Bier ist nicht nur ein Getränk, es ist Kultur. Das Ritual des Biertrinkens ist eine verfeinerte Kunst, eine Kulturtechnik, die über Jahrhunderte hinweg gepflegt wurde. Würde da jemand widersprechen? In unseren Sprachgebrauch schleichen sich viele Begriffe ein, die das Wort Bier beinhalten. Wie sagt man so schön? Ein Bierchen in Ehren, kann niemand verwehren.
Bierdurst
Für alle Bierenthusiasten und Bierschwelger ist hier das ultimative Biergefühl, eine Reise in die Vergangenheit. Die Bierkultur war damals vielleicht anders, aber sicherlich nicht weniger geschätzt als heute. Sie war möglicherweise raubeiniger, erdverbundener, doch immer mit einem herzlichen Zuprosten.
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Ein Blick zurück zeigt, dass das kühle Blonde stets eine besondere Rolle in unserer Geschichte gespielt hat. Ein Schluck, und man fühlt sich verbunden mit den Generationen von Bierliebhabern vor uns – von den rustikalen Bierzelten bis zu den eleganten Brauhäusern.
Darauf ein kühles Helles! Siehe auch:
- 49 originelle Wörter für Betrunken
- 57 gehaltvolle Trinkwörter … Begriffe mit Trink*
- Wanderlust – 69 naturverbundene Wanderwörter
Liste der Bierwörter
Hopfen und Malz! Hier sind die schönsten, anregensten und brauchbarsten Bierwörter Deutschlands.
- Bieramsel (Zechbruder)
- Bierbank
- Bierbann (Brauereivorrecht)
- Bierbauch (umgangssprachliche Bezeichnung für eine durch übermäßigen Bierkonsum entstandene leichte Gewichtszunahme im Bauchbereich)
- bierblond (eine Beschreibung für eine spezielle Blondtönung der Haare, die an die Farbe von hellem Bier erinnert)
- Bierbrauer (eine Person, die professionell oder als Hobby Bier herstellt, oft mit speziellen Kenntnissen im Brauprozess)
- Bierbrauerei (ein Unternehmen oder eine Einrichtung, die Bier in größeren Mengen produziert)
- Bierbruder (auch Hopfenbruder)
- Bierchen (Verkleinerungsform)
- Bierlein (Verkleinerungsform)
- Bieresel (nach Goethe ein Spottname für den Bierkellner)
- bierfarben
- bierfarbig
- Bierflegel
- Biergeld
- Biergemütlichkeit
- Biergenuß
- Biergischt (Bierschaum)
- Bierglocke (läutet zur letzte Runde)
- Bierglück
- bierglücklich
- Bierhahn (Zapfhahn)
- Bierhaus
- Bierheld (Biertrinker, Zecher)
- bierig (so riecht Bier)
- Bierigel (Biertrinker, Zecher)
- Bierjunge (studentischer Trinkbrauch)
- Bierkaltschale (eine kalte Suppe oder ein Getränk, das aus Bier, Zucker und anderen Zutaten wie Zitrone oder Gewürzen hergestellt wird)
- Bierkeller (ein unterirdischer Raum oder eine Lagerstätte, speziell für die Aufbewahrung und Reifung von Bier)
- Bierkunde (das Wissen um Bier, seine Herstellung, seine Geschichte und seine verschiedenen Sorten; kann auch ein formelles Studiengebiet sein)
- Bierluder (abwertender Begriff für eine Frau, die in einer Umgebung mit viel Bierkonsum, wie Kneipen oder Festivals, arbeitet oder sich aufhält; häufig mit negativen Stereotypen behaftet)
- Bierlümmel (abwertende Bezeichnung für jemanden, der exzessiv Bier trinkt und sich dabei unangemessen oder respektlos verhält)
- Biermangel (die Situation, in der nicht genügend Bier vorhanden ist, um den Bedarf zu decken; kann auf Veranstaltungen oder in Verkaufsstellen auftreten)
- Bierrede (eine Rede oder Ansprache, die oft humorvoll oder launisch ist und in einer geselligen Runde bei einem Bier gehalten wird)
- Bierreise (von einer Wirtschaft zur nächsten …)
- Bierreisende
- Bierschädel (wem das Bier zu Kopfe gestiegen ist, Kater)
- Bierschenke
- Bierschmaus
- Bierschröter (früher ein Arbeiter, der die Fässer rollte)
- Bierschulden (Schulden, die durch den Konsum von Bier entstanden sind, oft in einem geselligen Kontext wie einer Kneipe oder einer Party)
- Bierschwelger (Person, die exzessiv Bier konsumiert, oft mit der Konnotation von maßloser oder unkontrollierter Trinkweise)
- Bierseligkeit (ein Zustand der Heiterkeit oder des Wohlgefühls, der durch den Konsum von Bier erreicht wird; oft in einem eher positiven Kontext verwendet)
