Diese Begriffe werden selten bis gar nicht verwendet, sind aber gut verständlich und ja – traumhaft schön. Genau darum geht es hier. Damit kannst du beeindrucken. Und das nicht nur in Texten, auch in freier Rede oder in Briefen. Aber der Kontext muss stimmen, sonst kann es komisch klingen.
Dies ist eine behutsame Auslese allerschönster Wörter aus verschiedenen Wortlisten … hier auf den Sternenvogelreisen gibt es inzwischen bereits über 340.
Die Bibliothek der schönen Wörter … Katastrophen und schlechte Nachrichten gibt es genug, warum sich nicht auch mal wieder mit etwas Schönem beschäftigen? Hier sind Bücher zum Träumen und Schwelgen. Wörter, die der Seele schmeicheln. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Lese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Die Auswahl war schwer und sie ist vollkommen subjektiv. Jeder würde die Aufgabe auf seine Art bewältigen.
Das zeigt wieder einmal, wie groß der Reichtum unserer Sprache in Laufe der Jahrhunderte geworden ist. Und wir dürfen uns bedienen. Siehe auch:
- Schöne Wörter der deutschen Sprache in klassischen Zitaten
- Die vorzügliche Schönwörterei … 59 Neuentdeckungen alter Begriffe
- Die Lieblingswörter der Deutschen
Liste ungewöhnlich schöner Wörter der deutschen Sprache
Allerlei Schönwörterkram … Hier sind Wörter noch wie Träume. Ich habe sie alphabetisch sortiert.
- ABENDSCHEIN (Abendröte, Abenddämmerung)
- ABENDVOGEL (Nachtfalter)
- AUGENWEITE (so weit das Auge schaut)
- BLÜTENBEGEISTERUNG
- BLÜTENHERZ
- BLÜTENSCHIMMER
- BLÜTENSPIEL (das allumfassende Blühen)
- BLÜTENTRÄUME (Erwartung und Hoffnungen; schwärmerische Idealvorstellungen der Jugend)
- BLÜTENUMDUFTET (Adj.) (nach Blüten riechend)
- BLUMENLIEBLICH (Adj.) (lieblich wie eine Blume)
- DÄMMERUNGSFALTER (Schmetterling, der abends fliegt)
- DÄMMERUNGSSTILLE (Moment der Stille während der Dämmerung)
- DOPPELHERZIG (Adj.) (falsch, unaufrichtig)
- DUNKELFARBEN (von dunkler Farbe)
- ENGELMILD (sanft und mild wie ein Engel)
- ENGELSCHÖN (Adj.) (schön wie ein Engel)
- ERDGEWIMMEL (das Treiben überall)
- ERDENSCHÖN(Adj.)
- ERDENWEH (Leid)
- DUNKELSELIG (Adj.) (froh oder glücklich über das Dunkel sein)
- FARBENFRISCHE
- FARBENSCHEIN
- FARBENSCHÖN (Adj.)
- FLATTERSINNIG (Adj.) (unbeständig, unstet)
- FLATTERSCHÖN (Adj.) (vergänglich schön)
- FLOCKENGEWIMMEL
- FREIHERZIG (Adj.) (freimütig)
- FREUDENFALL (das Gegenteil zum Trauerfall)
- FREUDENPRACHT (eine große Freude)
- FREUDETRUNKEN (Adj.)
- FROHSINNIG (Adj.) (frohmütig)
- FROHBESCHWINGT (Adj.)
