Wandern ist modern. Und gesund. Siehe auch:
- 65 bezaubernde Naturwörter für die nächste Wanderung
- 59 morgenschöne Begriffe aus der deutschen Sprache
- 79 frische, feuchte Wörter mit Regen
Liste der Wanderwörter
Im Frühtau zu Berge … Auch hier gibt es und interessantere Begriffe, als man zuerst denkt. Dazu kommt das, was der moderne Wortschatz zu bieten hat. Lass dich überraschen. Sorgfältig ausgesucht und nach Alphabet sortiert.
- Wander(ruck)sack
- wander(s)weise (nach Art eines Wanderers)
- Wanderabenteuer
- Wanderabzeichen
- Wanderausrüstung
- wanderbar (möglich zu erwandern)
- Wanderbarde
- Wanderbekleidung
- Wanderbettelei
- Wanderbettler
- Wanderblick
- Wanderbrot (Marschverpflegung)
- Wanderbruder
- Wanderbube
- Wanderbuch (Reiseführer)
- Wanderbündel
- Wanderbursch(e)
- Wanderdichter
- Wanderdrang
- wanderfertig
- Wanderflasche
- Wanderflug (Vogelzug)
- Wanderfreiheit
- Wanderfreude
- wanderfroh
- Wanderfröhlichkeit
- Wanderführer
- Wandergang (Wanderung)
- Wandergebiet
- Wandergefährte
- Wandergeist (Geist, der zum Wandern treibt)
- Wandergenosse
- Wandergesang
- Wandergeselle
- Wandergesellschaft
- Wanderglück
- Wandergrund
- Wanderhure (nach einer Buchreihe)
- Wanderhut
- Wanderhütte
- Wanderjahre
- Wanderkamerad
- Wanderlied
- Wanderlust
- wanderlustig
- wandermatt (erschöpft vom Wandern)
- wandermüde (erschöpft vom Wandern)
- Wandermüdigkeit
- Wandermut
- Wandernadel
- Wanderpfad, Wanderweg
- Wanderreise
- Wanderroute
- Wandersänger
- wandersatt (genug gewandert sein)
- Wanderschaft
- Wanderschar
- Wanderschritt
- Wanderschuhe
- Wandersehnsucht
- wanderselig
- Wandersfrau
- Wandersinn (die Absicht zu wandern, auf das Wandern gerichteter Sinn)
- Wandersleut(e)
- Wandersmann
- Wanderstab
- Wanderstecken (Wanderstock)
- Wanderstock
- Wandersucht
- Wanderzeit, Wanderszeit
- Wandertag
- Wandertrieb
- Wandrer (Wanderer, Wanderin) wie im berühmten „Wandrers Nachtlied“ von Goethe
- #NaturPfade 🌿🚶
- #BergGipfelGefühle ⛰️❤️
- #SchrittFürSchritt 🚶♂️
- #WaldFlüstern 🌲🌳
- #HorizontErkunder 🌅🔍
- #WanderLustWind 🌬️🚶♀️
- #PfadfinderHerz ❤️🏞️
- #StilleStunden 🤫🕰️
- #AtemPause 🌬️🧘
- #GrenzenloseAussichten 🌄🌌
Wandern Wortherkunft
Im tiefen Wald unserer Sprachgeschichte stoßen wir auf das althochdeutsche „wantalôn“, welches so viel wie „umherziehen“ bedeutete. Man kann sich bildhaft vorstellen, wie unsere Vorfahren, mit einfachem Gepäck bepackt, durch unberührte Landschaften zogen, immer auf der Suche nach Nahrung, Schutz oder einfach nur neuen Erfahrungen. Der Begriff ist eng verwandt mit dem mittelhochdeutschen „wanden“, was „sich drehen oder wenden“ bedeutet. Hier schwingt der Gedanke des ständigen Bewegens, des Umschauens und des Wechselns der Perspektive mit.
Man stelle sich einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer vor, während die alten Geschichtenerzähler die Abenteuer jener Tage, die sie „gewandelt“ sind, mit leuchtenden Augen schildern. Das Wandern war nicht nur eine physische Bewegung, sondern auch eine geistige Reise, ein Eintauchen in die Wunder der Natur und das Mysterium des Lebens.
Also, beim nächsten Ausflug in die Natur, während der Wind durch die Bäume rauscht und die Vögel ihre Lieder singen, denke daran: Mit jedem Schritt wandelst Du auf den Spuren der Geschichte und feierst ein uraltes Ritual, das so zeitlos ist wie die Berge und Täler, durch die Du wanderst.
Das Wandern in der Literatur
Ein wunderbarer Herbstmorgen lag auf den Fluren. Mir ist es immer so gegangen: Wenn ich in einem fremden Hause morgens ans Fenster trat und die Sonne scheinen sah, da faßte mich eine so jugendstarke, wanderlustige Seligkeit, ein Drang hinaus auf die fremde, sonnige Flur, als ob da tausend nicht gekannte Wonnen harrten, die ich nun finden sollte.
Paul Keller: Waldwinter, 1902
Da machte Braga sich, der Spielmann, auf den Weg und zog dahin durch weite Länder, um zu singen vor der stolzen Jungfrau seine dunkeln Lieder. Und eines Abends schritt er wandermüde durch das Tor der Stadt, darinnen jene Jungfrau hauste, weit gerühmt ob ihrer Schönheit und dem goldnen Klange ihres gar so seltnen Lachens.
Hugo Marti: Balder, 1923
Wir wandern ohne Sorgen / singend in den Morgen / noch ehe im Tale die Hähne kräh´n.
Aus dem Lied „Im Frühtau zu Berge“, das schwedischen Ursprungs ist.
In einem schönen Land ist der Wandersmann leicht guter Dinge. Darum plauderten wir recht vergnüglich, sangen, pfiffen und schritten im Takte drauf los, als wir am schönsten Sommermorgen das Städtchen Witzenhausen erreichten.
Wilhelm Heinrich Riehl: Meister Martin Hildebrand, 1847
Herbstferien! Mein Uwe und ich hatten uns mehr darauf gefreut, als alle Schulkinder zusammengenommen. Denn wir wollten wandern! In trauter Zweisamkeit durch unsere geliebte Heide, immer weiter, immer weiter, bis irgendwo ein strohumdecktes Hüttchen winkte, darin zwei selige Menschenkinder Obdach fänden bis zum andern Tag, um dann mit frischen Kräften weiter zu wandern.
Felicitas Rose: Heideschulmeister Uwe Karsten, 1909
Wahrhaftig, im Herzen war ich schon wanderlustig, als ich noch nicht alt genug war, meine Hafergrütze allein zu essen, und ich schwärmte für Seeleute und Schiffe und flog im Geiste wie ein Vogel über den Spiegel des Ozeans, noch ehe meine Zunge die Worte korrekt aussprechen konnte.
William Russell: Die Seekönigin, 1812
Werkstattbericht
Das Beitragsbild stammt wie immer aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche unter anderem im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.