Mädchen: 57 nicht immer niedliche Wörter

Mädchen: 57 nicht immer niedliche Wörter

Wenn nicht gerade frech, assoziiert man das Mädchen typischerweise mit einem freundlichen, sanften Wesen. Und jung muss es sein.

Ihre Jugendlichkeit drückt eine gewisse Unschuld und Neugier aus. Ein Hauch von Verspieltheit umgibt sie, während sie den Übergang von der Kindheit zur Frauhaftigkeit erlebt.

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Schon das Wort Mädchen trägt in sich eine Mischung aus Schüchternheit und Mut, aus Träumerei und Tatendrang. Der Teenager war früher ein Backfisch, ein Ausdruck, der ihre sich entwickelnde Identität und die Schwelle zum Erwachsenwerden symbolisiert.

Hier also sind Backfischwörter.

Dazu ein treffendes Gedicht – bevor wir in medias res gehen:

Der Backfisch

Kichernd
Und wispernd,
Geheimnisse flüsternd,
Vor Lachen erstickend,

Verlegen sich drückend,
Vor Neugierde zitternd,
Unpassendes witternd,
In Liebesgram härmend,
Für Lehrer schwärmend,

Immer schleckend und naschend, –
Mit Notentaschen,
Mit langem Zopf
Am zappligen Kopf,
Bestrebt, zu probieren

Das Kokettieren,
Ganz ohne Sorgen
Für heut oder morgen
Und zehnmal klüger als Mama,
Schwupp – so steht der Backfisch da.

Alice Berend, 1904.

Zum Mädchen gehört die Farbe Rosa, auch wenn das nicht jeder mehr so sehen will (abgesehen von den Mädchen selbst). Siehe auch:

Liste von Wörtern mit Mädchen*

Die schönsten Wörter mit aber nicht für Mädchen. Es sind auch ältere, heute ungebräuchliche und ungehörige  Exemplare darunter.

  1. Mädchenalter
  2. Mädchenangesicht
  3. Mädchenarbeit
  4. mädchenbeäugelnd
  5. Mädchenbild
  6. Mädchenblick
  7. Mädchenblüte (Im Schatten junger Mädchenblüte ist ein berühmtes Werk von Marcel Proust)
  8. Mädchenchor
  9. Mädchendünkel
  10. Mädchenerziehung
  11. Mädchenfänger
  12. Mädchenfresser
  13. mädchenfröhlich
  14. Mädchengeheimnis
  15. Mädchengeschwätz
  16. Mädchengesicht
  17. Mädchengestalt
  18. Mädchengunst
  19. mädchenhaft
  20. Mädchenhaftigkeit
  21. Mädchenhaupt
  22. Mädchenheit (mädchenhafte Art, mädchenhaftes Wesen)
  23. Mädchenherz
  24. Mädchenhut
  25. Mädchenjahr
  26. Mädchenjugend
  27. Mädchenkranz
  28. Mädchenkrone
  29. Mädchenmannschaft (ein Oxymoron)
  30. Mädchenkuss
  31. Mädchenlachen
  32. Mädchenlächeln
  33. Mädchenlaune
  34. Mädchenlied
  35. mädchenmässig
  36. Mädchenmilde
  37. Mädchenmund
  38. Mädchenränke
  39. Mädchenräuber
  40. Mädchenraub
  41. mädchenreich
  42. Mädchenschaft
  43. Mädchenschalkheit
  44. Mädchenschule
  45. Mädchenseele
  46. Mädchensinn
  47. Mädchensitte
  48. Mädchensommer
  49. Mädchenspiel
  50. Mädchentand
  51. Mädchentraum
  52. Mädchentreue
  53. Mädchentritt (sanftes, leises Auftreten mit den Schuhen)
  54. Mädchenvolk
  55. Mädchenwange
  56. Mädchenwunsch
  57. Mädchenzeit
  58. Mädchenzimmer

Wortherkunft: Mädchen

Das Wort “Mädchen” kommt aus dem Mittelhochdeutschen und ist der Diminutiv (Verkleinerungsform) des Wortes “Magd”, welches “junge Frau” oder “Dienstmädchen” bedeutete. Die Endung “-chen” im Deutschen ist eine gängige Verkleinerungsform und gibt dem Hauptwort oft eine zärtliche oder kleinere Bedeutung. In diesem Fall bezeichnet “Mädchen” also eine “kleine Magd” oder “kleine Frau”. Mit der Zeit hat sich die Bedeutung des Wortes verschoben, und heute bezeichnet “Mädchen” allgemein ein weibliches Kind oder einen weiblichen Teenager.

Mädchen in der Literatur

Hier ist es nicht so schön wie bei Ihnen. Auch nicht so glänzend, wie in den Zimmern meines Mannes. Dafür aber sind es die Möbel aus meiner Mädchenzeit, und ich kann mich nicht von ihnen trennen, weil sie ja alle meine Mädchenträume kennen.

Rudolf Herzog: Hanseaten, 1909

Die ärmste Genossin eines reichen Hauses, besaß sie nichts zu eigen; als Kind auch nicht ein Spielzeug, später keine von all den kleinen Herrlichkeiten, die, so wertlos und so wert gehalten, ein Mädchenzimmer schmücken und ein Mädchenherz erfreuen

Marie von Ebner-Eschenbach: Bozena, 1875

Der Frühling stickte den Rasen des Gartens mit Krokus. Unter allen Büschen quoll das Blühen hervor in gelben, weißen und blauen Farbenbrünnlein, in die sich die Bienen stürzten zu Bädern voll Süße und Licht. Die Mittage waren voll jubilierender Verliebtheit. Bellis Inden und Lilofe kicherten sich hindurch und küßten sich zwischen den Berichten über ihre feuerroten Mädchengeheimnisse.

Max Geißer: Die schöne Lilofe, 1916

O du, mit deiner weichen Mädchenwange,
Prinzessin Lilienweiß und Rosenrot.
Nun ist dein zärtlich Herz in Staub zerfallen.
Vergangenheit heißt unser Erdenwallen.

Detlev von Liliencron: Poggfred (Epos), 1896

Werkstattbericht

Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.

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