In der seelischen Tiefe des Schreibens, dieser Kunst, die ebenso komplex ist wie das Geflecht menschlicher Empfindungen, entfaltet sich ein ganzes Universum. Der Akt des Schreibens, dieses unermüdliche Ordnen und Wiederkäuen der Wörter, gleicht einer fortwährenden Suche, die sich sowohl in den lichten Höhen der Inspiration als auch in den dunklen Tälern der Schreibblockade ausdrückt.
Für die einen stellt das Schreiben eine Form der Selbstentdeckung dar, ein endloses Labyrinth, das es zu erkunden gilt. Für die anderen ist es eine Geißel, ein unausweichlicher Drang, der uns verfolgt und dennoch auch erfüllt.
Ob man sich nun als literarischer Alchimist betrachtet, der Worte in Gold verwandelt, oder als schüchterner Novize, der noch nach seiner wahren Stimme sucht, die Seiten wollen gefüllt werden. Siehe auch:
- Lesen ist … 65 gute Gründe für das Lesen
- Schreiben … 69 überzeugende Gründe dafür
- Schreiben: 35 Orte, die dich produktiver machen können
Liste von Schreibwörtern
Diese Liste ist eine Auswahl aus Autorensicht.
- Schreibart (Stil, in dem jemand schreibt)
- Schreibbegierde (starker Wunsch zu schreiben)
- schreibbegeistert (voller Begeisterung für das Schreiben)
- Schreibblockade (die Unfähigkeit zu schreiben, meist temporär)
- Schreibdrang (das Bedürfnis, zu schreiben)
- schreibend (im Prozess des Schreibens)
- Schreibfehler (Fehler in der schriftlichen Ausdrucksweise)
- schreibfertig (bereit zum Schreiben)
- Schreibfertigkeit (Fähigkeit, gut und effizient zu schreiben)
- schreibfaul (unwillig, zu schreiben)
- Schreibglück (Glückszustand beim erfolgreichen Schreiben)
- Schreibhand (die Hand, mit der man schreibt)
- Schreibidee (eine Idee, die zum Schreiben anregt)
- Schreibimpuls (ein auslösender Gedanke oder eine Emotion, die zum Schreiben führt)
- Schreibinspiration (die Inspiration, die zum Schreiben anregt)
- schreibkarg (geringe Produktion beim Schreiben)
- Schreibkraft (Fähigkeit oder Ausdauer im Schreiben)
- Schreibkrampf (physische Beschwerden durch langes Schreiben)
- Schreibkunst (die Kunstfertigkeit im Schreiben)
- Schreiblust (Freude am Schreiben)
- schreibmüde (müde vom Schreiben)
- Schreibmüdigkeit (Erschöpfungszustand nach oder während des Schreibens)
- Schreibnacht (Nacht in der geschrieben wird)
- Schreibschrift (handschriftliche Ausführung des Schreibens)
- Schreibschule (Ausbildungsstätte für das Schreiben)
- Schreibsehnsucht (Sehnsucht zu schreiben)
- schreibselig (in einem Zustand der Glückseligkeit durch das Schreiben)
- Schreibstil (besondere Art und Weise des schriftlichen Ausdrucks)
- Schreibsucht (unwiderstehlicher Drang zum Schreiben)
- schreibsüchtig (abhängig vom Schreiben)
- Schreibtag (Tag, an dem hauptsächlich geschrieben wird)
- Schreibtechnik (spezifische Methoden und Herangehensweisen beim Schreiben)
- Schreibverhalten (allgemeine Gewohnheiten und Muster beim Schreiben)
- Schreibweise (die Art und Weise, wie Wörter geschrieben werden)
- Schreibwerk (das Ergebnis schriftlicher Arbeit)
- Schreibwerkstatt (ein Workshop oder Kurs zum Thema Schreiben)
- schreibwütig (übermäßiger Drang zu schreiben)
- Schreibzeit (Zeit, die für das Schreiben aufgewendet wird)
- Schreibzwang (Notwendigkeit, zu schreiben)
Aus alter Zeit sind diverse Utensilien überliefert, die beim oder zum Schreiben eine Rolle spielten. Dinge, die man heute natürlich nicht mehr braucht. Wir schreiben mit beiden Händen und mittels Tastatur – zumeist. Gedacht habe ich an: Schreibfedern, Schreibkiele, Schreibkommoden, Schreibklappen, Schreibkästen, Schreibmaschinen, Schreibmesser, Schreibpapiere und all das Schreibzeug…
Das Schreiben in klassischen Texten
Schuldgefühle fielen manchmal in ihr Schreibglück. Zerstreut hörte sie weiter, wie die Schriftsteller im Hinterzimmer des Cafés am Markt beim qualmenden Öfchen von der Kuh mit Weltrekord im Bezirk sprachen und auswendig deren Jahres- und Tagesleistungen nannten.
Lonny Neumann: Aus Jahr und Tag, 2016, Edition digital
Der große Moment war gekommen! Der Wachtmeister hatte sein dickes Notizbuch aufgeschlagen und hielt den Bleistift schreibfertig in der Hand.
Hans Fallada: Ein Mann will nach oben, 1953
Ich bin nicht redselig (und auch nicht unmittelbar schreibselig): welche Paradoxie für einen Dichter! – Aber aufs völlig Ausgebrannte, wie ein Philosoph, gehe ich auch nicht.
Robert Musil: Skizzen zu einer Autobiographie, Aus dem Tagebuch-Heft 33: 1937–1941
Werkstattbericht
Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche unter anderem via Google und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.