- FUNKENGLEICH (Adj.) (wie ein Funke erscheinend (aussehend)
- GLANZGEFUNKEL (klarer Sternenhimmel)
- GLANZGEWIMMEL (ebenfalls ein klarer Sternenhimmel)
- GLIMMRIG (leicht glänzend, schimmernd)
- GLÜCKLEUCHTEND (Adj.) (glücklich)
- GLÜCKSATT (Adj.) (vom Glück gesättigt, dem Glücke überdrüssig)
- GRIESGRIMMIG (Adj.) (zornig)
- GRIMMBEBEND (Adj.) (bebend vor Zorn)
- HIMMELSELIG (Adj.) (höchste Form des Glücks)
- HOFFNUNGSFREUDIGKEIT
- HOFFNUNGSSTERN (Hoffnungsträger)
- IMMERTRÖSTLICH (Adj.) (stets Trost gewährend)
- INGRIMMIG (Adj.) (zornig, wütend)
- KÄTZELN (liebkosen nach Katzenart)
- KATZENDICK (Adj.) (ziemlich betrunken)
- KRAFTHERZ
- KRAFTDURCHSPRÜHT (Adj.) (energiegeladen)
- LAMMHERZIG (Adj.) (sanftes, friedvolles Wesen)
- LICHTMOND (Vollmond)
- LIEBREICH (Adj.) (liebevoll)
- MATTHERZIG (Adj.) (ohne rechte innere Beteiligung, etwa so wie halbherzig)
- MILCHHERZIG (Adj.) (weichherzig)
- MONDSTILL (Adj.) (ohne Mondschein, oder sanft und still wie der Mond)
- MORGENSCHIMMER
- MORGENTRAUM (Traum zur Morgenzeit)
- NACHTGEFUNKEL (der nächtliche Sternenhimmel)
- NACHSCHWÄRMEN (schwärmend folgen)
- NACHTSTILLE (kein Geräusch mehr in der Nacht)
- NACHTBERÜHRT (Adj.) (von der Nacht berührt)
- NEBELSCHWER (Adj.) (der Nebel lastet schwer auf dem Land)
- NEBELZEIT (trübe, dumpfe Zeit im Leben)
- PUTZWUNDERLICH (Adj.) (wundersam, erstaunlich)
- REGENBOGENSCHWINGE (regenbogenfarbiger Flügel)
- REGENECKE (Ecke, aus der der Regen kommt, kann im übertragenen Sinne verwendet werden.)
- ROSENANHAUCH (ein Anflug von rosiger Farbe auf der Haut)
- SCHATTENFARBIG (Adj.) (schattenfarben; mattschwarz)
- SCHATTENGAUKELWERK (sich bewegende Schatten)
- SCHIMMERNACHT
- SCHIMMERSCHEIN
- SCHÖNBLAU (Adj.) (nicht einfach nur blau, sondern schönblau, zum Beispiel für Augen)
- SCHÖNMALER (etwas schöner darstellen, als es ist)
- SCHÖNTUER (so tun, als wäre alles gut)
- SCHÖNSINN (ein Gefühl für das Schöne haben)
- SCHWEIGEBLICK (schweigender Blick)
- SEHNSUCHTSFÜLLE
- SEHNSUCHTSSCHMERZ
- SEHNSUCHTSTRUNKEN (Adj.) (benommen vor sehnsüchtigen Gefühlen)
- SONNENBEGLÄNZT (Adj.) (sonnenbeschienen)
- SONNENBRÜTER (ein Faulpelz, der lieber in der Sonne sitzt, als arbeitet)
- SONNENDURST (das Bedürfnis nach Sonne)
- SONNENWONNE (das Vergnügen sich der Sonne auszusetzen)
- STOCKDICKEFINSTER (Adj.) (verstärkend formuliert für ziemlich dunkel)
- TROSTBEDÜRFTIG (Adj.) (den Trost dringend brauchen)
- ÜBERSELIG (Adj.) (seliger als selig, überaus beglückt)
- ÜBERWUNDERLICH (Adj.) (überaus staunenswert)
- WANDERMATT (Adj.) (erschöpft vom Wandern)
- WANDERSATT (Adj.) (genug gewandert sein)
- WEHTMUTZERRISSEN (Adj.) (große, schmerzliche Sehnsucht fühlen)
- WELTSCHMERZLER (jemand, der an Weltschmerz leidet.)
