Der Wolf, in unserer Zeit wird er romantisiert und verharmlost. Früher bildete er eine stete Gefahr für Leib und Leben. Und das nicht etwa im Märchen, sondern im Alltag der Menschen auf dem Land. Alte Wörter, von denen diese Liste einige enthält, zeigen, wie sich das Bild vom Wolf gewandelt hat.
Der Wolf und wir
Der Wolf ist ein Symbol für das Unergründliche und Unberechenbare der Wildnis. Er verkörpert die dunkle Seite der Natur, vor der sich der Mensch seit Anbeginn der Zeit gefürchtet hat.
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Vom Wolf künden heute noch zahlreiche Namen in Wald, Feld und Flur, aber auch in unseren Städten. In immer mehr Gebieten Deutschlands gibt es heute wieder zahlreiche freilebende Wölfe und mitgliederstarke Rudel. Das wird Auswirkungen haben. Siehe auch:
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Liste von Wörtern mit Wolf
Zwischen Wolfsblick und Wolfsnatur, hier sind 61 hungrige Wolfswörter. Wer ein Wolfsherz in sich trägt, den frißt der Wolf nicht, heißt es in einem altem Spruch. Der Wolf wird als Fabelwesen auch Isegrim genannt.
- wölfisch
- wolfsähnlich
- Wolfsangel (ein Jagdgerät, das einst zum Fang von Wölfen eingesetzt wurde)
- Wolfsart
- wolfsartig
- Wolfsauge
- Wolfsbalg (Haut vom Wolf, auch verarbeitet)
- Wolfsbau
- Wolfsbaum (alter Wildzaun für Wölfe)
- Wolfsbein (Wolfsknochen)
- Wolfsbeißen (Überfall durch Wölfe)
- Wolfsbeißer (einst ein für die Wolfsjagd besonders geschätzter Wolfshund)
- Wolfsbiß
- Wolfsblick (böser, feindlicher Blick)
- Wolfsblut
- Wolfsbrut
- Wolfsbrut (junge Wölfe)
- Wolfsdecke (Wolfspelz)
- Wolfseisen (Wolfsangel, Wolfsfalle)
- Wolfsfalle (Fangvorrichtung für Wölfe)
- Wolfsfang
- Wolfsfänger
- wolfsfarben
- Wolfsfell
- wolfsfrei (vogelfrei)
- Wolfsgefahr
- Wolfsgehege
- Wolfsgeheul
- Wolfsgeld (Schußgeld für einen erlegten Wolf, Prämie)
- Wolfsgesang (Wolfsgeheul)
- Wolfsgesellschaft (Ellbogengesellschaft)
- wolfsgrau
- Wolfsgrube (Fanggrube)
- Wolfshaar
- Wolfshatz
- Wolfshaut
- Wolfsherz (bildlich für böse, sündhafte Gemütsart)
- Wolfshetze
- Wolfshöhle (Wolfsbau)
- Wolfshund
- Wolfshunger (großer, unersättlicher Hunger wie der eines Wolfs)
- Wolfsjagd
- Wolfskind (Kind, das während seiner frühen Entwicklungsphase ohne Kontakt zu anderen Menschen aufwuchs, in der Wildnis von Wölfen und anderen Tieren aufgezogen wurde. So beschreibt es das DWDS. Auf sich gestellte, sogenannte Wolfskinder gab es nach dem 2. Weltkrieg in Ostpreußen.)
- Wolfsklaue
- Wolfsleben (Leben nach Wolfsart)
- Wolfsleder ( Leder aus Wolfshaut)
- Wolfsmensch (Mensch mit Wolfsnatur)
- Wolfsmond (für die Monate November, Dezember und Januar)
- Wolfsmonat (Dezember)
- Wolfsmütze
- Wolfsnatur (Wesen, Charakter, Gebaren eines Wolfes)
- Wolfspelz
- Wolfspfad (Wolfsfährte)
- Wolfsrachen (Wolfsmaul)
- Wolfsromantik (romantische Vorstellung vom Wolf als edlem Tier)
- Wolfsrudel
- Wolfsschaden (Schaden durch Wölfe)
- Wolfsschlucht (Schlucht, in der Wölfe hausen)
- Wolfsschnee (Schnee, der im Wolfsmonat November fällt)
- Wolfssieg (ein teuer erkaufter Sieg, Pyrrhussieg)
- Wolfsspieß (Waffe gegen Wölfe)
- Wolfszahn
- Wolfszwinger
- Wolkfsklaue
Seltene Adjektive mit Wolf
- wolfssilbrig – Ein Hinweis auf den silbrig-grauen Schimmer des Wolfsfells.