- bierselig (adjektivische Form von Bierseligkeit, beschreibt eine Person oder eine Stimmung, die durch den Bierkonsum heiter oder wohlgefühlt ist)
- Biersieder (Bierbrauer)
- Biersommelier (Bierexperte in Nobelrestaurants)
- Bierstrafe (Strafe, die in Bier zu errichten ist, auch beim Trinkspiel)
- Bierstraße (entsteht, wenn Bier über Haut oder Kleidung des Trinkenden rinnt)
- Bierstube (eine Kneipe oder ein kleiner Raum, in dem hauptsächlich Bier serviert wird, oft in einer gemütlichen oder traditionellen Atmosphäre)
- Biersuppe (eine einst weit verbreitete Frühstückssuppe, die Bier als eine der Hauptzutaten enthielt, dazu kam meistens trockenes altes Brot)
- Biertod (ein umgangssprachlicher oder dramatischer Ausdruck für den Tod durch exzessiven Bierkonsum oder Alkoholvergiftung)
- biertrunken (benebelt vom Bier, beschreibt einen Zustand der Trunkenheit oder Beeinträchtigung durch den Konsum von Bier)
- Bierwirt (der Betreiber oder Eigentümer einer Kneipe, Gaststätte oder Bierstube, wo Bier verkauft und serviert wird)
- Bierzeche (nach dem Trinken zu zahlender Betrag)
- Bierzecherei (ausgiebiges Biertrinken, Gelage)
Allerweltswörter habe ich weggelassen, die kennen wir sowieso alle.
Bier Wortherkunft
Ein Getränk so alt wie die Zivilisation selbst. Doch woher stammt eigentlich das Wort „Bier“? Bevor wir uns auf diese schaumige Reise begeben, sei gesagt: Sprachgeschichte kann manchmal ebenso berauschend sein wie ein kühles Blondes!
Während heute der Begriff „Bier“ weltweit bekannt ist, waren seine Anfänge bescheiden und lokal. Im Althochdeutschen finden wir das Wort „bior“, welches vermutlich aus dem germanischen „beuwoz“ abgeleitet ist, was so viel wie „Getränk“ bedeutet. Aber Vorsicht: Nicht jedes Getränk war gemeint, sondern eines, das besondere Freude (und vielleicht ein wenig Schwindel) bereitet.
Die Römer, immer so praktisch in ihren Bezeichnungen, nannten ihr Gebräu „cervisia“, zu Ehren der Göttin Ceres und dem lateinischen Wort für Wasser, „vis“. Nicht wirklich „Bier“, aber wer kann es ihnen verübeln? Ihre Nachbarn, die alten Germanen, waren da schon näher an unserem modernen Begriff.
Das Englische „beer“, das Niederländische „bier“ und das Deutsche „Bier“ zeigen, dass trotz aller sprachlichen Unterschiede und historischen Streitigkeiten eine Sache die Völker Europas vereint hat: Die Liebe zu einem guten Gebräu!
Also, das nächste Mal, wenn Du ein Bier in der Hand hältst, denke daran: Du hältst nicht nur ein köstliches Getränk, sondern auch ein Stück Sprachgeschichte. Prost!
Bier in der Literatur
Jawohl, das war auch ihr Leiblied gewesen, und bei was für einem Bier hatten sie es gesungen! Einem reichen, vollen, süffigen Bier, auf dem feinperliger, fester Schaum stand wie geschlagener Rahm, Vierzehn Seidel davon hatte er einmal geleistet und wäre fast trotzdem Bierbruder geworden den Abend.
Ilse Frapan: Was der Alltag dichtet, 1899
Streng verfuhr der Gnadenfelder nach dem Grundsatz, daß der Bierreisende an keinem Wirtshaus vorübergehen darf. Da jedes dritte Haus in der gesegneten Straße eine Schenke war, ist es begreiflich, daß die Jünglinge nach einer Weile sehr redselig geworden waren. Der Gnadenfelder mußte mit Würde des Bieres Wirkung zu ertragen; seine spöttischen Blicke beobachteten vergnüglich, wie Monikas langer Sohn immer lauter schwatzte, rötere Wangen und bierselig blödere Augen bekam.
Johannes Dose: Der Muttersohn, 1904
Jetzt aber fielen die Schwaben über ihn her wie Gänse über einen Apfelbutzen. Es trommelte nur so auf dem Bierbauch und die Schläge fielen hageldicht.
Anonymus: Wie die sieben Schwaben einen Bayern zwiebelten
Bier und Brot macht Wangen rot!
Sprichwort: Wander
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Werkstattbericht
Das Beitragsbild stammt wie immer aus dem Fundus von Pixabay. Die Szene in der Gastwirtschaft generierte DALL-E. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche unter anderem via Google und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.