Stille bezieht sich nicht nur auf Lärm, sondern auch auf Bewegung. Stille ist der Zustand ohne Lärm und ohne Bewegung. Ruhe und Stillstand eben. Den Lärm kann man deswegen auch als Unstille bezeichnen.
Ob das für die Unruhe gleichermaßen gilt, lasse ich dahingestellt.
Die Bibliothek der schönen Wörter … Katastrophen und schlechte Nachrichten gibt es genug, warum sich nicht auch mal wieder mit etwas Schönem beschäftigen? Hier sind Bücher zum Träumen und Schwelgen. Wörter, die der Seele schmeicheln. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Lese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Stille begegnet uns an unterschiedlichen Orten, an Sonntagen, in Kirchen, auf Friedhöfen, an friedvollen Abenden oder in unseren Träumen, die uns oft still und stumm erscheinen. Stille ist meditativ.
Je lauter die uns umgebende Welt, desto größer der Wunsch nach Stille. Man findet sie an den verschiedensten Orten. Siehe auch:
Liste mit still* und *still
Eine Auswahl schöner, zumeist alter Wörter in alphabetischer Reihenfolge.
- Abendstille
- Dämmerungsstille
- engelstill (mit Engelsgeduld)
- Frühlingsstille
- Friedhofsstille
- Gedankenstille
- Geisterstille
- Gemütsstille
- Gottesackerstille (Friedhofsstille)
- Grabesstille
- Gruftstille
- Herbststille
- Kirchenstille
- Klosterstille
- lammstill (still wie ein Lamm)
- mäuschenstill
- Meeresstille
- Mittagsstille
- Mittsommerstille
- mondstill (ohne Mondschein, oder sanft und still wie der Mond)
- Morgenstille
- mucksmäuschenstill
- muttermäuschenstill (so still wie ein Mäuschen in seiner Mutter Leib)
- Sommerstille
- Sternstille (die Stille der Sternnacht)
- stillanbetend
- stillandächtig
- stillbeglückt
- stillbeschaulich
- stillbescheiden
- stillbetend
- stillbetrachtend
- stillbewegt
- stillbewölkt
- stillemsig
- stillentzückt
- stillerhaben
- Stillesein
- stillesetzen (etwas zum Stillstand bringen)
- stillesitzen
- Stillfreitag (Karfreitag)
- stillfriedlich
- stillfroh
- stillgerührt
- stillglücklich
- stillglühend
- stillhalten (nicht bewegen)
- stillheiter
- stilllächelnd
- Stillleben (in der Malerei)
- stillleuchtend
- Stillschweigen
- stillschweigend
- Stillschweiger (nicht zu verwechseln mit Till Schweiger)
- stillselig
- stillsitzen
- Stillstand
- stillstehen
- stillvergnügt
- Sturmstille
- Totenstille
- traumstill
- Unstille (Lärm)
- Vormittagsstille
- Waffenstille
- Waldstille
- Windstille
- Winterstille
- wunderstill
- Wunderstille
- Zauberstille
Stille in der Literatur
Alles so still rings und feierlich. Selbst das Wild atmet leiser auf und regt sich nicht; selbst den Jäger überfällt es wie ein heiliger, lieblicher Schauer, und er vergißt seine Leidenschaft und sinkt nieder in das Gras zu der allgemeinen Ruhe des Waldes. Das ist die Zeit, wo der Bach den Bäumen und Blumen Märchen erzählt, das ist die Waldstille.
Was sich der Wald erzählt, Gustav zu Putlitz, 1850
Und der nächste Tag erwachte, noch leuchtender als der vorangegangene. Aber niemand in der Stadt hatte irgendeinen Sinn für seine blaue, glühende Sommerstille.«
Lebenssucher, Lily Braun, 1915
Ja, nun wird’s still in mir, und mein geringes Menscheneinzelleid will fast ersterben in dem Übergroßen ringsumher. Denn zu der Menschenseele reden hier Jahrtausende mit ihrem Inhalt stillerhaben aus der Winternacht.
Fermont, Walther Siegfried, 1883
Werkstattbericht 🔧
Das Beitragsbild stammt wie immer aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.