Mit Freuden präsentiere ich dir diese handverlesene Liste, gefüllt mit wunderschönen und faszinierenden alten Wörtern! Es ist erstaunlich, wie viele dieser Juwelen in unserer heutigen Zeit in Vergessenheit geraten sind. Dennoch sind die meisten dieser Wörter, wenn man ihnen im richtigen Kontext begegnet, immer noch ziemlich verständlich.
Wörterfreude
Stell dir vor, wie viel Spaß es machen könnte, sie bei der richtigen Gelegenheit wieder zum Leben zu erwecken und sie in unsere Gespräche einzuflechten. Also, lass uns gemeinsam die Magie dieser alten Begriffe wiederentdecken!
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Hier ist ein Hauch aus alten Zeiten. Damals, als die Welt noch in Ordnung schien. Und die Wörter noch schön waren. Schöner jedenfalls als so manches, was heute zu lesen ist.
Die Wahl war nicht einfach. Und natürlich ist sie subjektiv. Jeder macht es auf seine Weise, nach eigenem Geschmack. Das beweist, wie groß der Schatz unserer Sprache in Laufe der Jahrhunderte geworden ist. Siehe auch:
- 59 wahrhaft schöne Wörter – ein bunter Strauß reizender Wörter
- 69 schöne vergessene Wörter von Früher
- 89 romantische Wortschönheiten aus dem Sprachschatz Eichendorffs
Wir dürfen uns bedienen. Auf diese Begriffe gibt es keine Copyrights oder Urheberrechte, sie stehen dir zur freien Verfügung.
Liste unvergessener Wortschönheiten aus der deutschen Sprache
Hier sind Wörter noch Träume. Es geht bunt durch verschiedene Themen hindurch.
- badelustig (Spaß am Baden habend)
- Bartstern (Komet)
- Biergischt (Bierschaum)
- bierglücklich (das Glück, das man beim Biergenuß empfindet)
- blütenumduftet (umgeben von duftenden Blüten)
- bücherlustig (fröhlich das Lesen eines Buches genießend)
- buntgeziert (mit vielen Farben geziert, bunt geschmückt)
- buntverworren (ein buntes Durcheinander)
- Erdenstern (Sternschnuppe; oder die Erde als Himmelskörper vom All aus gesehen – dichterisch)
- farbenlustig (farbenfroh, lebhafte Farben)
- farbfunkelnd (leuchtend, glänzend, funkelnd vor Farbe)
- Faulwitz (Vielgeschäftigkeit, Vieltuerei)
- Federschar (Vogelschar)
- fluggeschwind (flugschnell, schnell wie im Flug)
- freudenfroh (mit Freude frohgelaunt, fröhlich)
- Freudenpracht (eine sichtbar große Freude)
- frischfarbig (frische lebhafte Farben habend)
- fußstark (stark zu Fuß sein, unermüdlich beim Gehen oder Laufen)
- Geistreichelei (Witzelei, gezwungene Spielerei mit Einfällen)
- Gesichterschneider (Silhouettenmacher, Silhouetteur)
- Geschimmer (ein schimmerndes Leuchten)
- Goldglut (goldfarbene Glut)
- Gurgelgriff (Griff an die Gurgel)
- hellkalt (hell und kalt – ein hellkalter Wintertag)
- Himmelsschimmer (die Helligkeit des Himmels, sein Glanz)
- kaltgrimmig (mit kalter Wut)
- kraftdurchsprüht (energiegeladen)
- lammherzig (sanft, friedvoll)
- lammstill (still wie ein Lamm)
- lenzduftig (nach Frühling riechend)
- Liebesabenteuerlichkeiten (Liebesabenteuerliche Vorkommnisse)
- lindglatt (weich und glatt zugleich)
- Lustgejauchze (aus Goethes Faust)
- Morgenschwärmerei (den Morgen anhimmeln)
- Muscheldasein (ein verborgenes, abgeschlossenes Leben, wie es eine Muschel führt)
- Muttermilde, muttermild
- rehfüßig (schnellfüßig, die Füße eines Rehs habend)
- Rosenanhauch (ein Anflug von rosiger Farbe – zum Beispiel auf einem Gesicht)
- ruheselig (eine in sich selbst ruhende Seele, zufrieden und behaglich glücklich sein)
- sanftselig (von sanfter, milder Seele seiend)
- schattenfarbig, schattenfarben (matt schwarz)
- Schattengewimmel (Getümmel aus Schatten)
- Schaumliebe (Liebe, die trügerisch und vergänglich ist wie Schaum)
- Schelmenmädchen (neckisches Mädchen)
- Scherzgeschwätz (lächerliches Gerede)
- Schillerglanz (schillernder Glanz)
- schimmersüchtig (süchtig sein nach Glanz und Prunk)
- Schleckmarkt (Naschmarkt)
- Schmetterlingsherz (steht für ein flatterhaftes, wankelmütiges Herz)
- schneeflockengleich (wie eine Schneeflocke)
- Schönheitelei (verächtlich für das Streben nach Schönheit)
- sehnsuchthauchend (sehnsüchtig atmend. „Sind sehnsuchthauchend deine Nacht – Rückert.)
