75 wahrlich schöne Wörter – ein bunter Strauß inspirierender Wörter

75 wahrlich schöne Wörter – ein bunter Strauß inspirierender Wörter

Klang und Farbe bieten diese Wörter. Es sind teils alte, aber immer positive, gute Wörter, die uns rühren, die innige und wahre Gefühle vermitteln. Sie stammen aus verschiedenen Bereichen des Lebens.

Gesammelt habe ich sie beim Lesen, einige habe ich nebenbei aufgeschnappt, andere sind Beifänge, Zufälle oder Einfälle. Schöne Wörter finden sich überall.

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter … Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

Manche Wörter kommen einem zunächst in den Sinn, dann kombiniert man, und man stellt fest: Es gibt sie längst. So ist es häufig. Irgendwer ist schon drauf gekommen. Siehe auch:

Ein bunter Strauß schöner Wörter

Viele diese Wörter sind alt, aber nicht alle sind es, überwiegend werden sie selten bis gar nicht verwendet. Auch wenn sie nicht oft gebraucht werden, so machen sie doch etwas her.

  1. Abschiedshand (Hand, die zum Abschied gereicht wird)
  2. Blütenschaum (ihn bilden Blüten, wenn sie sehr dicht und zahlreich auftreten)
  3. Blunderlein (Bündel)
  4. buchfroh (erfreut über ein Buch, beglückt durch ein Buch)
  5. Dämm(e)rungsruhe (gefunden bei Bettina von Arnim)
  6. Fabelsommer (märchenhafter, fabelhafter Sommer)
  7. Flimmerstille (die sommerliche Flimmerstille …)
  8. Freiheitsmorgenrot
  9. Freudenohrenklingen (aus dem Grimm)
  10. Freudenschwärmerei
  11. Frühlingsblumentanz (ein Tanz, bei dem die Tanzenden mit Frühlingsblumen geschmückt sind)
  12. Frühlingshimmelblau
  13. Frühlingsmorgenschein
  14. Frühlingssonnenschein
  15. Gänseblick (furchtsamer, ängstlicher Blick in die Welt)
  16. Gänseglaube (ein älterer Ausdruck für Aberglaube)
  17. Gedeihkind (neugebornes, kleines Kind, das gut gedeiht)
  18. Geldrabe (geldgieriger Mensch)
  19. Gemütsvergnügung
  20. glanzberauscht (berauscht vom Glanze)
  21. Goldkäferstiefel (die habe ich mehrfach in Roman gefunden; in Else Urys Trotzkopf, Heinrich Manns Professor Unrat oder Hugos Doppelquartett; leider konnte ich nicht ermitteln, um was für eine Art von Schuhen es sich handelt.)
  22. Guckindiewelt (ein neugieriges, aufgewecktes Kind)
  23. Haseneinfall (närrischer Einfall)
  24. Himmelmaienglanz (glänzender Himmel im Mai – nach Schiller)
  25. Himmelsleichtigkeit
  26. Himmelspurpurmantel (Bettina von Arnim: Die Günderode)
  27. Himmelsspiegel (das Meer, wenn es den Himmel widerspiegelt)
  28. Himmelszier (“O lass es eine Himmelszier in Gottes Garten werden”. Aus einem Kirchenlied)
  29. Hutvergnügen (das Vergnügen, einen Hut zu tragen)
  30. jubelklangdurchwogt (gefunden bei Hermann Rollett)
  31. Lachblüte (das Lachen mit einer Blüte verglichen)
  32. Leckerkramverfertiger (Süßwarenfabrikant, gefunden in Heinrich Heines Harzreise)
  33. mondbespiegelt
  34. monddurchschimmert (monddurchschimmerte Nacht)
  35. Mondlichtzauber (Titel eines Gedichts von Carl Hauptmann)
  36. Mondschimmerhaar (im Mondlicht schimerndes Haar)
  37. Mondschimmermädchen
  38. Morgenrausch (Morgenrausch des Lebens …)
  39. Nebelmännlein (Waldmännlein)
  40. Ohrenbläserei (heimliche Verleumdung, Einflüsterung)
  41. Pausbackenengel (kindliche Engelfigur oder Abbildung mit betonten Wangen)
  42. Pfirsichhimmel (pfirsichfarbener Himmel)
  43. plaudersam (redselig)
  44. Redeblume (schmückender Ausdruck in einer Rede)
  45. Regenbadetag (können Vögel haben)
  46. Regenschauergesicht (verdrießliches Gedicht)
  47. Regensträhnen (bilden sich bei Regen am Fenster)
  48. Regenwassertag (ein ergiebig verregneter Tag)
  49. Rosenschein (rosafarbenes Licht, ein Gesicht kann Rosenschein verströmen)
  50. Rotbäckchen
  51. Schillertier (Tier mit schillernder Haut)
  52. schönheitslusttrunken (gefunden bei Bettina von Arnim)
  53. Schönmädchenstimmung (siehe Zitat unten)
  54. Seelenvergnügen
  55. Seelfrau (Totenfrau; eine Frau, die sich um Verstorbene kümmert, sie vorbereitet, auch für sie betet)
  56. Silbenzauberei (das Erfinden schöner Verse)
  57. silberschäumend (ein silbrig schäumendes Fließgewässer)
  58. Sommerglutenkuß (aus einem Gedicht von Heinrich vom Sunde: Herzensgrüsse)
  59. Sommerlustigkeit
  60. sonnedurchschimmert (ein sonnedurchschimmerter Tag)
  61. sonnengoldblond (Haarfarbe)
  62. sonnenüberglüht
  63. spieldosenzart (zärtlich)
  64. strahlenumglitzert
  65. Sternensilberglanz
  66. Tändelposse (ein neckischer Annäherungsversuch)
  67. Taubensanftheit (auch das dazugehörige Adjektiv taubensanft wird selten benutzt)
  68. Taubenseele (unschuldige, sanfte Seele)
  69. Tauwindküsse (gefunden bei Nataly von Eschstruth)
  70. Tränenabschiedsküsse
  71. tränenglitzernd, tränenbeglitzert (Tränen, die auf Bekleidung landen und Licht reflektieren)
  72. Träumerkissen
  73. verhimmeln (jemanden zu einem Himmlischen machen, ihn in den Himmel erheben)
  74. Wonnehimmel
  75. Wortschönheit
  76. wortträumerisch
  77. Zaubertau (findet man auf morgendlichen Wiesen)

