Diese Bezeichnungen sind teils uralt, werden aber immer noch verwendet, um Pferde zu unterscheiden. Auf Farben und Muster kommt es an. Heute wie damals.
Nicht dass ich mich mit Reittieren auskennen würde, da sind andere besser, mich haben die Wörter interessiert. Als Schriftsteller kann es ja durchaus passieren, dass ein Ross erscheinen soll.
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Ich finde es toll, einen Pfirsichblütenschimmel habe ich sofort in meinem aktuellen Schreibprojekt auftauchen lassen. Warum einfalltslos nur von Pferden und Rössern schreiben, wenn man Rehfalbschecken und Schneeflockentiger haben kann?
Eine Rolle für die folgenden Namen spielen Haut-, Mähnen- und Schweiffarbe der Tiere, dazu kommen Flecken und andere Besonderheiten.
Man könnte nun jeden Begriff einzeln erklären, mir geht es hier aber um die Wörter, nicht um die Pferde und deren Systematik. Ich will die Poesie, keine Biologie.
Ein paar Beispiele gibt es aber. Schaut’s euch an, was es alles gibt. Siehe auch:
- Fuchs … diese 49 listigen Wörter sind teilweise von früher
- 89 garantiert echte Einhornwörter
- Beige! 25 naturfarbene Farbwörter
Liste mit Namen bestimmter Pferdetypen
Diese Auswahl ist nicht vollständig, enthält aber mehr als nur das Wichtigste und ist alphabetisch sortiert. Grundsätzlich gilt: Weißes Pferd = Schimmel; Rappe = Schwarzes Pferd.
- Apfelfalbe
- Apfelschimmel
- Blassisabell (Isabell ist graugelb, lehmfarbig, naturfarbig)
- Blauschimmel (geapfelter Blauschimmel)
- Brandfuchs
- Brandschimmel
- Braunfalbe (sandfarbenes Pferd mit schwarzer Mähne)
- Braunschecke
- Bronzefuchs
- Dunkelfalbe
- Dunkelfuchs (ein rothaariges Pferd von dunkler Farbe)
- Eisenschimmel
- Feuerfuchs
- Fliegenschimmel
- Forellenschimmel
- Fuchsschecke
- Gelbisabell
- Gelbschecke
- Glanzrapp
- Goldfalbe
- Goldfuchs
- Goldisabell
- Grauschimmel
- Hechtschimmel
- Hellfuchs
- Hellisabell
- Hellrapp
- Honigschimmel
- Kohlfuchs
- Kohlfuchsschecke
- Kohlrapp
- Kupferfuchs
- Lehmfuchs
- Lichtfuchs
- Lichtrapp
- Mausfalbe (graues Pferd mit schwarzer Mähne)
- Milchschimmel
- Mohrenkopfschimmel (mit schwarzem Kopf nach dem Mohr benannt)
- Muskatschimmel
- Pfirsichblütenschimmel
- Porzellanschecke
- Rehfalbe
- Rehfalbschecke
- Rosenschimmel
- Rotfuchs
- Rotschimmel
- Sandschimmel (eine Art Schimmel, weißer Pferde, die gleichsam mit Sand bestreut zu sein scheinen – lt. DWB)
- Schabrackentiger
- Schneeflockentiger
- Schwarzfuchs
- Schwarzschecke
- Semmelfalbe
- Silberfalbe
- Silberschimmel
- Sommerrappe (lichtschwarzes Pferd)
- Spiegelrappe (schwarzes Pferd, auf dessen Fell sich glänzende Flecke zeigen)
- Spiegelschimmel
- Stichelfuchs
- Talerschimmel
- Tigerschecke
- Weichselbraunschecke
- Wolfsfalb (Pferd mit gelbgrauer Wolfsfarbe)
- Zimtschimmel
- Zobelfuchs
Statt Falbe gibt es auch die Bezeichnung Fahle.
- #RappenSchwarz ⚫
- #ScheckenBunt 🎨
- #IsabellGold 🏆
- #BraunerKastanie 🌰
- #SchimmelWeiß ❄️
- #FalbeGrau 🌫️
- #RotschimmelFeuer 🔥
- #BlauRappen 🔵
- #PalominoGlanz ✨
Farbige Pferde in der Literatur
Milchweiße Schimmel waren da, Eisenschimmel, deren schneeiger Leib stellenweise wie von feinen, grauen Wolken überbreitet schien. Ein nobles Perlgrau mischte sich in willkürlichen, immer geschmackvollen Zeichnungen bald auf dem Rücken, bald gegen Brust und Lenden hin, bald abwärts von den Schenkeln mit der festlich weißen Grundfarbe. Das Weiß der Mähnen aber und der langen dichten Schweife, die gleich kostbarem Fahnenschmuck getragen wurden, hatte manchmal einen Stich ins Elfenbeinfarbene, manchmal eine strahlende Helligkeit wie gesponnenes Mondlicht.
Felix Salten: Florian, das Pferd des Kaisers, 1935
Einmal kamen die Händler nach Gmoset, wollten Gäule kaufen für den Rossmarkt in Nürnberg, und der Stilzel sollte darum die Herde heimtreiben. Er setzte sich auf sein Leibross und umritt die andern Tiere: das gemachsame Bräunl, den heißen, vollblütigen Rappen, dem allweil die Adern sprangen, das schneeweiße, täppische Füllen, die lichtstirnige, fromme Blässe, das falbe Stutross, den weißhachseten Pinzgauer, den heimtückischen Talerschimmel, den Spiegelschimmel, das bissige Luder, und alle die halbwilden Tiere.
Hans Watzlik: Stilzel der Kobold des Böhmerwaldes, 1926
Werkstattbericht
Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.