- WELTSINNIG (Adj.) (weltoffen)
- WELTVERGESSEN (Adj.) (völlig entrückt)
- WOHLBETRACHTUNG (gründliche Überlegung)
- WOHLBELESENHEIT
- WOLFSBLICK (böser, feindlicher Blick)
- WOLFSHERZ (bildlich für böse, sündhafte Gemütsart)
- WOLKENDUNKEL (durch viele Wolken hervorgerufene Dunkelheit.)
- WOLKENGUCKEREI (Müßiggang)
- WOLKENLEER (ein Himmel ohne Wolken)
- WOLKENSTUNDE (sorgenvolle Stunde)
- WONNEWARM (Adj.) (heimelig warm)
- ZAUBERDUFTEND (Adj.) (äußerst wohlriechend)
- ZAUBERTRUNKEN (Adj.) (Zustand der Benommenheit, weil man von etwas oder jemandem bezaubert ist.)
- ZAUBRISCH (Adj.) (zauberkräftig, traumhaft)
- ÜBERBUNT (Adj.) (sehr bunt)
- ZAUBERBUNT (Adj.) (wunderbar bunt)
Ungewöhnlich schöne Wörter in der Literatur
Daneben stand mit rotem Blütenherz ein Kraut und schoß empor viel bleiche Blütenspeere. Die Schäfer nannten es die Schweigebeere. Und Gemma wusste, dass der ewige Schlummer und Gottes Schlaf und Träumen ohne Kummer dem käme, der von ihrer Blüte schmeckte.
Die rote Lilie, Anatole France, 1894
Es war, als hätt’ der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst.
Mondnacht, Joseph von Eichendorff (1837)
In den Monaten März und April ist dieses Gebiet ein Blumenteppich von unvergleichlicher Farbenfrische. Die Tiere sind hier klein, aber sehr zahm. Zierliche, lebhafte Turteltauben, blaue Amseln, so leicht, dass sie sich auf einen Halm setzen, ohne ihn niederzudrücken.
Ernest Renan: Das Leben Jesu, 1863
Wie schnell verbreitet sich der Ruf umher!
Wie freudetrunken fliegt das Volk ihm zu,
Und nennt ihn seinen Helden, seinen Schutz;
Des Thrones würdig preis’t man seine Taten.
Tancred, 5. Aufzug, Johann Wolfgang von Goethe, 1802
Endlich war die hohe Sonne erreicht, und Herr von Welfen suchte sich den schattigsten Platz im Garten, drehte dem schönen Wartburgdurchblick ingrimmig den Rücken zu und schwur hoch und teuer, in den nächsten Stunden sich nicht vom Fleck zu rühren. Jung gefreit, Nataly von Eschstruth, 1897.
Der goldene Morgenschimmer zitterte durch den Wald und glänzte auf den Tautropfen an Gras und Baum. Der Waldbestand rechts und links war prächtig.
Auf der Höhe – Band 3, Berthold Auerbach, 1865
Gunlaugur regte zu ahnungsvollen Akkorden leise seine Harfe an, und sang mit sehnsuchthauchender Stimme dazu.
Die Saga von dem Gunlaugur genannt Drachenzunge und Rafn dem Skalden, Friedrich de la Motte Fouqué, 1826
Wer wagt es, die Freude der Glücklichen zu beschreiben! Eine Umarmung folgte der Anderen, und lange lagen sie sich an den liebenden, überseligen Herzen.
Westfälische Sagen und Geschichten, Jodocus Temme, 1831
Zwar sollte man vom Deiche aus auf Halligen und Inseln sehen können; aber ich sah nichts als die gelbgrauen Wellen, die unaufhörlich wie mit Wutgebrüll an den Deich hinaufschlugen und mitunter mich und das Pferd mit schmutzigem Schaum bespritzten; dahinter wüste Dämmerung, die Himmel und Erde nicht unterscheiden ließ; denn auch der halbe Mond, der jetzt in der Höhe stand, war meist von treibendem Wolkendunkel überzogen.
Der Schimmelreiter, Theodor Storm, 1888
Werkstattbericht 🔧
Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche unter anderem im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.