
Wer sparen will oder es muss, ist deshalb noch nicht gleich geizig. Geizig ist, wer sein Geld zusammenhält und peinlich darauf bedacht ist, es zu behalten.
Es passt hierher, denn wer sparen und Kostenbewusstsein entwickeln will, der braucht auch eine Portion Geiz. Siehe auch:
Die Bibliothek der schönen Wörter … Katastrophen und schlechte Nachrichten gibt es genug, warum sich nicht auch mal wieder mit etwas Schönem beschäftigen? Hier sind Bücher zum Träumen und Schwelgen. Wörter, die der Seele schmeicheln. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Lese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
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Den Geizkragen und den Geizhals kennt ja nun jeder. Es gibt da aber noch mehr. Es sind alte farbenfrohe und saftige Wörter von früher, die man kaum noch kennt oder die wenig geläufig erscheinen. Es ist eine nostalgische Reise zurück. Notwendig ist das nicht, macht aber Spaß.
Bekannte Geizhälse
In der Weltliteratur gibt es einige Charaktere, die für ihre Geizigkeit bekannt sind
- Ebenezer Scrooge: Hauptfigur in Charles Dickens‘ „Eine Weihnachtsgeschichte“. Er ist ein alter Geizhals, der die Bedeutung von Mitgefühl und Großzügigkeit erst durch die Besuche von drei Geistern versteht.
- Shylock: Eine Figur in Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“. Er ist ein Geldverleiher, der für seine strenge Handhabung von Schulden und seine geizige Natur bekannt ist.
- Silas Marner: Die Hauptfigur in George Eliots gleichnamigem Roman, der sich durch seine Besessenheit von Gold isoliert, bevor er sich durch die Liebe zu einem verwaisten Mädchen verändert.
- Harpagon: Die Hauptfigur in Molières Komödie „Der Geizige“ (L’Avare), berühmt für seine extremen Sparmaßnahmen und seine unersättliche Gier.
- Fagin: Eine Figur in Dickens‘ „Oliver Twist“, die für seine Gier und seine Ausnutzung von Kindern bekannt ist, um seinen Reichtum zu mehren.
Liste geiziger Wörter zu unserem Vergnügen
Die schönsten zumeist alten Wörter mit Geiz*. Alphabetisch sortiert.
- Gabengeiz (Gier nach Geschenken)
- Geizauge (gieriges Auge, das geizig auf seinen Vorteil schaut)
- geizbesessen (adj.) (vom Geizteufel besessen)
- Geizdrache (geiziger Drache, der Schätze sammelt und hütet; oder von einer Ehefrau gesagt)
- Geizgeld (Geld, das sich ein Geizhals ergeizt hat)
- geizhaft (adj.) geizig
- Geizhals (gieriger Schlund)
- Geizhals (Werkzeug) Ich erinnere mich noch an die Ausbildung, Lehre sagte man damals noch. In einem Brillengeschäft, da wurde auch handwerklich gearbeitet. Die Scharniere von Brillenfassungen wurden, um sie gängig zu machen, geölt. Dafür kam ein so genannter Punktöler zum Einsatz, mit dem der winzige Öltropfen präzise gesetzt werden konnte, ohne eine Sauerei anzurichten. Dieses Gerät nannte man damals Geizhals, weil er eben nur einen Tropfen herausrückte, wenn man ihn betätigte. Diese Teile gibt es immer noch, und sie tragen noch denselben Namen. Und er sieht immer noch aus wie in den siebziger Jahren.
- Geizhamnmel (Geizhals)
- Geizhund (entspricht Geizdrache oder Geizteufel)
- Geizhunger
- Geizigkeit (Habgier)
- geizigreich (adj.) (reich durch Habgier und Geiz)
- Geizknauser (Geizhals)
- Geizkragen (Geizhals)
- Geizknochen (Geizhals)
- Geizler (Geiziger)
- Geizliebe (geheuchelte Liebe)
- Geizmann (geiziger Mann)
- Geizmaul (wie Geizhals, aber deftiger)
- Geizsack (Geldsack)
- Geizsorge (Geldsorge der habgierigen Art)
- Geizsorgler (einer, der von Geizsorge besessen ist)
- Geizspott (habgieriger Spott:)
- Geizsucht (krankhafter Geiz)
- geizsüchtig (adj.) (unter Geizsucht leidend)
- Geizteufel (der Teufel des Geizes, der Besitz von einem Menschen ergriffen hat)
- Geizvogel (ein geiziger, habgieriger, räuberischer Vogel )
- Geizwanst (wie Geizhals, aber deftiger; gern für einen dicken, knauserigen Kerl)
- Geizwolf (Geizhals)
- Geizwurm (Geizhals)
- Geldgeiz (Habsucht, Geldgier)
- Goldgeiz (Gier nach Gold)
- Gutgeiz (Gier nach Besitz, Gütern)
- Kaufgeiz (kaufmännische Habsucht)
Geiz in der Literatur
Wenn aus einem Verschwender ein Geizhund wird, aus einem frechen Sünder ein geheimer, aus einem Hoffartsnarr eine Schlampe und Schmutzgüggel, aus einer H… eine Betschwester, sind das Besserungen? Wir halten es durchaus nicht dafür; das sind nur Änderungen, und am einen nimmt der liebe Gott Ärgernis so gut als am andern.
Jeremias Gotthelf: Zeitgeist und Berner Geist, 1851
Ah, der Geiz und Ehrsucht machen, daß wir Gottes Creaturen nicht können recht und mit Lust brauchen; es sitzet mancher Geizwanst und lebet in großer Wollust, hat überflüssig genug, und kann dennoch desselben nicht mit Lust und Nutz genießen.
Martin Luthers Tischreden, 1566
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Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.
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