Ungeahnte Sprachschätze: Entdecke 45 alte Wörter rund um die Luft!

Ungeahnte Sprachschätze: Entdecke 45 alte Wörter rund um die Luft!

Die Luft kennt man, atmet man, es gibt zahlreiche Wörter und Texte dazu. Was also soll hier kommen? Wetten, dass da Überraschungen bei sind und du nicht alle kennst?

Die Luft ist allgegenwärtig, sie umgibt uns, füllt unsere Lungen, und doch denken wir selten darüber nach. Die Luft mag unsichtbar sein, aber die Wörter, die sie beschreiben, sind voller Leben und Geschichte. Sie sind ein wertvoller Teil unseres sprachlichen Erbes, den es zu bewahren und zu würdigen gilt.

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

Diese Wörter sind also nicht Luft für uns. Sie sind überwiegend schon alt, was sie interessant macht. Siehe auch:

Liste überwiegend alter Wörter mit Luft

Die schönsten Wörter mit Luft, die Mehrzahl lautet übrigens Lüfte, schön, oder? Technische Ausdrücke und Alltägliches haben in der Liste keinen Platz gefunden. Also, Luft anhalten, es geht los:

  1. Gelüft (Luft)
  2. Lüftlein, Lüftelein (Lüftchen, lauer Wind)
  3. Luftbad (ein Bad in der frischen Luft, statt im Wasser; dazu auch Luftbaden analog zu Waldbaden)
  4. Luftbänkchen (ein in der Luft hängendes Bänkchen, also eine Schaukel oder Arbeitsplattform)
  5. Luftbau (ein in der Luft ausgeführter Bau, statt auf festem Grund)
  6. Luftbild (Gebilde in der Luft; heute versteht man darunter eine aus größer Höhe aufgenommene Fotografie)
  7. Luftblume (der Name einer ostindischen Schmarotzerpflanze, welche nur auf andern Bäumen wächst; wohl hierzulande eine Zierpflanze)
  8. Luftbrunnen (waren eine Art von Belüftungssystem, das vor allem in Bergwerken eingesetzt wurde, um Frischluft in unterirdische Bereiche zu leiten. Sie wurden auch in anderen geschlossenen Räumen verwendet, in denen eine gute Belüftung erforderlich war. Das Prinzip ist relativ einfach und basiert auf thermischen oder mechanischen Methoden zur Luftzirkulation.)
  9. Lüftebewohner (Vögel oder Geister)
  10. luftdicht (ist so beschaffen, dass keine Luft entweichen kann)
  11. lüfteleer (adj.)
  12. luften (wehen; es luftet …)
  13. Lufterscheinung (Erscheinung in der Luft)
  14. Luftfahrer (das waren einst die Luftschiffer in den Zeppelinen, die noch fuhren und nicht flogen)
  15. Luftfarbe (eigentlich ist sie ja durchsichtig, aber … gemeint ist die Farbe, mit der bei Malern die Luft auf einem Bild dargestellt wird)
  16. luftfarbig (adj.)
  17. Luftfechter (wie Schattenfechter oder Schattenboxer; man bekämpft einen gedachten Gegner zu Trainingszwecken)
  18. Luftfechterei
  19. Luftfürst (der Teufel)
  20. Luftgänger (Seiltänzer)
  21. Luftgebäude (ähnlich wie Luftschloss, ein Truggebilde)
  22. Luftgebilde (ein Gebilde aus Luft)
  23. Luftgeburt (eine in der Luft geborene Gestalt)
  24. Luftgefilde (Gefilde in der Luft, hoch über der Erde)
  25. luftgekühlt (wird durch Luftströme gekühlt)
  26. Luftgurgel (Luftröhre)
  27. Lufthieb, auch Luftstoß (in die Luft gehauen oder gestochen)
  28. Lufthimmel (Wolkenhimmel, Dunstkreis)
  29. Lufthonig (Honigtau, auch Himmelhonig genannt)
  30. Luftikus (leichtsinniger Mensch, Windbeutel)
  31. Luftkunst (die Kunst, Geister und Luftgestalten zu beschwören)
  32. Luftkur (das Liegen oder Sitzen an der frischen Luft an Orten [Luftkurorten] mit besonders bekömmlichen Klima)
  33. luftleer (enthält keine Luft oder anderes Gas)
  34. Lüftling (leichtsinniger Mensch, Windbeutel; ähnlich wie Luftikus)
  35. luftig (luftartig, aus Luft bestehend)
  36. Luftmeer (Himmel; die gasförmige Umhüllung unseres Planeten, hat es Alexander von Humboldt genannt)
  37. Luftpferd (Pegasus; das ist der mit den Flügeln)
  38. Luftreise (Wolkenreise mit dem Ballon)
  39. Luftschifferkunst
  40. Luftschloss (nun, man kennt es heute noch … Adelung beschrieb es einst so: „Eine figürliche Benennung eines Hirngespinstes, einer Chimäre, eines in der Ausführung unmöglichen Entwurfes, einer in Ansehung der Erfüllung unmöglichen oder doch sehr unwahrscheinlichen Hoffnung)
  41. Luftschnapper (jemand, der gierig nach Luft schnappt)
  42. luftschöpfen (das Atemholen)
  43. Luftsprung
  44. Luftstern (Sternschnuppe)
  45. Luftstoß (Windstoß)
  46. Luftstrich (wie Himmelsstrich, geografische Lage oder Gegend)
  47. luftundurchlässig (lässt keine Luft durch)
  48. Luftwagen (Fahrzeug, das durch die Luft fuhr)
  49. Luftwasser (damit wird das in der Luft befindliche Wasser bezeichnet, dazu gehören Tau, Regen, Schnee)
  50. Luftweg (der Weg durch die Luft, analog zu Landweg; heute vor allem für die Reise mit dem Flugzeug gebräuchlich)
  51. Luftwoge (Schwall aus Luft, etwa wenn man ein Fenster öffnet)

Auch schön: Frühluft (die frische Morgenluft)

Woraus besteht eigentlich Luft?

Luft besteht aus einer Mischung von Gasen, die sich in der Erdatmosphäre befinden. Die Zusammensetzung kann je nach Höhe, Wetterbedingungen und anderen Faktoren variieren, aber im Allgemeinen enthält trockene Luft die folgenden Hauptkomponenten:

  1. Stickstoff (macht etwa 78 % der Erdatmosphäre aus)
  2. Sauerstoff (etwa 21 %)
  3. Argon (etwa 0,93 %)
  4. Kohlendioxid (etwa 0,04 %)
  5. Neon (etwa 0,0018 %)
  6. Helium (etwa 0,0005 %)

Sowie Spuren von Methan, Krypton, Wasserstoff, Xenon. Luft enthält zusätzlich auch Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf, dessen Konzentration je nach Bedingung variiert. Düfte und Eintragungen wie Blütenstaub oder Saharasand werden nicht als Bestandteil der Luft betrachtet.

Luft in der Literatur

Ich weiss Kinder, die bloss deswegen die Schwächlichkeit und die blasse Farbe ihr ganzes Leben hindurch nicht los wurden, weil sie in den ersten Jahren als Stubenpflanzen waren erzogen worden, da hingegen dieser tägliche Genuss derselben, das tägliche Luftbad, das einzige Mittel ist, blühende Farbe, Kraft und Energie dem werdenden Wesen auf sein ganzes Leben mitzutheilen.

Christoph Wilhelm Hufeland: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern, 1797

Er versank in tiefe Betrachtungen, das Luftgebäude seines Stolzes fiel zusammen, und die schlummernden Empfindungen seiner Jugend schossen hervor, um seine Qual zu vermehren.

Friedrich Maximilian Klinger: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt, 1791

Der Mond nämlich erscheint uns größer, wenn er aufgeht, als wenn er über uns im dunkeln Luftmeere schwimmt.

Matthias Jacob Schleiden: Die Pflanze und ihr Leben, 1848

Werkstattbericht

Das weißluftige Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Adelung) und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Die Headline wurde mit Google Gemini optimiert.

Haiku für jeden Tag – 300 japanische Klassiker für dein achtsames Leben

Drei Zeilen, ein Moment – Haiku fürs Leben

Diese alten Gedichte sind keine musealen Texte, sondern kleine Übungen im Sehen, Fühlen und Staunen. Sie zeigen, wie einfach es ist, wieder da zu sein – im Hier und Jetzt.
Ein Mensch schläft, isst, wartet, lacht. Kein Tempel, keine Erleuchtung, nur Alltag - und gerade darin liegt die Kraft.

Ein Kissen
auf die Bambusblätter –
Sternesehen!

— Takarai Kikaku (1661–1707)

Haiku Buch Illustration

Haiku lehren nichts, sie erinnern. An Ruhe. An Gegenwart. An das, was bleibt, wenn alles andere laut ist.

Eine Kamelie fällt.
Der Hahn kräht.
Noch eine Kamelie fällt.

— Sakurai Baishitsu (1769–1852)

Dieses Buch versammelt über dreihundert klassische Haiku, neu übersetzt für unsere Zeit – als kurze Momente der Klarheit für jeden Tag.

Du musst nichts über Japan wissen. Du musst sie nicht deuten oder analysieren. Schau sie einfach an wie einen Stein im Fluss. Die begleitenden Texte öffnen behutsam den Raum der Gedichte, ohne das Geheimnis zu zerstören.

Auf dem Strohlager –
der Herbstwind bläst
auf meine Fußsohlen.

— Kobayashi Issa (1763–1828)

Haiku von Kobayashi Issa, Yokoi Yayu, Masaoka Shiki, Mirakami Kijo, Tan Taigi und dreiunddreißig weiteren Autoren. Übersetzt und herausgegeben von Lenny Löwenstern

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Selbst das Klohäuschen
steht offen –
Pflaumenblüte!

— Kobayashi Issa (1763–1828)