67 poetische Wörter für schwärmerische Texte

67 poetische Wörter für schwärmerische Texte

Diese Begriffe entstammen der lyrischen Ausdrucksweise der Dichter und Poeten. Sie sind überhöht und mitunter übertrieben, aus ihnen spricht häufig pure Begeisterung und Leidenschaft.

Kennst du den Unterschied zwischen einem Weltkind und einem Erdenwurm? Und welche Tiere verbergen sich hinter Imme und Leu? Die Liste gibt Antworten.

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter … Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

Diese Wörter sind nicht zu verwechseln mit den Wörtern der gehobenen Sprache. Die Unterschiede sind aber nicht immer trennscharf, das betrifft auch die veralteten Wörter unserer Sprache.

Einiges mag ungewöhnlich, fast fremd klingen, ist jedoch nicht zwingend auch veraltet. Dem allgemeinen Sprachschatz gehören diese Wörter nicht an. Natürlich findet man sie in alten und älteren Gedichten, in neuen aber längst nicht mehr. Siehe auch:

Liste poetischer und dichterischer Wörter

Diese Worte gelten als Klassiker und typisch für die dichterische Sprache. Es ist eine Auswahl, keine vollständige Sammlung aller Wörter der deutschen Sprache.

  1. Aar — Adler
  2. Augenstern — Pupille
  3. AuroraMorgenröte
  4. Bleiche — Fahlheit, Blässe
  5. Born — Brunnen, Wasserquelle
  6. Bronn — Brunnen
  7. Buhle (f) — Geliebte
  8. dräuen — drohen, sich zusammenbrauen
  9. düstern — dunkeln, sich verdunkeln, sich verfinstern, sich zuziehen
  10. Emse — Ameise
  11. Er­den­jam­mer — irdisches Leid, Unglück
  12. Erdenkind — Mensch als irdisches, sterbliches Wesen
  13. Er­den­leid — irdisches Leid
  14. Erdenwurm — Mensch als vergänglicher, unbedeutender Teil der Natur
  15. Erdferne —Entrücktheit
  16. Erdkreis — die Welt
  17. Ferge —Fährmann, Schiffer
  18. Feste — Festung
  19. FittichFlügel, Schwinge
  20. Flimmer (m) — eitler, nichtiger Glanz
  21. Früh­däm­mer — Beginn der Dämmerung am Abend, Morgendämmerung
  22. Frühlingshauch — Frühlingsluft
  23. Gartenwurm — Schnecke
  24. Gedankenbahn — Gedankengang
  25. Gedüft — Blumen, die dufte
  26. Gestade — Teil des festen Landes, der an das Wasser grenzt; Küste, Ufer
  27. Gestirn — Himmel
  28. Glast — Glanz
  29. Goldduft sonnendurchflutete, golden leuchtende Luft
  30. goldtrunken, goldestrunken — goldgierig
  31. grünen — die Liebe oder Hoffnung beginnt wieder zu grünen, zu erwachen, aufzuleben
  32. Hag — Gehölz, Hecke; Einfriedung aus Gebüsch, umfriedeter Wald
  33. Hain — kleiner Wald, Waldstück
  34. himmelan — zum Himmel empor
  35. Himmelslicht — vom Himmel kommendes Licht
  36. Himmelsmeer (der Himmel als Meer gedacht)
  37. Himmelszelt — Himmelsgewölbe
  38. Hinfall — Eintreten der Hinfälligkeit
  39. hold — anmutig, lieblich, von zarter Schönheit
  40. HortGoldschatz
  41. Imme — Biene
  42. Lebenspurpur — Blut
  43. Lenz — Frühling
  44. Leu —Löwe
  45. Leuenkraft — Löwenkraft
  46. Leuenmut — Löwenmut
  47. lob­prei­sen — durch Lob verherrlichen; überschwänglich loben
  48. Luna —weibliche Personifikation des Mondes
  49. Minne — Liebe
  50. Mond — Monat
  51. Nachen — kleines Boot
  52. nachten — Nacht werden, dunkel werden
  53. Nass — Wasser, Regen
  54. Odem — Atem, Lebenshauch
  55. Rebenblut — Wein
  56. Saitenbändiger — Musiker, der ein Saiteninstrument spielt
  57. Schattentag — Mondnacht
  58. Silberglanz — silberner Glanz
  59. Son­nen­glanz — helles Sonnenlicht
  60. Stahl — blanke Waffe, Dolch, Schwert, Messer
  61. Sterbliche(r) — Mensch
  62. ster­nen­wärts — zu den Sternen empor
  63. Tann (m) — Tannenwald
  64. ward — wurde
  65. Wellenreich — Meer, Ozean
  66. Weltenraum — Weltraum, All
  67. Weltkind — ein die Welt bejahender und genießender Mensch
  68. ZähreTräne

Poetische Wörter in der Literatur – Beispiele

Im Gasthof streckte ich behaglich meine Füße aus und schlürfte das mit Wasser entdunkelte Rebenblut langsam in die erhitzte Brust hinab, als ich an einem fernen Tische einen Unbekannten entgegnen hörte …

Hektor Zollikofer: Die Bergfahrt, 1860

Der Schiffer schläft im Nachen
Und träumet von dem Meer;
Du aber du mußt wachen
Und trägst das Schiff einher;
Du führst ein freies Leben,
Durchtanzest bei den Reben
Die ernste Nacht.

Clemens Brentano, Abschied vom Rhein

Weit, weithin. Es war eine so ergreifende und wundersame Vision, dies feuchte, goldene Land mit dem Blinken der Seen, diese endlos hingebreitete Weite, diese Hügel aus grünem Licht mit violetten Schatten, dieser ungewisse Goldduft unter, der heller und heller wurde und das Tal, die Hügelwellen, die Bergbuckel in verschiedenen Abstufungen von Goldgrün, Goldbraun, Goldlila und Goldviolett aufglimmen ließ.

Manfred Hausmann: Fünf Romane,  1966

Schlägt mit dem Schweif
Einen furchtbaren Reif,
Und recket die Zunge,
Und im Kreise scheu
Umgeht er den Leu
Grimmig schnurrend,
Drauf streckt er sich murrend
Zur Seite nieder.

Der Handschuh, Friedrich Schiller, 1797

Werkstattbericht

Das Beitragsbild komponierte Lenny Löwenstern aus Material von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche im Duden und via Google.