Jetzt wird es ein bisschen kurios. Diese Wörter machen Spaß, drücken Lebendigkeit aus und klingen schön. Sie malen mit Lauten, sie sind lautmalerisch. Es sind weit verbreitete Begriffe mit Gefühl und Stimme.
Hier kommen Wörter, die spontan ein Glücksgefühl auslösen können. Jedenfalls in der geballten Zusammenstellung. Sprache ist eben auch Musik.
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Die Auswahl zeigt, was Sprache leisten kann. Manchmal ist sie illustrativ, manchmal lautmalerisch, ein andermal klanglich schön. Der Fachmensch nennt es wortbildende Onomatopoesie.
Viele dieser Wörter wecken Erinnerungen in uns und lassen Dinge aus der Vergangenheit anklingen. Einiges ist kindersprachlich. Es gibt kleinere Überschneidungen zur Liste der Wohlfühlwörter.
Einige Wörter sind Zugereiste und in früheren Zeiten bei uns eingewandert. Zum Beispiel Tollpatsch (aus dem Ungarischen), Fisimatenten (aus dem Französischen) oder Tohuwabohu (aus dem Hebräischen).
- 77 berührende Seelenwörter – Worte mit Seele, die zu Herzen gehen
- 59 Substantive aus der gehobenen Sprache für wohlklingende Texte
- 49 flauschige Kuschelwörter … mit Wörtern kuscheln
Liste mit lautmalerischen Wörter und klangschönen Spaßbegriffen
Viele dieser Begriffe kennst du. Manche hast du mal gekannt und schon länger nicht mehr gehört. Lautmalerischer als hier wird es nicht mehr.
- ätschibätschi
- ballaballa (blöd, dämlich)
- Didelidum
- Dingsbums
- doppeltgemoppelt
- Dumdidum
- Fickfack (Vorwand)
- Fickfackerei (Betrügerei, Unsinn)
- Fisimatenten (Sperenzchen, Ausflüchte)
- Flickflack (Turnfigur, Überschlag)
- Flipflop (einfacher Sommerschuh)
- Flügelflatterschlagen (ein Geräusch, das Vögel machen)
- fuchsteufelswild (sehr wütend)
- Glitzerflummi (ein Gummiball mit eingegossenem Glitzer)
- Gluckgluck (Geräusch beim Trinken)
- Griesgram (mürrischer, missmutiger Mensch)
- Halligalli (Party, Trubel, ausgelassener Lärm, der nicht jedem immer recht ist)
- Hallodri (ein unzuverlässiger, unbeschwerter, leichtsinniger Mann)
- Hansguckindieluft (abwesender Typ, der immer die Luft guckt. Aus dem Struwwelpeter)
- Hickhack (Hin-und-her-Gerede)
- Holterdiepolter – (über Hals und Kopf)
- Hokuspokus (Zauberspruch)
- hurliburli (große Eile)
- Indieluftguckerei
- Kikeriki
- Kinkerlitzchen (Kleinkram, Nichtigkeiten)
- Kladderadatsch (Durcheinander, Chaos, Aufregung)
- klangklingklunkern
- Klapperdiklapp
- Kleckerkram (Kleinkram)
- Klingklang
- Klingeling
- Klimbim (überflüssiges Zeug, Kram)
- klimperklein (winzig klein)
- klippklapp
- klitzeklein (sehr klein)
- Knickknack (Sex)
- Knuffelpuffel (Kosewort)
- Kribbelkrabbel (wüstes Durcheinander)
- Krimskrams (Dinge, Sachen)
- Kuddelmuddel (Durcheinander)
- Kummerkasten
- Kuschelschnuppe
- Kuschelwuschel
- Larifari (Geschwätz, Unfug)
- Lirumlarum
- Mischmasch (Durcheinander)
- Mümmelmann (Kaninchen)
- nigelnagelneu (sehr neu)
- Papperlapapp (Blödsinn, Quatsch als Ausruf)
- pickepackevoll
- Pillepalle (Unwichtiges, Kleinkram)
- Pipapo (mit allem Drum und Dran)
- Pipifax (Unsinn)
- Pitschpatsch, Plitschplatsch
- plemplen (bekloppt, närrisch)
- Potzblitz (Ausdruck von großer Verwunderung und Erstaunen – Wiktionary.)
