37 Zitate der Liebe aus der klassischen Literatur

37 Zitate der Liebe aus der klassischen Literatur

Unsere Sprache ist schön. Sie vermag auszudrücken, was wir im Innersten fühlen. Und wo gälte das mehr als in der Liebe? Wo wäre es wichtiger? Und schöner? Schönere Wörter als diese wird man kaum finden können. Zitate offenbaren die Macht der Liebe in ihrer vollen Pracht, sie sind wie kostbare Perlen in einem Meer voller Emotionen.

Gönn dir ein Bad in der Liebesseligkeit und lass dich in vergangene Zeiten entführen, wo die Liebe in der Feder der Dichter zum Leben erweckt wurde. Lass auch deinen Geist vom süßen Nektar dieser Worte kosten. So viel Liebe, so viel Romantik.

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter … Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

Das Romantische wird heute vor allem auf Liebesdinge bezogen. Seelenvoll, einfühlsam und feinfühlig soll es sein. Wenn etwas romantisch ist, dann ist es schön, liebevoll und entzückend.

Es gibt sie, und hier sind einige der Schönsten. Jenseits süßer Sprüche für das Poesiealbum handelt es sich hier um Literatur. Sind Liebesgedichte enthalten? Aber ja. Das sind sie – und Französisches gibt es auch. Gleichwohl stammen die meisten Zitate aus den Federn deutschsprachiger Autoren. Siehe auch:

Zitate der Liebe aus klassischer Literatur

Diese kleine Sammlung ist ein sorgfältig kuratiertes Kompendium von Zitaten, die sich der unvergleichlichen Sprache der Liebe widmen. Es sind nicht einfach nur Worte, es sind lyrische Schöpfungen, durchtränkt von tiefer Zuneigung und sehnsüchtiger Leidenschaft. Die Romantiker kommen zu Wort. Schwärmerischer geht es nicht mehr.

»Die Liebe ist der Endzweck der Weltgeschichte, das Amen des Universums.«

Novalis: Glauben und Liebe, 1798

»Im Märzenfrost vor Liebe glühn,
In Hundstagsglut vor Liebe frieren.«

Christoph Martin Wieland: Gandalin oder Liebe um Liebe, 1796

»Kein Blinzeln flog für den Kapitalisten empor aus diesem furchterregenden Schwarm alter junger Mädchen und junger alter Frauen aus der Elite der Pariser Genüsse. Die natürliche Liebe, die gefälschte Liebe, die Liebe aus Eigenliebe, die Liebe aus Schicklichkeit und aus Eitelkeit, die Liebe aus Geschmack an der Sache, die anständige und eheliche Liebe, die exzentrische Liebe – alles hatte der Baron gekauft, alles kennen gelernt, nur die echte Liebe nicht.«

Honoré de Balzac: Glanz und Elend der Kurtisanen, 1838

»Das hohe Lied der Leidenschaft hätte von keinen heißeren Lippen vorgetragen werden können. Severina vergaß sich und die Welt, sie las nicht mehr für den einen Geliebten. Die Naturgewalt der Liebe erstand vor ihr als etwas so Übermächtiges, daß sie sich und ihre friedliche, stillglühende Neigung vergaß und vor der Gottheit erbebte.«

Ida Boy-Ed: Fanny Förster, 1889

»Aus sich schöpft die Liebe ihre Lebensfähigkeit, wie der Stern sein Licht, die Sonne ihre Wärme. Gerade diese große Reinheit und Einheit erhebt die wirkliche Liebe über jedes andere Empfinden, sie geht nicht auf Raub von Reizen aus.«

Else Lasker-Schüler: Konzert, 1932

»Wir leben und lieben bis zur Vernichtung. Und wenn die Liebe es ist, die uns erst zu wahren vollständigen Menschen macht, das Leben des Leben ist, so darf auch sie wohl die Widersprüche nicht scheuen, so wenig wie das Leben und die Menschheit; so wird auch ihr Frieden nur auf den Streit der Kräfte folgen.«

Friedrich Schlegel: Lucinde, 1799

»Dagegen triumphiert die Liebe, wenn sich zwei Menschen zum ersten Male unter romantischen Umständen sehen. Nichts ist einfacher.«

