Kälte ist unangenehm, bisweilen sogar tödlich. Um ein Gefühl oder einen Zustand der Kälte auszudrücken, kennt die deutsche Sprache zahlreiche treffende Adjektive. Hier ist eine Liste.
Es müssen ja nicht immer die Klischees und üblichen Verdächtigen sein. Seltene Wörter wirken intensiver, wenn der Kontext passt. Hier ist, was ich gefunden habe. Siehe auch:
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
- Temperaturwörter Teil 1: 43 Adjektive mit *warm
- 89 kalte Wörter – Begriffe mit Kälte
- 47 erfrischend frische Adjektive
Eine Liste kalter Wörter
Diese Begriffe sind bildhaft und praktisch, hier sind die eindrücklichsten Adjektive mit *kalt.
- arschkalt
- bitterkalt
- eisekalt
- eisenkalt
- eisigkalt
- eiskalt
- eiszapfenkalt
- feuchtkalt
- fieberkalt
- fingerkalt (Kälte, bei der es einem schon an den Fingern friert)
- fischkalt
- froschkalt
- frostbodenkalt
- frostkalt
- fußkalt
- gefühlskalt
- geisterkalt (unheimlich kalt, wie in einer Spukgeschichte)
- gemütskalt
- glaskalt (klar und beißend, wie eine frostige Nacht)
- grabeskalt
- graukalt
- grimmkalt
- hellkalt (hell und kalt – ein hellkalter Wintertag)
- herzenskalt
- hundekalt, hundskalt
- kellerkalt
- klirrkalt
- kriechendkalt (eine Kälte, die sich langsam und unangenehm ausbreitet)
- lausekalt
- leichenkalt
- marmorkalt
- mondkalt (kalt wie eine klare Nacht im Mondschein)
- nasskalt
- saukalt
- scharfkalt
- schattenkalt
- schauerkalt
- schlangenkalt
- schneekalt
- schweinekalt
- starrkalt
- steinkalt (hart und unbeweglich kalt)
- stockendkalt (so kalt, dass alles Leben stockt)
- stubenkalt
- sturmkalt
- taukalt
- tiefkalt (durchdringend, bis in die Knochen)
- todeskalt
- todkalt
- totenkalt
- trockenkalt
- überkalt (sehr kalt)
- vipernkalt (schlangenkalt)
- wasserkalt
- winterkalt
- zitterglimmerkalt (ein so genannter Volkssuperlativ, so wie pechkohlrabenschwarz)
Kalt in alter Literatur
Als die Farfalla gegangen war, saß ich still am Fenster und dachte an das arme, kleine Leben, das, im Rausch und Fieber einer Ballnacht erzeugt, nun in die sturmkalte, unwirtliche Welt kommen sollte.
Ricarda Huch: Aus der Triumphgasse, 1902
Er ging aus dem Haus. Der graukalte Morgen lag nebelschwer in den Gassen. Die Stadt lag noch im Schlaf, nur hier und da öffnete sich ein Fenster und ein verschlafenes Gesicht gähnte heraus, und ein Arbeiter oder Schuhputzer strich, die Fäuste in den Taschen, morgenfrostig zusammengeduckt, auf dem Bürgersteig hin.
Christian Elster: Ein Kreuzgang, 1922
Ich hatte mich, der wieder in Gedichtauswendiglernen bestehenden Ferienaufgabe gedenkend, auf den ersten Boden zurückgezogen und mir ’s hier, in einem Kinderschlitten mit Seegraskissen, leidlich bequem gemacht, dabei einen alten vielkragigen Mantel meines Vaters über die Kniee gebreitet, denn es war bitterkalt und in der Sonne blinkten links neben mir ein paar Schneestreifen, die der Wind durch die Fensterritzen hineingepustet hatte.
Theodor Fontane: Meine Kinderjahre, 1894
Die Wolken kalt und grau, die dich am Tag gehärmt,
Haben am Abend dich mit farb’gem Trost erwärmt.
Die Wolken graukalt sind nun rosig angeglüht;
So schön wär‘ ohne sie kein Abendrot erblüht.
Friedrich Rückert: Die Weisheit des Brahmanen, 1839
Werkstattbericht
Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via DWDS und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.