- Rambazamba
- Remmidemmi (Lärm, Alarm, Party)
- ritschratsch
- ruckzuck
- rumpelpumpeln
- Sammelsurium (buntes Durcheinander, Allerlei)
- Schlabberlatz
- Schlaraffenland (ein Ort, an dem man nicht zu arbeiten braucht, aber trotzdem alles bekommt)
- schlaraffenländisch
- Schneckeschnickeschnack
- Schickimicki
- Schnickschnack
- schnippschnapp
- Schnullibulli
- schwatzschweifig (ausschweifend erzählen, altes Wort)
- schwuppdiwupp
- simsalabim
- Tamtam (Lärm, Wirbel, Rabatz)
- Tausendsassa (ein Multitalent)
- Techtelmechtel (Affäre, Liebelei, Liebesbeziehung, Liebschaft, Verhältnis; auch als Verb techtelmechteln)
- Ticktack (Uhr)
- Tingeltangel
- Tohuwabohu
- Tollpatsch
- Trallala
- Trara! (Ausruf)
- Tripptrapp (Schritte)
- Tschingderassabum (Musik in Worten sozusagen …)
- Wauwau (Hündchen)
- Wirrwarr (Durcheinander)
- wischiwaschi (unklares Gerede, Unklarheit)
- Wolkenkuckucksheim (Träumerei, Traumschloss)
- Wunderplunder (wunderlicher, seltsamer, bisweilen nutzloser Kram, wie man ihn in Jahrmarktsbuden kaufen kann)
- zickzack
- zackzack
- Zappzarapp
Lautmalerische Wörter in der Literatur
Huckepack auf der Prinzessin, packt er mit beiden Vorderpfoten die Jungfrau unter die Achseln oder um den runden Leib in die Leisten und bildet so viele Stunden, Tage, ja gelegentlich länger als eine Woche lang das solideste Liebes-Individuum im Zweck der Mischliebe.
Wilhelm Bölsche: Das Liebesleben in der Natur, 1900. Die Rede ist hier natürlich von Fröschen …
Und was das für ein unbarmherziges Gestaffel hat: erst die kleine Lüge, dann die große; erst das Tier malträtiert, dann den Menschen; erst Tagdieberei, dann Ehrabschneiderei; erst ein Hansguckindieluft, dann ein Hurentreiber.
Jakob Wassermann: Adam Urbas, 1929
Sie hatten sich doch ein Tapisseriegeschäft in dem kleinen Thüringer Nest eingerichtet und es ging ihnen sehr gut, und sie waren anfangs sehr geachtet, aber wie das so geht, einmal fingen sie doch wieder ein bißchen an zu techtelmechteln, und da war das Geschwätz gleich im Gange, und kein Mensch kaufte mehr von ihnen, und sie mußten das Geschäft aufgeben.
Margarete Böhme: Tagebuch einer Verlorenen, 1905
Jawoll! und wenn ich mich zurzeit auch ohne Takelage befinde und im Altmännerhaus sitze, meinen Mann habe ich gestanden wie alle van Dornicks, furchtlos und brav, kavaliermäßig und königstreu, ohne lange Fisimatenten zu machen.
Joseph von Lauff: Springinsröckel, 1922
Der Laden zeigte aber auch ein Sammelsurium der sonderbarsten Herrlichkeiten. Den meisten Raum beanspruchten die Ölgemälde, die blank von grünlich angehauchtem Firnis waren und durch stumpf gelbe Goldrahmen in ihrer Buntheit noch gehoben wurden.
Nikolai Wassiljewitsch Gogol: Das Porträt, 1832
Werkstattbericht
Das Beitragsbild stammt wie immer aus dem unerschöpflichen Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche auf diversen Websites unter anderem im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.