Tränen lügen nicht … Wer hätte gedacht, dass es so viele tränenreiche Wörter geben könnte. Und das alles in nur einer Sprache, dem Deutschen.
Diese Wörter sind zum Weinen schön. Nun, wenn nicht alle, dann zumindest in ihrer Gesamtheit.
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Taschentücher raus: Diese Wörter beschäftigen sich mit echten menschlichen Tränen. Welcher Roman käme ohne sie aus? Wenn du also noch nach treffenden und schönen Worten suchst, bist du hier richtig. Siehe auch:
- 89 traurige Wörter für elende Zeiten
- Trunken vor Glück und andere Regungen
- 99 beängstigende aber nötige Wörter mit Tod
Liste von Worten mit Träne und Tränen
Sind sie nicht schön? Geweint wird vor Glück und bei Trauer. Und im Kino. Mindestens.
- Tränelein
- Tränenangesicht (tränendes Gesicht)
- tränenartig
- Tränenauge (tränendes Auge; Auge gefüllt mit Tränen)
- Tränenbach (Tränenfluß)
- Tränenbad
- Tränenbecher (mit Tränen gefüllter Becher)
- tränenbenetzt
- tränenbeschwemmt
- tränenbeströmt
- tränenbetaut
- tränenbetröpfelt
- Tränenbeutel
- Tränenbilder
- Tränenblick (Blick aus tränenden Augen, tränenvoller Blick)
- tränenblind
- tränenblinkend
- tränenblutend (blutige Tränen vergießend)
- Tränenbrot (karge, kümmerliche Nahrung, die unter Tränen gegessen wird)
- tränend
- Tränendank
- Tränendieb
- Tränenduft
- Tränendunkelheit
- Tränendurst
- Tränenerguss
- Tränenfall (das Fallen der Tränen)
- tränenfeucht
- Tränenfeuer
- Tränenflasche
- tränenfliessend
- Tränenfluss
- Tränenflut
- tränenfrei (ohne Tränen)
- Tränengefäß
- tränengefüllt
- tränengenetzt
- Tränenglanz (wie Tränenschimmer)
- Tränenglas
- Tränengruß
- Tränenguß
- tränenhaft
- tränenhell
- Tränenjahr
- Tränenkelch
- Tränenklage
- Tränenlächeln
- Tränenlast
- Tränenlauf
- tränenleer
- Tränenleid
- Tränenlied
- tränenlos
- Tränenlust
- Tränenmeer
- Tränenmiene
- tränenmüde (der Tränen müde, genug vom Weinen haben)
- Tränenmünze
- Tränennacht
- tränennass
- Tränennebel
- Tränenpaar
- Tränenperle
- tränenperlend
- Tränenquell
- Tränenregen
- tränenreich
- Tränenröte
- Tränenruhe
- tränensatt
- Tränenschauer
- Tränenschimmer
- tränenschwanger
- tränenschwellend
- tränenschwer
- Tränensee
- Tränenspur
- Tränenstrom
- Tränenstunde
- Tränensturm
- Tränensturz
- Tränentag
- Tränental (länger anhaltender Tiefpunkt im Leben, der zu durchschreiten ist)
- Tränentau
- Tränentauwetter (poetisch für das Weinen)
- tränenträchtig
- Tränentropfen
- tränentrüb
- tränentrunken
- Tränentuch
- tränenumschwommen
- tränenvergießend
- tränenvoll
- Tränenwacht
- Tränenwasser
- Tränenweg
- tränenweiß
- Tränenwelle
- tränenwert
- Tränenwoge
- Tränenwonne
- Tränenwort
- tränenwürdig
- Tränenwut
- tränenzart
Tränen in alten Texten
Ein Lächeln, das weich ihren Mund umspielte, ein großer, freier Augenaufschlag begegnete ihr. Und die Blicke der beiden Frauen tauchten tief ineinander. Bis sich die dunklen Sterne der Gräfin, tränengefüllt, niedersenkten.
Lily Braun: Gesammelte Werke, Band 4, Berlin 1922
Du arme Schönheit! Wie mit lichten Wellen
Dein Tränenstrom sich in mein Herz ergiesst;
Dein Trug berauscht mich, und die Seele schwellen
Fühl‘ ich beim Leid, das deinem Aug‘ entfliesst.
Charles Baudelaire: Blumen des Bösen/Les Fleurs du Mal, 1857
»O Gott, das ist zu viel des Glücks! – Du liebst mich, liebst mich!« – stammelte sie, und die Sonne küßte den Tränentau ihrer glühenden Wangen, und der Maiwind strich lächelnd und kosend über den goldig schimmernden Scheitel und die junge, reine Stirn.
Dietrich Theden: Die zweite Buße, 1913
Es donnerte abseitwärts, und der herrliche Regen säuselte auf das Land, und der erquickendste Wohlgeruch stieg in aller Fülle einer warmen Luft zu uns auf. Sie stand auf ihren Ellenbogen gestützt, ihr Blick durchdrang die Gegend; sie sah gen Himmel und auf mich, ich sah ihr Auge tränenvoll, sie legte ihre Hand auf die meinige und sagte: …
Johann Wolfgang von Goethe: Die Leiden des jungen Werther, 1774
Sie müssen sich behüten
Vor dieser Welt, so rauh,
Die wahr geword’nen Mythen,
Die zarten Liederblüten,
Bedeckt mit Tränentau …
Franz Josef Zlatnik: Seelenklänge, 1919
Werkstattbericht
Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.