Diese Seite enthält gesammelte Zitate mit Wörtern zum Thema Liebe. Nicht irgendwelche Wörter, sondern besonders schöne Wörter wurden hier verwendet.
Allerweltsromantik ist hier nicht zu finden.
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Die verwendeten Begriffe stammen aus der Liste: 111 leidenschaftliche Liebeswörter – Liebe Worte für romantische Texte. Die Zitate sind allesamt der klassischen Literatur entnommen. Dazu passen:
- Die schönsten Adjektive der Liebe
- Alles was man lieben kann … 59 Wörter mit *liebe
- 99 in höchstem Maße romantische Wörter – eine Auswahl
Die schönsten Liebeswörter in klassischen Texten
Sie wollte mir eine Blume schenken, zwischen ihren Brüsten zog sie eine Rose hervor, noch geschlossen, gelb, betaut, und sie heftete sie an mein Knopfloch. In diesem Augenblick ward mein Glück durch eine neue Wollust vermehrt. Es war die Rose, die, an meinem Knopfloch befestigt, ihren Liebesduft ausatmete bis zu mir.
Marcel Proust: Tage der Freuden, 1896
Wie leicht aber wirft ein Mann den Liebesfunken in die Seele eines Mädchens und geht dann sorglos hin, sein selbst und des andern vergessend, während es dort weiter glimmt und zur Flamme auflodert.
Berthold Auerbach: Schwarzwälder Dorfgeschichte, 1893
Dann errötete sie. Nun hatte ihr spröder Mund doch so ein scherzendes, entgegenkommendes Wort gesprochen, dessen er nie vorher fähig war. Aber es tat ihr nicht leid. Leonhard war ihr ja heute zuerst entgegengekommen, so demütig, so liebeflehend, als sie das nur je wünschte.
Josef Gangl: Der zertrümmerte Pflug, 1942 aus dem Nachlass
Das Herz voll nie empfundner Sehnsucht, die Sinne voll wilder, gaukelnder Gestalten, jagte Alwin nach Flaminiens Schlosse zu; wenn ihm die glühenden Rosenwangen, die liebefunkelnden Augen, die weißen, schöngeformten Arme recht lebhaft vor dem innern Blick‘ emporstiegen, so streifte wohl Alinens reine Engelsbildung wie ein schützender Genius zwischen durch, aber er scheuchte den Traum der Vergangenheit muthwillig von sich.
Friedrich de la Motte Fouqué: Alwin, 1808
Diese Nachtluft und diese Düfte: wie oft hatte Sylvia deren Zauber empfunden; doch während solcher Zauber sonst eine Verheißung war – heute war er Erfüllung. Ja, das Leben ist schön … ja, der Lenz mit seinen Blütenschätzen, mit dem geheimnisvollen Glanz seiner Mondnächte, ist Verkünder und ist Spender liebeatmender Entzückung …
Bertha von Suttner: Martha’s Kinder, 1903
Er ist ein genialer, allgemein beliebter Mann, der Kapellmeister Heßbach, seine Lieder singen die jungen Mädchen der Stadt heimlich und öffentlich, seine Nocturnos hört man allerwegen, und seine kurzen, seltsamen Gedichte, glühend und liebejauchzend und rätselhaft wie ihr Verfasser selbst, die ziehen wie ein Traum durch manch liebliches Köpfchen, und wenn es niemand sieht, neigen sich wohl auch ein paar schüchterne Lippen darauf und küssen sehnsuchtsvoll das weiße Titelblatt, just die Stelle, wo der Name Heßbach gedruckt steht.
Nataly von Eschstruth: Die Erlkönigin, 1890
Jeder Liebende wähnt sich von dem Trug der Illusion ausgenommen, und die Erfahrung, dass die erotischen Irrtümer anderer unwiderruflich waren, haben noch nie einen Liebesberauschten klarsehend gemacht!
Ellen Key: Über Liebe und Ehe, 1914
Alle Stern‘ in Lüften
Sind ein Liebesblick der Nacht,
In des Morgens Düften
Sterbend, wann der Tag erwacht.
Friedrich Rückert: Liebesfrühling, 1872
Oh, ich kenne Louise von Schwerin, sie wird ihn so lange verfolgen, so lange mit ihren Liebesblicken, ihren kecken Herausforderungen, ihrem zärtlichen Schmachten belagern, bis er sie liebt, bis er anbetend zu ihren Füßen liegt!
Luise Mühlbach: Berlin und Sanssouci oder Friedrich der Große und seine Freunde, 1912
Wie die Bien‘ ihr Rüsselchen,
Tauch‘ ich mein Herz in Liebesduft;
Goldne Himmelsschlüsselchen,
Schließet mir auf der Liebe Gruft!
Friedrich Rückert: Kindertotenlieder, 1872
Ihre Lippen fanden sich, und während sie hinsanken in verzückter Liebesraserei, verrann die Zeit, ohne daß sie etwas davon wußten. Nur alle zehn Minuten, wenn wieder ein Dampfboot vorüberkam, drang das Plätschern der Wellen durch das halbgeöffnete Fenster zu ihnen herein.