Stendhal: Über die Liebe, 1822

»Nur Liebe vermag überhaupt jemand am Leben zu erhalten.«

Oscar Wilde (1854-1900): Aphorismen

»Außerdem wirkt nicht jede Liebe blitzartig; manchmal lauert sie, wie eine Schlange unter Rosen, und erspäht die erste Herzenslücke, um hineinzuschlüpfen; manchmal ist es nur ein Wort, ein Blick, die Erzählung einer unscheinbaren Handlung, was wie ein lichtes Samenkorn in unser Herz fällt, eine ganze Winterzeit ruhig darin liegt, bis der Frühling kommt, und das kleine Samenkorn aufschießt zu einer flammenden Blume, deren Duft den Kopf betäubt.«

Heinrich Heine: Reisebilder, 1826

»Liebe ist ein Rauch, der vom Hauch der Seufzer erregt wird, aber gereinigt ein Feuer das in der Liebenden Augen schimmert – – Unglükliche Liebe ist eine See, die mit den Tränen der Liebenden genährt wird; was ist sie noch mehr? Eine vernünftige Tollheit, eine erstickende Galle, eine erquickende Herzstärkung.«

William Shakespeare: Romeo und Julia, 1595

“Und nun, da sie machtlos in seiner Gewalt lag, öffnete sie die Augen wieder und blickte ihn ruhig fragend an; aber der blaue Strahl, der zu ihm wie aus unendlicher Tiefe empor leuchtete, zog ihn mit unwiderstehlicher Macht in seinen Zauberkreis. Es war wie ein seliger blauer Himmel der jungen Liebe, der ihn zu sich rief in seine geheimnisvolle Welt. Sein ganzes Wesen erstürmte über dem Rufe; es war ein Sturm, sonnig durchleuchtet, sein Herz schlug ihrer wogenden Brust heftig entgegen, seine Arme sehnten sich, den blühenden Leib zu umfassen, einem lebendigen Frühlinge sich einzuverleiben.”

Wilhelm Fischer: Wastel, 1898

»Die meisten Menschen leben für die Liebe und die Bewunderung, doch wir sollten durch die Liebe und die Bewunderung leben.«

Oscar Wilde (1854 – 1900): Aphorismen

»Die Liebe hingegen wird vom Jenseits betreut. Sie hindern oder eigenmächtig anlocken zu wollen, vergebliche Müh‹! Die Liebe ist ein von allerhöchsten Höhen geweihter Zustand, den man wie Duft über sich kommen lassen sollte. Man rühre an die Liebe nicht …«

Else Lasker-Schüler: Konzert, 1932

“Wie weit geht Liebe? Sie entfaltet ihre Fahnen,
sie erobert ihre Reiche; im Freudejauchzen, im Sieges-
toben eilt sie ihrem ewigen Erzeuger zu. — So weit
geht Liebe, daß sie eingeht, von wo sie ausgegangen ist.”

Bettina von Arnim: Tagebuch, 1835

»Die Liebe ist nicht bloß das stille Verlangen nach dem Unendlichen; sie ist auch der heilige Genuß einer schönen Gegenwart. Sie ist nicht bloß eine Mischung, ein Übergang vom Sterblichen zum Unsterblichen, sondern sie ist eine völlige Einheit beider. Es gibt eine reine Liebe, ein unteilbares und einfaches Gefühl ohne die leiseste Störung von unruhigem Streben.«

Friedrich Schlegel: Lucinde, 1799

»Nur wer liebt kann aus Liebe sich wirklich was machen …«

Theodor Däubler: Das Nordlicht, 1910

»Die Liebe ist ohne Zweifel eine Flamme, ein Verlangen, eine Seligkeit, die man überall fühlen kann; aber sie will auch gepflegt sein. Es bedarf einiger Zeit, einiger Sammlung, damit man sich kennen lernen, sich begreifen, damit man Tag für Tag, Grad um Grad die Durchdringung der Seelen inniger machen könne.«

Jules Michelet: Die Liebe, 1859

»Sie schloß die Tür auf, und sah die lange, einsame Straße hinab. Alles war leer und öde, nur in den dunkeln Büschen ihres Gartens klagte eine liebeflötende Nachtigall; endlich schwebte eine weiße Gestalt herauf – er war’s, er flog in die Thür, warf den Mantel ab, und lag in den Armen des harrenden Mädchens, die ihn mit schweigender Inbrunst, mit stummen Entzücken empfing.«

Charlotte von Ahlefeld: Marie Müller, 1814

»Habt Ihr noch niemals von Vampiren gehört? Ja fragt nur die griechischen und illyrischen Schiffer; die werden Euch erzählen, wie die Gespenster der Kindesmörderinnen sich in jugendliche, blühende Frauenleiber stehlen, und junge Männer mit Liebesgunst verlocken und ihnen im Schlummer das Herzblut aussaugen.«

