Was soll der ganze Hype um Katzen? Ich meine, ja, wir sind großartig, aber echt jetzt? Ihr Menschen habt uns in eure Sprache eingebaut, als ob das eine große Ehre für uns wäre. Ich bin nicht beeindruckt.
Dieser Text? Er redet nicht mal über wichtige Dinge wie Katzenstreu oder das ideale Kratzbrett. Stattdessen geht es nur um Wörter, die irgendwie mit uns zu tun haben. Toll. Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte, als mich über eure menschliche Sprache Gedanken zu machen.
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Also, wenn du nicht hier bist, um mir Leckereien zu geben oder die Welt zu einem weniger schrecklichen Ort zu machen, was genau willst du dann? Und nein, das ist kein Lächeln. Das ist mein Gesicht.
Soweit das Internetphänomen Grumpy Cat. Hier geht es weniger um die Aufzucht von und das Leben mit Katzen. Sondern vor allem um Begriffe, die in unseren Wortschatz eingegangen sind. Siehe auch:
Liste mit Wörtern, die Katz* enthalten
Die schönsten, bildhaftesten und brauchbarsten Wörter mit Katz*. Alphabetisch sortiert. Schaut man zurück, dann war das Bild, das man einst von ihr hatte, keineswegs immer positiv.
- katzbalgen (streiten)
- Katzbalger (eine Stichwaffe)
- Katzbalgerei (Streit, Händel)
- katzbuckeln (unterwürfige, kriechende Verbeugungen)
- kätzeln (liebkosen nach Katzenart)
- Katzenauge (Rückstrahler am Fahrrad oder ein Mineral)
- katzenäugig (Augen habend, die denen einer Katze ähnlich sehen)
- Katzenbänklein (ähnlich wie Katzentisch)
- Katzenbart (Barttracht oder Pflanze)
- Katzenblume (Käseblume)
- Katzenblut (Eisenkraut, eine Pflanze)
- Katzenbuckel (Haltung mit durchgedrückten Rücken)
- Katzendarm (Saite)
- katzendick (betrunken sein)
- Katzendreck (Kleinigkeit, Lumperei, wertloses Ding)
- Katzenerz (falsches Erz)
- katzenfalsch (falsch wie eine Katze)
- Katzenfett (abergläubische oder hexische Substanz)
- Katzenfreund, Katzenfreundin (Katzenliebhaber)
- Katzenfreundlichkeit (heuchlerisch Freundlichkeit)
- katzenfreundlich (falschfreundlich, heuchlerisch)
- Katzengebet (falsches Gebet)
- Katzengedächtnis (schlechtes Gedächtnis)
- Katzengeheul (wie Katzengesang oder Katzenmusik)
- Katzengesang (Geheul)
- Katzengesellschaft
- Katzengeschäft (unnützes Geschäft, das man sich selbst macht)
- Katzengeschrei
- katzengeschwind
- Katzenglaube (Aberglaube)
- katzengleich (nach Art einer Katze)
- Katzenglimmer (Falschgold)
- Katzengold (falsches Gold)
- katzengrau
- Katzenhai (Haiart)
- Katzenhintenlecker (Heuchler, Schleimer)
- Katzenjammer (Ernüchterung, Niedergeschlagenheit, Katerstimmung)
- katzenjämmerlich
- katzenjammern
- Katzenklaue (Trompetenblume)
- Katzenklee (Pflanze)
- Katzenkonzert (mißtönende, jaulende Musik)
- Katzenkopf (aus Naturstein gehauener Pflasterstein)
- Katzenkopfpflaster (Kopfsteinpflaster)
- Katzenmusik (schrille, atonale Musik), auch Katzenkonzert
- Katzenoper (chinesische Opernform)
- Katzenpfote (leichter Wind in der Seemannssprache)
- katzenrein (sauber wie geleckt)
- katzenschlau (gerissen)
- Katzenspeise (Katzenfutter)
- Katzensprung (kurze Entfernung)
- Katzensteig (schmaler Pfad)
- Katzenteller (wie Kinderteller)
- Katzentisch (abseits oder ungünstig stehender Tisch)
- Katzenwäsche (oberflächliches Waschen)
- Katzenzunge (Süßigkeit aus Schokolade)
- Kätzchen (Blütenstand von Birke, Hasel, Weide …)
- katzenweich
- Katzenwolf (Luchs)
- kätzchenhaft (verspielt wie eine Katze)
Katzenwörter in der Literatur
Man windet sich und drückt und schmiegt sich katzenschlau. Was sich dem Schwert entzieht, das wird vom Geist gelenkt …
Der unsterbliche Narr, Josef Außerhofer, 1960
Du wirst mich ehe von Sinnen bringen,
Ehe du mich beredest solcher Dingen,
Bist doch und bleibst eine Hexin alt,
Voll Katzenglaubens mit Gewalt,
Martin Hayneccius: Hans Pfriem oder Meister Kecks, 1882
Die Schwester fürchtet einen Rückfall seiner Krämpfe. Nein, er springt in die Höhe, katzengeschwind ist er an der Türe, er will entfliehn. Judith reißt ihn zurück, schleudert ihn zu Boden, schließt und zieht den Schlüssel ab, steht vor der Tür, ein unerbittlicher Posten.
Louise von François: Irrlicht, 1918
Werkstattbericht
Die einleitende Grumpy Cat Imitation habe ich von ChatGPT schreiben lassen. Das Beitragsbild wurde von der KI Stable Diffusion via Nightcafé Studio generiert, es zeigt nicht die original Grumpy Cat, sondern eine künstlerische Interpretation. Die verwendeten Fonts sind Anton (Google) und Alegreya Sans (Adobe). Die Headline wurde mit Google Gemini optimiert.