Wenn es bis Weihnachten noch dauert, ist Vorfreude erlaubt. Alljährlich Ende November oder Anfang Dezember beginnt die Adventszeit. Advent, das ist die feierliche Stimmung in der Vorfreude auf Weihnachten.
Glanz & Gemütlichkeit
Sobald Weihnachten vor der Tür steht, darf es gefühlig werden, und zwar so richtig. Ja, sogar ein bisschen kitschig darf es werden. Es ist die Zeit der Lichter, des Glanzes, der Gemütlichkeit, Winterkälte, Kerzenflackern, holder Gesang – hier und da ein paar Tränen verdrückt. Weihnachtsgefühle erlauben alles, solange man sie nur lässt.
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
Schwelge mit. Lass dich in die alte Zeit zurückfallen. In eine zwar altmodische, gestrige, aber dennoch nicht vergessene Welt. Das meiste aus Großmutters Zeit wollen wir nicht zurückhaben, das Christfest, wie es vielleicht gewesen ist, aber schon. Unbedingt sogar. Siehe auch:
- Advents- und Weihnachtszauber in der Kirche
- Tannenduft & Lichterglanz ✲ 139 Wörter für Weihnachten
- Weihnachten in 59 alten Wörtern
Groß muss der Aufwand dafür nicht sein. Jeder, der mag, kann sich eine schöne Portion gemütlichen Lichterscheins in die Stube holen. Hier habe ich einige Anregungen in Form romantischer adventstauglicher Begriffe versammelt.
Liste von Wörtern mit Advent
Stimmungsvoll und wie es sich gehört alphabetisch sortiert.
- adventlich (adj.)
- Adventmarkt
- Adventzauber
- Adventsabend
- Adventsandacht
- Adventsarrangement
- Adventsaktion
- Adventsausstellung
- Adventsbasteln
- Adventsbasteleien
- Adventsbasar
- adventsbehaglich (adj)
- Adventsbeleuchtung
- Adventsbild
- Adventsbrauch
- Adventsbüfett
- Adventschoral
- Adventsdämmerung
- Adventseinladung
- Adventsessen
- Adventsfahrt
- Adventsfenster
- Adventsfahrt
- Adventsfeier
- Adventsfreude
- adventsfreudig
- Adventsfriede
- adventsfroh (adj.)
- Adventsfrühe
- Adventsgabe
- Adventsgebet
- Adventsgedicht (am bekanntesten: Advent, Advent, ein Lichtlein brennt!
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.) - Adventsgefühl
- adventsgemütlich (adj.)
- Adventsgemütlichkeit
- Adventsgesang
- Adventsgesteck
- Adventsgeschichte
- Adventsglocken
- Adventsglück
- adventsglücklich (adj.)
- Adventshimmel
- Adventskalender
- Adventskerze
- Advendskranz (Adventkranz heißt es in Österreich)
- Adventskonzert
- Adventslabyrinth (Irrgarten aus Lichtern)
- Adventslaterne
- adventsleuchtend (adj.) (die hellen Lichter und Kerzen in der Dunkelheit)
- Adventsleuchter
- Adventslicht
- Adventslied
- Adventsmarkt
- Adventsmonat
- Adventsmond
- Adventsmuffel
- Adventsnachmittag
- Adventsnacht
- Adventsprogramm
- Adventspyramide (karussellartige Holzgestelle aus dem Brauchtum im Erzgebirge)
- adventsschimmernd (adj.) (der sanfte Glanz von Dekorationen und Kerzenlicht)
- Adventsschönheit (als Begriff für den Kranz)
- Adventsschmuck
- Adventsschnee
- Adventssegen
- adventsselig (adj.)
- Adventssingen
- Adventsspaziergang
- Adventssonntag
- Adventsspiel
- Adventsstern (auch Weihnachtsstern genannt)
- Adventsstimmung
- adventsträumend (adj.) (in Gedanken an vergangene Adventstage und kommende Festtage)
- Adventsurlaub
- adventsvergnügt (adj.)
- Adventsverschenkkalender
- adventsverzaubert (adj.) (durch die Magie der Adventszeit begeistert)
- adventsverzückt (adj.)
- adventswarm (adj.) (die wohltuende Wärme der Vorweihnachtszeit spüren)
- Adventswasser (in der Adventszeit auftretendes Hochwasser)
- Adventswoche
- Adventswochenende
- Adventswunsch
- Adventszeit
Advent Wortherkunft ⛪
Der Begriff Advent leitet sich aus dem Lateinischen „adventus“ ab, was „Ankunft“ bedeutet. Es kombiniert „ad-“ (zu, hin) und „venire“ (kommen). In der christlichen Tradition bezieht sich „adventus“ auf die Ankunft Christi, sowohl seine Geburt als auch seine erwartete zweite Ankunft. Heute steht der Advent für die Vorbereitungszeit auf Weihnachten, einschließlich Traditionen wie Adventskalender und Adventskränze.
