Gesang des Himmels: Die Lerche in 19 bezaubernden Wörtern

Gesang des Himmels: Die Lerche in 19 bezaubernden Wörtern

Die Lerche, genauer die Feldlerche, nahm bei Dichtern und Literaten von je her eine bevorzugte Stellung ein. In unzähligen Gedichten wurde sie als Frühlingsbote verehrt und geradezu bejubelt. Sie war neben der Nachtigall DAS Frühlingstierchen.

Davon zeugen heute noch die alten Wörter. Das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Lerchen damals häufig waren, in Scharen gefangen und verspeist wurden.

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Lerchengeheimnisse

Lerchen gibt es glücklicherweise auch heute noch. Wer den Frühling hören will, sollte sich auf die Wege zwischen den Feldern begeben, dort kann man sie kaum überhören. Siehe auch:

Die Lerche singt ihr Lied hoch im Fluge, das macht sie so einzigartig. In der Stadt hört man sie dagegen nicht. Lassen wir sie selbst zu Worte kommen:

„Heute,“ zwitschert die Lerche, „ist der Himmel ein großartiges Mosaik aus Blautönen, als hätte der Morgen selbst die Palette der Farben aufgebrochen, um ihn zu malen. Es gibt keine größere Freude als durch diesen ozeanischen Firmament zu gleiten, meine Flügel gestärkt von der Brise, die wie ein Hauch der Freiheit wirkt. Wenn ich aufsteige, fühlt es sich an, als würde ich ein Stück näher zur Sonne fliegen, meinem täglichen Publikum und der Quelle aller Wärme und Lichts.“

„Für uns Lerchen ist der Himmel mehr als nur eine Leinwand, er ist eine Bühne, auf der wir unser Lied singen, ein Auditorium, das mit der gesamten Welt gefüllt ist. Die Schönheit des Himmels inspiriert mein Lied, und mein Lied wiederum fügt dem Himmel eine zusätzliche Schicht von Schönheit hinzu. Es ist ein zyklisches Geben und Nehmen, ein ewiger Tanz zwischen dem Äther und der Erde.“

„So ist der Himmel mein Reich, und das Fliegen darin ist für mich das größte aller Geschenke. Er erinnert mich stets daran, dass ich, obwohl klein und unscheinbar am Boden, in der Luft zu wahrhaft großen Höhen aufsteigen kann.“

Liste von Lerchenwörtern

Schau, was ich gefunden habe. Die Begriffe sind alphabetisch sortiert.

  1. Lerchenchor (in der Bedeutung von »Lerchenchöre jubeln und singen«)
  2. Lerchendämmerung (die Dämmerung, die von Lerchengesang begleitet wird)
  3. lerchendurchjubelt (Adjektiv; beschreibt die durch den Gesang der Lerche erfüllte Atmosphäre)
  4. Lerchenfeld (ein Feld, über dem Lerchen singen; auch metaphorisch für das Sich-verlieren)
  5. Lerchenflügel (die Flügel einer Lerche)
  6. Lerchenflügelschlag (ein Symbol des Frühlings)
  7. Lerchengesang (der Gesang der Lerche, meist im Flug)
  8. Lerchengeschmetter (dichterische Form für Lerchengesang)
  9. Lerchengruß (das Gezwitscher der Lerche)
  10. Lerchenhimmel (ein Himmel, der von Lerchen bevölkert ist)
  11. Lerchenjubel (eine dichterische Form für Lerchengesang)
  12. lerchenjubelnd (Adjektiv; beschreibt eine jubilierende Atmosphäre)
  13. Lerchenlied (ein weiterer Ausdruck für den Gesang der Lerche)
  14. lerchenliedhaft (Adjektiv; in der Art eines Lerchenlieds)
  15. Lerchenmelodie (die Melodie des Lerchengesangs)
  16. Lerchenmorgen (der Morgen, an dem die Lerchen besonders aktiv sind)
  17. Lerchenschlag (der Gesang oder das Flügelschlagen der Lerche beim Aufsteigen)
  18. Lerchenstimme (die Laute, die von der Lerche erzeugt werden)
  19. Lerchlein (eine verniedlichte Form der Lerche)
  20. Lerchenschwinge (eine poetische Form für die Flügel einer Lerche)
  21. Lerchentriller (ein schneller Wechsel zwischen zwei Tönen im Gesang der Lerche)
  22. Lerchenwirbel (eine Steigerung des Lerchentrillers)
  23. Lerchenwirbelschall (der Klang des Lerchenwirbels)
  24. Lerchenzug (die jährliche Wanderung der Lerchen)

Lerchen Zitate

Himmelsklang und Sprachzauber: Die Lerche in beflügelnden Wörtern.

In stiller Sonntagsfrühe aber, als noch perlender Tau die Halme netzte und kaum ein erstes Lerchlein sich zum reinen Morgenhimmel aufschwang, wallte eine kleine Schar mit Kreuz und Fahne den Burgweg hinab.

Joseph Victor von Scheffel: Ekkehard, 1855

Wieder duftet der Wald.
Es heben die schwebenden Lerchen
mit sich den Himmel empor, der unseren
Schultern schwer war.

Rainer Maria Rilke: Aus einem April, 1900

Mein Nachtgesang
Erhebt sich, wie auf Lerchenflügeln,
Und schwebt im Duft
Der frischen Luft
Von taubesprengten Rosenhügeln.

Christoph August Tiedge (1752-1841): Nachtlied

Jetzt aber, wo an Winters Thron zu rütteln,
Voll Lerchenschlag, die Frühlingslüfte wagen,
Jetzt will auch ich, und müßt’ ich sie zernagen,
Die Ketten alle mutig von mir schütteln.

Theodor Fontane: Gedichte. Berlin, 1851

Ich wanderte nachdenklich an das Thor und strich stundenlang durch die wallenden Kornfelder und vorüber an saftigen Wiesen. In den blühenden Hecken sangen die Ammern und Hänflinge, und über mir war es wie ein Dach von lauter Lerchenjubel.

Heinrich Seidel: Die goldene Zeit, 1909

Saatengrün, Veilchenduft,
Lerchenwirbel, Amselschlag,
Sonnenregen, linde Luft!
Wenn ich solche Worte singe,
Braucht es dann noch großer Dinge,
Dich zu preisen, Frühlingstag?

Ludwig Uhland: Lob des Frühlings, 1815

Und auf und ab ein großes Kind,
Lief ich durch all die Morgenschöne,
Und oben schwammen Lerchentöne
Und Blütenblätter mit dem Wind.

Gustav Falke: Morgengang

Werkstattbericht

Das Lerchenbild stammt von Pixabay. Die verwendeten Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm und Google.

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