Wem die Frühlingswörter nicht genügen, der erfindet sich selbst welche. Ja tatsächlich, Wörter kann man selbst machen und auf diese Weise neue Begriffe erschaffen. Nicht indem man wirklich völlig neue Begriff kreiert, die würde ja niemand verstehen – ohne Gebrauchsanweisung, aber man kann aus dem Vorhandenen Neues schöpfen.
Literaten nutzen diese Technik regelmäßig. Die Form dieser Wortbildung bezeichnet man als Komposita; sie besteht aus Wörtern, die durch die Kombination vorhandener Begriffe entstanden sind.
Ein neues Wort wird als Neologismus (Neuwort) bezeichnet. Dazu wird es aber erst in mehrmaligem Gebrauch. Wer sich hier anregen lässt und sich etwas ausdenkt, schafft damit zwar ein neues Wort, aber in der Regel keinen echten Neologismus. Man spricht von einer Gelegenheitsbildung, die nur für diesen einen Zweck erschaffen wurde. Die Wahrscheinlichkeit, einmal in einem Wörterbuch aufzutauchen, ist gering. Aber das muss uns nicht stören. Wenn du mehr darüber wissen willst, lies hier weiter: Wörter selbst ausdenken … Begriffe, die es (noch) gar nicht gibt
Nun bleibt mir nur, mit gutem Beispiel voranzugehen und erfundene Beispiele zu zeigen. Das passiert auch gleich. Zuvor noch ein Wort.
Neue Frühlingswörter finden
Sämtliche bisher in deutscher Sprache geschriebene Bücher und Texte gehen in die Millionen, nur ein Teil davon steht uns in digitalisierter, durchsuchbarer Form zur Verfügung.
Es ist praktisch nicht möglich, sicher zu festzustellen, ob ein Wort schon einmal verwendet wurde oder nicht. Dazu müsste man alles durchgesehen haben. Das habe ich nicht. Wer also eines der untenstehenden Wörter findet: Glückwunsch! Ich erhebe ohnehin keinen Anspruch, denn Urheberrechte für einzelne Wörter gibt es nicht. Sie gehören uns allen. Siehe auch:
- Sammlung schöner Frühlingsadjektive
- Blütenstaub … 19 überwiegend neue goldene Wörter
- 33 neu erfundene Sommerwörter
Doppelkomposita wurden inzwischen so ziemlich alle erfunden und in Texten eingesetzt, vielleicht alle, aber die meisten, es ist schwer, noch etwas Gutes zu finden. Schließlich soll das Ergebnis ja schön klingen und im besten Fall ein Bild vor dem geistigen Auge heraufbeschwören. Hier sind meine Vorschläge:
Substantive
Ursprünglich war meine Liste länger, doch einiges habe ich bereits wieder streichen müssen, als sich eine vermeintliche Neuerfindung als längst gemacht entpuppte. Typische Frühlingsbegriffe müssen sein: Lenz, Blüten, Duft, Lerchen, Kirschblüten, Jubel, Zauber, Glanz …
- Duftlenz
- Fantasiefrühling
- Frühlingsgartenlust
- Frühlingsgoldschimmer
- Frühlingsjubelgesang
- Frühlingsliebesglanz
- Frühlingsrosenfrische
- Frühlingsseelenglück
- Frühlingszauberklang
- Frühlingszaubertag
- Frühlingszauberwelt
- Lenzblütenmeer
- Lenztauglitzern
- Lenzüberschwang
- Lerchenflügeltanz
- Liebesfrühlingstrunken
- Mondscheinfrühling
- Seelenblütenschnee
Adjektive
- blütenschneeglücklich
- frühlingsbezaubert
- frühlingsdämmernd
- frühlingsglückerfüllt
- frühlingsglücksberauscht
- frühlingstraumverloren
- frühlingswaldfrisch
- frühlingswangenfrisch
- kirschblütenträumend
- kirschblütenwehmütig
- kirschblütenweich
- lenztauglitzernd
- maienwonniglich
Werkstattbericht
Das Beitragsbild mit de^n Tulpen stammt von Depositphotos @AndrewBedrov. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans.