55 derbe Wörter, die vergessen wurden … aber immer noch Spaß machen

55 derbe Wörter, die vergessen wurden ... aber immer noch Spaß machen

Direkt und derb ging es früher nicht selten zu. Aber welche Wörter genau wurden früher benutzt? Diese hier sind heute nicht mehr in Verwendung, machen aber Spaß. Hier ist eine kleine Auswahl.

Es sind zumeist Schimpfwörter, sie sind verdorben, böse, direkt. Immer saftig und kraftvoll. Andere Zeiten eben. Siehe auch:

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

Liste kernderber Wörter aus vergangener Zeit

Alphabetisch sortiert. Manches erklärt sich von selbst. Der eine oder andere Begriff dürfte auch heute noch vorkommen.

  1. Angstkröte (elender Kerl)
  2. angstscheissig (adj.)
  3. Arschböller (Schläge auf den Hintern)
  4. Arschkappe (Schimpfwort für Männer)
  5. Brotzmaul (jemand, der den Mund verzieht, schmollt)
  6. brotzmaulen (schmollen)
  7. Butterhexe (verhexte die Milch schon in den Kühen)
    runzlige alte
  8. Donnerkröte
  9. Dreckbatze (ekelhafter, dreckiger Mensch)
  10. Dreckpatscher (jemand der im Dreck wühlt)
  11. Flatschnase (Platschnase, breitgedrückte Nase)
  12. Flennebalzer (für einen weinenden, heulenden Knaben; Balzer leitet sich von dem Namen Balthasar ab)
  13. Fotzbeißer (saures, herbes Getränk, das im Mund beißt)
  14. Galgendrüssel (Galgenmaul; die Drüssel ist die Gurgel)
  15. Geckenkopf (Narrenkopf)
  16. Giftlöffel (boshaftes Weib)
  17. Grasaffe (unreifer Menschen oder Kind; wurde schon von Goethe benutzt. Gras = Grün = unreif)
  18. Grillenreiter (meinte einst kleine Leute)
  19. Grindmaul (einer mit schorfigem, dreckigem Mund; Grind ist gleichbedeutend mit Schorf)
  20. Grindnase
  21. Haarigel (unsauberer, schmutziger Menschen mit schmierigem Haar)
  22. Haderkatze (zänkische Person)
  23. Hängestrumpf (liederlich gekleidete Frau)
  24. Hemdenscheißer
  25. Hudelsack (liederliches Mädchen)
  26. Kahlarsch
  27. Krötenmaul
  28. Lauer (ein gefährlicher alberner, heimtückischer, müßiger Mensch, ein schlimmer Flegel; so beschreibt ihn das Buch „Diplomatische Erklärung altdeutscher Wörter“ von Bernhart Stocker, ein in einem Kloster entstandenes Wörterbuch, das 1798 erschien)
  29. Lauershals (listiger, gewalttätiger Mensch)
  30. Leckarsch
  31. Lettfeige (ein grobes Schimpfwort für einen nichtswerten Menschen, einen Tropf; Lett steht dabei in der Bedeutung von Dreck)
  32. Lodenbock (zotteliger Bock)
  33. Lullaffe (kindischer, dummer Mensch)
  34. Lumpenstecher (miserabler Kämpfer)
  35. Metze (Hure)
  36. Mistbutte (abwertend für Frau)
  37. Mistgesicht
  38. Platschmaul (breiter Mund)
  39. Rotzmaul
  40. Rüdenküster (wie Schweinepriester)
  41. Sauaas (heftiges Schimpfwort; Aas = Kadaver)
  42. Sauzagel (Sauschwanz)
  43. scheißfidel (adj.) (übermäßg lustig)
  44. Scheißgasse (in der Scheißgasse sein, in Verlegenheit sein; auch: in die Scheißgasse kommen)
  45. Scheißhafen (Hafen, nicht Haufen. Gemeint ist ein Nachttopf fürs Grobe)
  46. Scheißhausfüller
  47. scheißig (adj.) (Drang zum Scheißen empfindend)
  48. Scheißkröte (erbärmliches Subjekt)
  49. Scheißling (Scheißer)
  50. Scheißmatz (erbärmlicher, untauglicher Tropf, Memme, Feigling)
  51. Schnudelnase (Rotznase)
  52. Schnuderbube (Rotzbengel; dreckiger, frecher Junge)
  53. Suppauge (Triefauge)
  54. Talglümmel (dicker Junge mit glänzender Haut)
  55. Vielmaul (für einen Großsprecher)
  56. Wampenwäscher (einst verächtlich für einen Metzger oder Schlachter)

Immer feste druff: Backpfeifen!

Dieses Wort zählt zu den Lieblingswörtern der Deutschen. Der Begriff leitet sich von dem pfeifenden Geräusch ab, das beim Schwungholen entsteht. Das Backpfeifengesicht lässt schön grüßen. Viel Ehre für einen eigentlich gewalttätigen Vorgang. Die Liste zeigt einige mögliche sprachliche Alternativen, die schön zur Liste oben passen dürften.

  1. Ohrfeige (Schlag mit der flachen Hand auf das Ohr oder die Wange)
  2. Backenstreich (schwuungvoller Hieb gegen die Wange)
  3. Maulschelle (auch Ohrschelle, ein direkter Schlag ins Gesicht; kommt vom schallenden Geräusch)
  4. Maulbirne (Schlag aufs Maul)
  5. Sackbrumme (für einen derben Schlag aufs Maul; Zitat nach DWB)
  6. Wangenwatsche (ausgedacht, ein kräftiger Schlag auf die Wange)
  7. Schnauzenschnipper (ausgedacht, bezeichnet einen leichten, schnellen Schlag auf den und)
  8. Zahnklatscher (ausgedacht, bezeichnet einen Schlag, der die Zähne klappern lässt)
  9. Kinnklopfer (ausgedacht, ein Schlag aufs Kinn)
  10. Goschenklatsche (ausgedacht, »Goschen« ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für Mund; hier gibt es einen klatschenden Schlag darauf)
  11. Gebissgrätsche (ausgedacht, ein Schlag, der das Gebiss erschüttert)
  12. Lippentremolo (ausgedacht, beschreibt humorvoll einen Schlag, der die Lippen regelrecht vibrieren lässt)

„Sag, warum gabst du nicht sogleich
Dem frechen Kerl einen Backenstreich?“
Goethe: Faust. Der Tragödie zweiter Teil, 1832

Aus der Literatur

Denn die Kunst wird nie ehrbare Hausfrau und Mutter; sie ist entweder Jungfrau oder Metze.

Karl Immermann: Münchhausen, 1839

40 Juristen sind Zungendrescher und haben die Silbersucht und das gülden Fieber.

Wander Sprichwörterlexikon

Werkstattbericht

Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Fonts sind Anton (Google) und Alegreya Sans (Adobe). Recherche via Google Booksearch und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.

Haiku für jeden Tag – 300 japanische Klassiker für dein achtsames Leben

Drei Zeilen, ein Moment – Haiku fürs Leben

Diese alten Gedichte sind keine musealen Texte, sondern kleine Übungen im Sehen, Fühlen und Staunen. Sie zeigen, wie einfach es ist, wieder da zu sein – im Hier und Jetzt.
Ein Mensch schläft, isst, wartet, lacht. Kein Tempel, keine Erleuchtung, nur Alltag - und gerade darin liegt die Kraft.

Ein Kissen
auf die Bambusblätter –
Sternesehen!

— Takarai Kikaku (1661–1707)

Haiku Buch Illustration

Haiku lehren nichts, sie erinnern. An Ruhe. An Gegenwart. An das, was bleibt, wenn alles andere laut ist.

Eine Kamelie fällt.
Der Hahn kräht.
Noch eine Kamelie fällt.

— Sakurai Baishitsu (1769–1852)

Dieses Buch versammelt über dreihundert klassische Haiku, neu übersetzt für unsere Zeit – als kurze Momente der Klarheit für jeden Tag.

Du musst nichts über Japan wissen. Du musst sie nicht deuten oder analysieren. Schau sie einfach an wie einen Stein im Fluss. Die begleitenden Texte öffnen behutsam den Raum der Gedichte, ohne das Geheimnis zu zerstören.

Auf dem Strohlager –
der Herbstwind bläst
auf meine Fußsohlen.

— Kobayashi Issa (1763–1828)

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Selbst das Klohäuschen
steht offen –
Pflaumenblüte!

— Kobayashi Issa (1763–1828)