- sehnsuchtstrunken (benommen vor Begehren, Wunsch oder Verlangen)
- Sehnsuchtswolke (einer ziehenden Wolke hinterhersehen, die symbolisch für die Sehnsucht steht; oder die Sehnsucht sichtbar gemacht als Wolke)
- silberblass (bleich wie Silber, Mondbleich)
- Silberhalbmond (ein silbrig schimmernder nächtlicher Halbmond)
- Sinnendurst (heftiges sinnliches Verlangen)
- Sinnenrausch (sinnlicher Rausch, Berauschtsein der Sinne, starke sinnliche Erregung bis zur Trübung des Bewusstseins – Grimm.)
- Sommerliebestraum (traumgleiche Liebe im Sommer)
- stillentzückt (entzückt sein und dabei nicht reden)
- stillverklärt (beglückt sein und dabei nicht reden)
- sturmherzig (kampfbeherzt)
- Sudelwinter (feuchter, milder Winter, dreckiger Winter)
- tanzvergnüglich (Spaß beim Tanzen habend)
- Tausendengel (ein altes Kosewort, wie tausend Engel)
- tausendhändig (tausend Hände habend, extremes Multitaskingtalent)
- Tränenfall (das Rollen oder Fallen der Tränen, auch Tränenguß)
- tränenmüde (der Tränen müde, genug vom Weinen haben)
- Traumfabel (erträumte, unwahre Geschichte. Ob Tiere darin vorkommen müssen, ist nicht bekannt.)
- Trinkseligkeit (das Glück beim Konsumieren von Alkohol)
- trostbedürftig (den Trost dringend brauchen)
- trotzmütig (trotzig, widerspenstig, ungehorsam)
- Tummelhaus (Reitschule)
- tummelfitzig, tummelwitzig (taumelig, schwindlig)
- wangenfrisch (ein leicht gerötetes, gesund aussehendes Gesicht)
- Wangenglanz (der frische Glanz gesunder Wangen)
- Wedelmantel (flatternder Mantel, der bei Begräbnissen getragen wurde)
- weltsinnig (weltoffen)
- wohlbeherzt (mutig, tapfer)
- wohlgetröstet (zuversichtlich, voll guten Mutes)
- Wonnelicht (strahlendes schönes Licht, das Behaglichkeit verursacht)
- wonneschwer (schwer vor Wonne, schauern, beben)
- Wortdunst (leeres Gerede)
- Wortgeklingel (auch Wortgeklimper — leeres Gerede)
- Wortgeschwätz (hohles, leeres Gerede)
- Worttrost (Trost durch Worte)
- wunderwarm (wunderbar warm)
- wunderstill (still vor Wunder)
- wunschgestillt (im Zustand der Wunscherfüllung)
Heute seltene Wörter in alten Texten
Sie hatte dunkle, leidenschaftliche Augen, schwarzes Haar, weißen Teint, ohne Rosenanhauch der Wangen; die Jagd auf Männer gab ihr Welterfahrung. Alles, was sie jetzt von praktischer Philosophie lernte, stand in Berührung mit dem härteren Geschlechte.
Karl Gutzkow, Gesammelte Werke, Band 9, 1846
Wessen Gedanken gleich der Lerche steigen
Des Morgens frohbeschwingt zum Firmament,
Wer überm Leben schwebt und mühlos kennt
Der Blumen Sprache und der Dinge Schweigen!
Charles Baudelaire, Die Blumen des Bösen, 1857
Er wähnte sich wieder so jung und lebfrisch wie ehedem. Die ganze Welt voll Blüt‘ und Blumen, der Himmel voll Sonne und das Herz geschobert voll Freundseligkeit. Was: gestern oder morgen? Heute war heute, und heute klangen Fiedeln und Spielhörner und …
Anton Schott: Einer der Stillen im Lande, 1948
Werkstattbericht
Das Motiv im Beitragsbild erschuf die künstliche Intelligenz DALL-E nach meinem Text. Die abgebildeten Dinge existieren in der realen Welt nicht. Die verwendeten Fonts sind Anton (Google) und Alegreya Sans (Adobe). Recherche unter anderem im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.
Hallo
Danke für Wörter
bis bald
tschüssss
wunderschön. Danke für diese wunderschöne Sammlung unserer Muttersprache, der Sprache der Dichter und Denker/Denkerinnen, die leider mittlerweile sehr verarmt und amerikanisch verhunzt wurde. Aber es liegt an uns, sie wiederzubeleben. Und Seiten wie Deine ermutigen dazu. Herzlichen Dank
Liebe Regine,
es war mit ein Vergnügen. Unsere Sprache wird von verschiedenen Seiten aus angegriffen. Wuchernde Bürokratie, Genderismus & Wokismus, Bildungsverfall, viele Leute gucken lieber Videos … da könnte man noch vieles aufzählen, aber dann wird’s deprimierend. Erfreuen wir uns an dem, was wir noch haben 🙂