- wolfsschattig – Eine Kombination aus dem dunklen Aspekt des grauen Fells und der geheimnisvollen Natur des Wolfes.
- wolfsdüster – Ein Ausdruck, der die dunkle und gefährliche Seite des Wolfes betont.
- wolfsfunkelnd – Beschreibt etwas, das mit der schillernden Qualität des grauen Wolfsfells glänzt.
- wolfsheimlich – Ein Hinweis auf die heimliche und gefährliche Art, wie ein Wolf sich an seine Beute heranschleicht.
- wolfsraubend – Ein Adjektiv, das die Raubtiernatur des Wolfes unterstreicht.
- wolfsfinster – Beschreibt eine Dunkelheit oder Stimmung, die sowohl durch den grauen Pelz als auch durch die furchterregende Präsenz des Wolfes inspiriert ist.
- wolfsglimmern – Eine Beschreibung für das glänzende Schimmern des grauen Fells unter bestimmten Lichtverhältnissen.
- wolfsstürmisch – Kombiniert die Wildheit des Wolfes mit der rauen Natur eines Sturms.
- wolfsknurrend – Betont die bedrohliche Lautäußerung, die ein Wolf oft macht, bevor er angreift.
- wolfslauernd – Betont die Art und Weise, wie ein Wolf auf den perfekten Moment wartet, um zuzuschlagen.
- wolfsheimtückisch – Ein Hinweis auf die unberechenbare und oft hinterhältige Natur des Wolfes.
- wolfsgefährlich – Ein schlichter Ausdruck, der die lauernde Gefahr des Wolfes betont.
Der Wolf in Literaturbeispielen
Sie legte sich an jenem Tag besonders früh schlafen und mummelte sich bis zum Kinn in rosige Abendwolken ein, denn auch sie wollte Ruhe haben. Aber dafür ließ sich der neugierige Mond von dem Wolfsgesang bis zu den Wipfeln der Tannen locken. Die Wölfe verdoppelten ihre Anstrengungen – endlich hatten sie einen dankbaren Zuhörer gefunden!
Karl-Andreas Nitsche: Der Wolf: Fabeln, Märchen, Geschichten und Gedichte aus aller Welt, 2014
Er war hager und gelblich-blaß geworden, und am Hinterkopf hatte er in dem dichten schwarzen Haar eine kahle Stelle wie eine Tonsur. Die funkelnden Augen lagen tief in ihren Höhlen, wie Wolfsaugen, die aus einem Felsspalt heraus auf Beute lauern.
Wilhelmine von Hillern: Die Geier-Wally, 1873
Sechs Stunden war es bis zur Stadt. Der Weg dahin führte durch einsame Heide und wilden Wald, vorbei an ausgebrannten Mühlen und verlassenen Dörfern; dann stieg er hinunter ins breite, offne Tal an den großen Strom, wo die Heerstraße lief und die Städte lagen. Durch Wald und Heide trabte der Wolf, und durchs Tal zog Mordgesindel jahraus jahrein, solches mit der roten Feder und solches mit der Sturmhaube, Schnapphähne und Soldaten.
Adolf Schmitthenner: Friede auf Erden, 1915
Wortherkunft Wolf
Der Begriff stammt aus dem Althochdeutschen „wulf“, welches wiederum aus dem Germanischen „*wulfaz“ abstammt. Interessanterweise weisen viele indogermanische Sprachen ähnliche Bezeichnungen für dieses Tier auf. Zum Beispiel hat das Lateinische „lupus“, das Altgriechische „λύκος“ (lýkos) und das Sanskrit „वृक“ (vṛ́ka) alle ähnliche phonetische und semantische Verbindungen. Diese konsistenten Wortwurzeln quer durch verschiedene Sprachen hinweg deuten auf eine gemeinsame indoeuropäische Herkunft des Begriffs hin.
- #Waldschrecken 🌲👻
- #Nachtgeheul 🌙🐺
- #RaubtierAngst 🦁😱
- #DunkleGefahr 🌑💀
- #WildnisSchatten 🌲🌑
- #GeschichtenSchrecken 📚
- #BlutgefrierendesHeulen ❄️🐺
- #UnergründlicheNatur 🌳🔍
- #WolfsJagd 🐺🏹
- #UnberechenbareWildheit 🌲🐅
Werkstattbericht
Das Beitragsbild habe ich von der KI Stable Diffusion via Nightcafé Studio generieren lassen, die abgebildeten Dinge existieren in der realen Welt nicht. Die verwendeten Fonts sind Anton (Google) und Alegreya Sans (Adobe).