Der Himmel ist weit, frei, hoch und hell und meist deutlich positiv besetzt. Er beschirmt uns. Er ist immer da, oft ist er blau und klar. Kein Wunder, dass er eine wichtige Rolle für uns spielt.
Die Liste enthält auch alte und seltene Wörter. Gedacht ist sie als Anregung. Vielleicht findet ihr etwas, mit dem ihr eure Texte aufhübschen (aufhimmeln) und interessanter machen könnt (damit man sie hernach anhimmeln kann).
Buchtipp: Die Lieblingswörter der Deutschen … Wörter bewahren Erinnerungen an die Kindheit und erzählen von unseren Träumen. Die schönsten Wörter sind uns auf wunderliche Weise tief vertraut. Genau darin besteht das Vergnügen, denn in diesen Wörtern kann man es sich gemütlich machen. Tauche ein in funkelnden Wortzauber und lasse Dich in eine noch gar nicht so lange zurückliegende Zeit entführen. Mehr
Alte Wörter wirken oft heimelig und vertraut. Auch wenn sie nicht mehr geläufig sind, werden sie aus dem Kontext heraus zumeist verstanden. Und wer weiß, vielleicht wird das eine oder andere zukünftig wieder populär.
Zum Beispiel lässt sich für Regen auch Himmelsnass, Himmelstränen oder Himmelwasser schreiben. Wenn man es poetisch, kitschig oder romantisch mag. Das passt natürlich nicht überall.
Der Begriff Himmelsworte selbst wird gelegentlich christlich religiös verwendet, aber das ist nicht meine Sicht. Hier geht es um das Schreiben von Prosa, von Text und Romanen, auch wenn es Berührungspunkte gibt. Siehe auch:
- 87 traumhafte Sternwörter – Liste der schönsten Worte mit Stern
- 67 romantische Mondwörter – Wörter mit Mond* für fantasievolle Texte
- 79 wunderbare Weltwörter – stilvolle Worte mit Welt*
Liste von Wörtern mit Himmel
Zum Teil können die Worte auch mit Himmels* oder umgekehrt mit Himmel* ohne das „s“ gebildet werden. Mal klingt das eine schöner oder sinniger, mal das andere. Probiert es im Zweifel einfach aus.
- himmelan (zum Himmel hin, nach oben)
- himmelangehaucht
- himmelanstürmen, himmelanstürmend, Himmelanstürmer(in)
- himmelauf (zum Himmel hin, nach oben)
- Himmelbau (analog zu Himmelszelt – bau, nicht blau …)
- himmelbeobachtend
- Himmelbett
- Himmelblau, Himmelbläue (des Himmels Bläue), Himmelsbläue
- Himmelbogen (anderes Wort für Regenbogen)
- himmelbreit (breit wie der Himmel)
- Himmelbrot (Manna)
- himmelerhaben
- Himmelfahrt
- Himmelfall (Einsturz des Himmels)
- himmelfest (ganz sicher, gewiß)
- himmelfliegend (himmelfliegendes Erstaunen)
- himmelfrei
- himmelfroh
- Himmelgucker
- himmelheiter (das Wort passt schön in den Sommer)
- himmelhell
- himmelhoch
- himmelhochjauchzend
- himmelklar
- Himmelland (Himmel)
- himmellang (sehr lang)
- Himmelmeer
- Himmelraum
- Himmelreich
- himmelrein
- Himmelsangesicht
- himmelsanft
- himmelsatt
- Himmelschein
- himmelschreiend
- himmelschön
- Himmelsblick
- Himmelsbogen
- Himmelsdach
- Himmelsdecke (analog zur Sternendecke)
- Himmelsduft
- Himmelseligkeit, himmelselig
- Himmelsfantasie
- Himmelfarbe
- Himmelsfeld (Sternenfeld)
- Himmelsferne
- Himmelsfülle
- Himmelsgabe (vom Himmel, von Gott verliehenes Talent)
- Himmelsgarten
- Himmelsgewölbe
- Himmelsglanz
- himmelsgleich (traumhaft schön)
- Himmelsglück
- Himmelsgunst
- Himmelsheiterkeit
- Himmelshelle
- Himmelshöhe
- Himmelskind
- Himmelsklang (himmlischer Klang)
- Himmelsklarheit
- Himmelskreis (Kykloi)
- Himmelskugel
- Himmelskunde, himmelskundig
- Himmelskönigin (Maria, Mutter Jesu)
- Himmelskörper (Sterne, Planeten)
- Himmelslauf (Lauf der Sternre am Himmel)
- Himmelsleiter
- Himmelslicht
- Himmelslied
- Himmelslust
- Himmelsnass (Regen)
- Himmelspforte
- himmelspiegelnd
- Himmelsraum
- Himmelsruhe
- Himmelsrund (der ganze sichtbare Himmel)
- Himmelsschimmer
- Himmelsschloss
- Himmelssegen
- Himmelssehnsucht
- Himmelstürmer, himmelsstürmerisch, himmelstürmend
- Himmelstage
- Himmelstau
- himmelsteigend (zum Himmel aufsteigend)
- Himmelsterne
- Himmelstränen (Regen)
- Himmelswelt
- Himmelszelt
- himmelsüchtig (jemand ist verliebt)
- himmelsüß (eine himmelsüße Melodie)
- Himmelswonne
- himmelsvergnügt
- himmelvoll (selig)
- himmelwandelnd (Mond und Sonne wandeln über den Himmel)
- himmelweit
- himmelwärts (zum Himmel hin, nach oben)
- himmeläugig (blaue Augen)
Der Himmel in der klassischen Literatur
Das weiß der Himmel wohl und ist blauselig gestimmt. Ich vermag mich nicht mehr so schnell, wie der es kann, zu wandeln von Grau auf Himmelfarben, von Trübe auf Hell; ich meine: aus Weinen Lachen zaubern.
Konzert, Else Lasker-Schüler, 1932
»Das ist wohl das Schöne der ersten Liebe, der Himmelsduft, der sie umgibt, wie dann noch ganz rein sich Seele an Seele schließt und der Mensch sich kaum bewusst wird, dass es auch der Strahl des Auges ist, der fesselt, der Druck der Hand, der brennt.
Die Tochter des Kunstreiters, Ferdinande von Brackel, 1875
Nur eine Tapetenwand schied mich von Ulriken. Wie hätte ich schlafen können? Gleich einem bösen Geist verbannt, die Schätze zu bewachen, die einem anderen wuchern sollten, lauscht ich bald dem Gesäusel ihres Odens, bald dem Himmelslied ihrer Nachtigall, bis mein Bett im Morgenrote schwamm, und sie mit heller Stimme dem Mädchen rief.«
Alwine, Gustav Schilling, 1805.
Werkstattbericht 🔧
Das Beitragsbild stellte Lenny Löwenstern mit Material von Pixabay zusammen. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Wortrecherche im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.