Franz Freiherr von Gaudy: Venetianische Novellen, 1838

»Herr Specht war verliebt. Dieser Zustand war bei dem lebhaften Herrn nichts Befremdliches, ja man kann sagen, daß der Hauptinhalt seines Lebens ein ewig flackerndes Liebesgefühl war, welches, wie das Feuer der Vesta, als poetische Flamme brannte, um welche niemals die praktischen Kochtöpfe des täglichen Lebens, der Gedanke an Heirat und einen eigenen Haushalt, herumgesetzt wurden.«

Gustav Freytag: Soll und Haben, 1855

»Mag sie schön, mag sie liebeglühend, mag sie alles sein, was du willst: sie wird über dreißig Jahr, und sie wird reif geworden sein. Ich mache denen keinen Vorwurf, die sich an solche Frauen hängen; nur darf ein so vornehmer Mann wie du nicht eine Februarreinette mit einem kleinen Birnenapfel verwechseln, der ihn von seinem Zweige anlacht und angebissen zu werden wünscht.«

Honoré de Balzac: Die Entmündigung, 1836

»Paris vermochte lediglich durch Bewegungen der Hände und des Körpers Dinge auszudrücken, die sich anscheinend im Tanze nicht darstellen ließen. Seine Hände fuhren in der Luft umher und schufen aus ihr eine Wolke, die, strahlend, lebend, zitternd, liebeheischend die halb ohnmächtige, wonnebebende Gestalt einer Jungfrau umfloß.«

Henryk Sienkiewicz: Quo vadis? 1895

»Die Lindendüfte Umspielen liebekosend Frühlingslüfte. Gras, Blumen, Baum, Wie Liebestraum Hängt Rosenblut um Felsenklüfte.«

Ludwig Tieck: Gedichte, 1822

»Ich liebe Alle, die liebenswert sind. Infolgedessen auch Dich! Dich infolgedessen vor allem und vor Allen! Jedoch die kleinste, die geringste, die unscheinbarste Schönheit lenkt mich infolgedessen sogleich ab von Dir, lockt mich ab, verführt mich. Warte! Ich kehre stets zu Dir zurück!«

Peter Altenberg: Ligusterschwärmer, 1919

»Die blonde Ginevra meinte in dem Benehmen des Ritters ein gewisses Etwas wahrgenommen zu haben, was ihr als Zeichen und Pfand seiner Liebe galt und sie versicherte, daß sie ihrerseits nicht vergebens lieben würde. Mit diesen Gedanken nährte und hegte sie den schon begonnenen Liebesbrand.«

Hanns Floerke: Liebesnovellen der italienischen Renaissance, 1919

»Da war er wieder in seiner gewöhnlichen Laune, und schwatzte von der Torheit des Heiratstiftens, wobei des Danks so wenig und des Undanks so viel zu gewinnen stehe, und von alten Mütterchen, denen ihr eigenes Liebesfeuer ausgegangen wäre, und die so gern ein fremdes anzündeten, um sich daran zu wärmen und an die eigenen besseren Tage dabei zurückzudenken …«

Johann Jakob Engel: Herr Lorenz Stark – Ein Charaktergemälde, 1800

»Er sah nun ihre klaren, treuen Augen, erschreckt von der nämlichen Freude der Liebe, die auch ihn und sein eignes Herz erfüllte. Diese Augen leuchteten näher und näher, sie blendeten ihn mit ihrem Liebesglanz. Dicht neben ihm blieb sie stehen, ihn berührend; ihre Arme hoben sich und schlangen sich um seine Schultern.«

Lew Tolstoi: Anna Karenina, 1873

»Ich gehe hier fortwährend wie in einer Wolke spazieren. Und diese Wolke hat goldene Ränder. Morgenrotsränder. Und ein leiser Wind, ein lieber Wind, ein lustiger Wind weht mich an, streichelt mich, liebkost mich. Und aus meinem Herzen antwortet ein Gefühl von Zutraulichkeit und reiner, dankender Freude, wie ich es ach wie lange nicht mehr gehabt habe.«

Otto Julius Bierbaum: Pankrazius Graunzer, 1898

»Und so ritten sie in den zwitschernden Liebesabendschatten. Tränen zwängten sich in ihre Augen. Wollten unbedingt Platz auf ihren Wangen finden und sich von dort aus verströmen. Ein gemeiner Traum. Denn die Welt ringsum sah völlig anders aus. Und so schön das alles war, Träume und Puppenfantasiegebilde halfen hier nicht weiter.«