Anatole France: Die Rote Lilie, 1894
Meine Jugend steht im Zimmer, Augenlust und Liebesschimmer …
Irene Forbes-Mosse: Peregrina’s Sommerabende, 1904
Welche Frau, die der Liebesduft blühender Gräser berauscht, würde diesen Überschwall zärtlich ergebener Gedanken nicht verstehen, die weiße Liebkosung, die Regungen einer unbezähmbaren Leidenschaft durchbrechen, und die rote Gier der Liebe, die nach einem Glück verlangt, das ihr verweigert wird in den hundertmal durchfochtenen Kämpfen der verhaltenen, unermüdlichen, ewigen Leidenschaft?
Honoré de Balzac: Die Lilie im Tal, 1835
Ach Candida! – Könnt‘ ich nur das Himmelskind vergessen! – Aber mächtiger, stärker als jemals glüht der Liebesfunke in mir! – Überall sehe ich die holde Gestalt der Geliebten, die mit süßem Lächeln sehnsüchtig die Arme nach mir ausstreckt!
E.T.A. Hoffmann: Klein Zaches, 1819
Was ist das Leben ohne Liebesglanz?
Friedrich Schiller: Wallenstein, 1799
Er sah nun ihre klaren, treuen Augen, erschreckt von der nämlichen Freude der Liebe, die auch ihn und sein eignes Herz erfüllte. Diese Augen leuchteten näher und näher, sie blendeten ihn mit ihrem Liebesglanz. Dicht neben ihm blieb sie stehen, ihn berührend; ihre Arme hoben sich und schlangen sich um seine Schultern.
Lew Tolstoi: Anna Karenina, 1873
Ich möchte die ganze Welt mit Liebesgesang durchströmen, den Mondschimmer und die Morgenröte anrühren, daß sie mein Leid und Glück widerklingen, daß die Melodie Bäume, Zweige, Blätter und Gräser ergreife, damit alle spielend mein Lied wie mit Millionen Zungen wiederholen müßten.
Ludwig Tieck: Franz Sternbalds Wanderungen, 1798
So fliegt nur ohne Stürme unter unsern Wolken fort und besingt die schönsten Länder, aber fliegt dann liebesbrünstig in unsern Frühling zurück, und singt dem Herzen in schmachtenden Tönen das Heimweh nach göttlichen Ländern vor.
Jean Paul, Flegeljahre, 1804
Aber dieser eitle Wahn, entzündet an den Flammen der Wollust, die hier so glutvoll waren wie die der wahren Leidenschaft, hatte es sehr bald mit dem Zweifel zu tun, der ihn in der Zwischenzeit von einer Liebesraserei zur anderen überfiel. Aus der Tiefe seines Ichs rief ihm eine Stimme zu: »Du bist es nicht, dem sie sich mit dir hingibt!«
Jules Amedée Barbey d’Aurevilly: Teufelskinder, 1874
Das Weihnachtsfest stand vor der Tür. Wie wenig auch von seiner goldenen Traulichkeit in das Heim Martha Belows kam, sie hatte doch ein Kind, ein einsames, bleiches, das irgendwie vom großen Liebesschimmer berührt werden mußte.
Georg Hirschfeld: Die Belowsche Ecke, 1914
Aber hatte damals der Jugend frohes Vertrauen zu sich selbst ihm für Sekunden Flügel verliehen, jetzt hob ihn ein anderes: Liebesschwingen trugen ihn. Vertrauende Liebe. War Liebe vielleicht selbst des Rätsels Wort?
Elisabeth von Heyking: Das vollkommene Glück, 1920
Da flüsterte die Faustin diese Worte mit all der Verlorenheit des Wesens, das in Liebessehnen erlöschen will, und in jenen hinschmelzenden Tönen, bei denen die Liebenden im Theatersaal einander mit den Augen suchen.
Edmond de Goncourt: Juliette Faustin, 1882
Und wenn in die große Flamme fließt
Der Strom von unsern Tränen,
Und wenn dich mein Arm gewaltig umschließt –
Sterb ich vor Liebessehnen!
Heinrich Heine: Buch der Lieder, 1827
Krähen flogen über sie hinweg und schrieen sich heiser; schweigend ruderte ein Reiher dem Flusse zu. Der Himmel sagte einen zweiten Sonnentag an; hell stand der Liebesstern da.
Hermann Löns: Das zweite Gesicht, 1912
In diesem Zimmer, zur gleichen Nachtstunde, inmitten der verstreuten Linnen- und Kleidungsstücke atmete er wieder jenen Verbenenduft, der ihn am ersten Abend verwirrt; als er Helene mit losem Haar und von den Schultern geglittenem Schal gesehen hatte. Wieder hier zu sein und niederzuknien, all diesen Liebesduft einzuschlürfen, den Tag in Anbetung zu erwarten und sich zu Vergessen… ein Traum!
Emile Zola: Ein Blatt Liebe, 1878 – (Verbenen sind Eisenkräuter)
Eine ungewisse Hast kam über sie beide, eine berückende Gier, die köstlichen Minuten einer verbotenen Neigung nicht ungenützt verstreichen zu lassen. Sie bauten auf die kommenden Tage, auf den Stern ihres Geschickes, der dunstig über dem Abgrund hing, unbekümmert darum, daß ihr Weg dorthin führen mußte. Liebestrunkene Falter und gaukelnde Lichter – und die Stunde der Sünde …!
Joseph von Lauff: Sankt Anne, 1908
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