Advent in alter Literatur
Nun läuten die Adventsglocken uns Frieden und Freude ins Herz hinein. Die selige, fröhliche Weihnachtszeit ist wieder da, wo jedermann singt: Macht hoch die Tür, die Tor‹ macht weit! Aus allen Häusern ertönen Advents- und Weihnachtslieder.
Helene Hübener: Was Christine bei ihrer Herrschaft erlebt, 1886
Draußen schien die Wintersonne auf bereifte Dächer, Sonntagsruhe herrschte in der Vorstadt und die Familie, die hier den Weg zur Kirche einschlug, hatte die Adventsstimmung schon im Herzen.
Agnes Sapper: Die Familie Pfäffling, 1909
Die Adventszeit war herangekommen, die Glocken des heiligen Advent läuteten im Thal, der klare Himmel des kalten, aber sonnenhellen Tages nahm ihren betenden Schall auf und trug ihn hoch zu Gott empor und weit in alle Lande hinaus.
Hermann Faulhaber: Das Goldene Zeitalter der Zukunft, 1896
Das letzte Scheinen des Tages zerrieselte bereits jenseits der großen Eichenbestände. Das Schneetreiben hatte nachgelassen. Nur noch vereinzelte Flöckchen tanzten durch den Adventabend.
Joseph von Lauff: Der Prediger von Aldekerk, 1926
Und auf einmal wird es ihr leicht und fröhlich ums Herz, es ist, als hätte sich eine schwere Last gelöst. Sie sieht um sich, ringsum Friede und Stille in der Natur! Die Bäume stehen festlich geschmückt in ihren mit Schnee beladenen Zweigen, leise fällt jetzt der Schnee in einzelnen Flocken vom Himmel und leise ertönt auf einmal das Festgeläute der Glocken vom Dorfkirchlein her durch den stillen Wald. Sie läuten den Advent ein. Da leuchtet auch in Mariechens Herzen die Adventsfreude hell auf und sie ruft dem Herrn ihr Hosianna mit Freuden entgegen.
Helene Hübener: Es muß doch Frühling werden, 1928
Jedes Krankenzimmer bekommt seine Tannenkrone, die an bunten Bändern von der Decke herabbängt. Diese ganze Zeit steht unter einer besonderen Weihe; jedes Haus hat seinen Stern, seine Kränze, und überall hört man Adventslieder singen.
Monika Hunnius: Mein Weg zur Kunst, 1924
Unsere Freude an dem ersten Adventssonntage hatte einen noch viel geringeren Anlaß. Sie beruhte auf einem kleinen Spielzeug, welches aus zwei, auf grobe Holzsplitter gesteckten vergoldeten Äpfeln bestand, die mit ein Paar Sträußchen von Buxbaum und einem oder zwei aus grobem Ton geformten Vögelchen verziert waren, welche aber nur die Phantasie von Kindern für Vögel zu halten im Stande war. Die ganze Pyramide kostete vielleicht sechs Pfennige, aber – und darauf beruht ein großer Teil der Freude in dem Kinde – wir liebten sie, weil sie nur in der Adventswoche zu kaufen war, weil wir sie alle Jahre zum ersten Advent geschenkt bekommen hatten, weil wir sicher waren, daß man sie uns immer wieder schenken würde, und weil sie uns auf solche Weise überhaupt zu einem Sinnbild der herannahenden Weihnachtszeit geworden war. Sie war uns eine wundervolle Verkündigung, und der Engel, welcher mit seinem Lilienstengel vor der Jungfrau erschien, um ihr die Geburt des Erlösers zu verkünden, konnte sie nicht glücklicher machen, als uns der Anblick unserer Eltern, wenn sie Abends, vom Ausgehen heimkehrend, uns die ersten Pfeffernüsse und die Apfelbäumchen in das Zimmer brachten. Es umfloß sie ein wahrer Goldglanz von Hoffnungen, Alles, was wir erwünschten und erwarteten, trat in unsern Gesichtskreis, und nun, von diesem ersten Adventssonntage ab, fingen wir zu zählen an, bis endlich mit dem Weihnachtsabende die helle Glückessonne für uns aufging, deren Strahlen uns durch das ganze Jahr nicht zu leuchten aufhören sollten.
Das war ein wenig lang, aber ich mochte die Worte nicht zerreißen. Zudem stecken gleich mehrere schöne Advents und Weihnachtswörter in den folgenden Zeilen und verbreiten adventliche Stimmung. Obendrein handelt es sich um eine echte Erinnerung. Und zwar von Fanny Lewald, die als Schriftstellerin übrigens auch eine engagierte Vorkämpferin der Frauenemanzipation war. Entnommen habe ich es aus: Meine Lebensgeschichte (niedergeschrieben 1858).
Werkstattbericht
Die Bilder erschuf die künstliche Intelligenz DALL-E nach meinem Text. Die abgebildeten Dinge existieren in der realen Welt nicht. Die verwendeten Fonts sind Anton (Google) und Alegreya Sans (Adobe).