Lenny Löwenstern: Josefine und der Sommermörder, 2020

»Man war im Orient, man gab sich dem verführerischen Zauber eines morgenländischen Luxus, einer morgenländischen Poesie und schmachtender Wollust hin. Man dachte an die Mysterien des Harems, an seine geheimen Wonnen, an seine liebeatmende Lässigkeit.«

Alfred de Musset: Gamiani oder zwei Nächte der Ausschweifung, 1833

»Die geheimnisvolle Stille der Nacht, das rätselhafte Leiden des interessanten, unglücklichen Mannes, sein Liebe atmender Gesang, der ja ihr allein in der schweigenden Mitternacht galt, dies alles erfüllte sie mit einer nie gekannten Sehnsucht, es war ein unaussprechliches aber süßes Gefühl der Wehmut und des Glückes; ja sie war geliebt; diese liebewarmen Töne wisperten es ihr in die Seele, sie war geliebt, wahr und innig, wie auch sie liebte; sie preßte ihre weichen Händchen auf das lautpochende Herz, auf die entfesselte Brust, wo es siedete und brannte, als habe das dunkle Feuerauge des Geliebten das wallende Blut wie dürren Zunder angezündet.«

Wilhelm Hauff: Der Mann im Mond, 1826

»Mein Liebchen wohl seht ihr
Im Garten gehn, Am Springbrunnen steht sie
So morgenschön.
Und wäscht an der Quelle
Ihr goldenes Haar,
Die Äugelein helle,
Und blickt so klar.«

Joseph von Eichendorff: Leid und Lust, 1826

»Ich habe nie eine liebreizendere Schönheit gesehen – das sage ich heute wie ich es damals, wie ich es immer fand! – und der Gondolier der am Fußende ihres Bettes saß und sie mit liebetrunkenem Auge ansah, war der schönste Mann den ich je gesehen …«

Ida Hahn-Hahn: Sibylle, 1846

»Er war so erstaunt und so erschüttert, daß er lange die Sprache nicht fand. Und dann waren es nur abgerissene, stammelnde, glühende Liebesworte. Sie nahm sie begierig auf, wie um sich zu betäuben. Sie sog sie förmlich ein in ihr zermartertes Gemüt. Sie wühlte ihr Gesicht in seinen Pelz und ihre Hände in sein Haar, und klammerte sich an ihn an, als müsse sie ihn schützen vor feindlichen Mächten, ihn decken mit ihrem eigenen Leibe.«

Margarete von Sydow: Anna Steinhofer, 1904

»Seine Gedanken übersprangen einen Zeitraum von vier Jahren, und er gedachte jener Nacht, wo er von Mailand ausfuhr, fast denselben Weg, jener Nacht voll Blumenduft, Nachtigallenlied und Liebeszauber, die von der heutigen so himmelweit verschieden war. Auch jenes Mädchens gedachte er, und der drei Küsse, und wenn er auch seit jener Zeit manche warme Lippen berührt, so konnte er doch jene heiße, süße Stunde nicht vergessen.«

Friedrich Wilhelm Hackländer: Zwei Nächte. In: Deutscher Novellenschatz, 1910

»Und während er noch sann und dachte, wie das zu zu bewerkstelligen sei, da erhob sich seine Stimme, und er sang ein altes Lied. Sie mußte es kennen: in jener warmen Liebeszeit auf Grünschloß, wo Alles mit Küssen in den Augen und auf den Lippen durcheinander lief, da hatte man es oft in stillen Abendſtunden aus den Gebüſchen des Gartens dringen hören.«

Heinrich Laube: Das junge Europa, 1837

»Auf ihrem vollen Antlitz, dessen Teint dem Fleisch einer saftigen Frucht glich, lag der Sonnenschein. Die Haare, von jenem Kastanienbraun, auf dem goldgelbe Reflexe spielen, bedeckten die Stirne, die Schläfen und fielen ungebändigt auf den runden Hals herab. Von der ganzen Persönlichkeit ging ein angeborener Liebeszauber aus. Sie stand da, zwischen den zwei Starkästen, lächelnd, in voller Natürlichkeit, unberührt von den verlangenden Blicken, die an ihr hingen. Die Starmätze pfiffen ihr Lied.«

Gabriele D’Annunzio: Heißes Blut, 1901

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