Schöne Wörter in der Literatur

Aber jede ihrer Bewegungen, der schlanke, geschmeidige Leib, über den eine sparsame Fülle ausgegossen schien, die genug reich war, um reizend zu wirken, die Art, wie sie blickte und der schräge Strahl ihrer Augen unter den langen Wimpern hervorleuchtete, das sonnig kindliche Lächeln, das üppige lichtblonde Haar auf dem Köpfchen, das sich von selbst krauste und lockte: das alles war verführerisch. Und dabei war sie immer fröhlich und wohlgemut. Nichts trübte leichthin ihre Schönmädchenstimmung, aber auch nichts haftete tiefer in ihr.

Wilhelm Fischer: Wastel, 1898

Durch die glanzberauschten Räume
Flüstern Stimmen, gaukeln Träume,
Sprechen mir vertraulich zu.

Ludwig Gotthard Kosegarten: Poesieen, 1802

Ich hielt es nach Art eines jungen Guckindiewelt für mannhaft, den strömenden Tränen meiner armen Mutter, die ihren Michel, wollte sagen ihren Siegfried zum erstenmal für längere Zeit scheiden sehen mußte, eine gefaßte, das heißt erkünstelte frohe Zuversicht entgegenzusetzen …

Johannes Scherr: Michel, 1858

Herr von Studmann! flötete die gnädige Frau mit jener Taubensanftheit, die jeden Mann zusammenschrecken läßt, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen.

Hans Fallada: Wolf unter Wölfen, 1937

Werkstattbericht

Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche in diversen Quellen und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.