Ein Hauch ist der Atem oder das Wehen der Luft. Der Hauch ist Luftbewegung. Er steht aber auch für einen leichten Anflug von etwas, eine leise Spur. Man denke an hauchzart, hauchdünn oder hauchfein.
Ein Hauch ist eine zaghafte, sanfte Regung. Ein Hauch ist dann eine Andeutung, ein Schimmer. So manche Wortschönheit klingt dahingehaucht erst richtig schön. Siehe auch:
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Liste von Wörtern mit Hauch
Diese Begriffe enthalten das Wort Hauch. Einige davon sind durchaus älter, und nicht alle sind angenehm.
- Abendhauch (kühler, sanfter Abendwind)
- Anhauch
- anhauchen
- aufhauchen
- Aushauch
- aushauchen
- behauchen
- duftaushauchend
- Dufthauch
- durchhauchen
- einhauchen
- Eishauch
- entgegenhauchen
- Flammenhauch
- Flötenhauch
- forthauchen
- Friedenshauch
- Frühlingshauch
- Geisterhauch
- Gifthauch
- gifthauchend
- Gifthaucher (ein schlechter Ratgeber)
- Gluthauch (glühend heißer Lufthauch)
- Götterhauch
- Gotteshauch
- Grabeshauch
- Grufthauch
- Herzenshauch
- hinhauchen
- Lebenshauch
- Lenzeshauch, Lenzhauch
- Liebeshauch
- Lufthauch
- Meerhauch
- meerhauchfeucht
- Menschenhauch
- Moderhauch
- Morgenhauch
- nachhauchen
- Nachthauch
- nasshauchend
- Nebelhauch
- Nordhauch
- Nordwindshauch
- Pesthauch
- Rosenanhauch
- Rosenhauch (Duft der Rose oder als Farbbezeichnung für ein zartes Rosa)
- Schattenhauch
- Schlangenhauch
- Schlummerhauch
- Schmeichelhauch
- Schöpferhauch
- Schreckenshauch
- Schwefelhauch
- Segenshauch
- sehnsuchthauchend
- Seufzerhauch
- Sommerabendhauch
- Sonnenhauch
- Sturmhauch
- Südhauch
- Todeshauch
- Wiesenhauch
- Windhauch (eine kaum spürbare Luftbewegung)
- Winterhauch
- Worthauch (damit ist ein kleines Wort gemeint)
- Wüstenhauch
- Wunderhauch
- Zauberhauch
Hauch in der Literatur
Aber weder Schlaf noch Traum wollte ihm nahen. Da streckte er sich behaglich aus und blickte von seinem Bett aus in den schwindenden Sommerabend. Mit der sinkenden Sonne war er heimgekehrt, und jetzt lag er da, faul und liebesmüde. Er sah den Himmel in grünlichen Farben leuchten, eine Schar purpurroter Schäfchenwolken dahin schwimmen, hörte die Leute auf den Straßen plaudern und lachen – ein Wagen fuhr ab und zu, Turmschwalben kreisten schreiend über den Dächern, und ein Windhauch trug Lindendüfte ins Zimmer.
Gustav Sack: Ein verbummelter Student, 1917
Ein leises Lüftchen, das von Zeit zu Zeit balsamische Düfte auf seinen Fittichen tragend, ihnen entgegenhauchte, erquickte sie wunderbar und belebte ihre Brust geheimnisvoll mit dem süßen Schauer einer freudigen Erwartung.
Carl Wilhelm Salice Contessa (1777 – 1825): Haushahn und Paradiesvogel
Und während sie schrieb, vermischte der ewige Seufzerhauch des Meeres sich mit den Seufzern, die aus ihrer Brust drangen. Sie wollte wahr sein und glaubte selbst, daß sie die Wahrheit sagte. Und es war auch alles wahr, was sie ihm schrieb, weil es aus ihrer tiefen, wahren Liebe hervorging.
Anatole France: Die Rote Lilie, 1894
Sehnsuchthauchende Narzissen!
Warum nicht find‘ ich Schlaf in dunkler Nacht?
Ihr Engelsköpfchen fehlt auf meinem Kissen.
Ludwig Fulda: Melodien, 1910
Kaum bemerkbar war der leichte Rosenhauch, den der Wein über ihre Wangen hinwarf. Mit unendlicher Liebe sahen sie sich einander an, als wenn einer lesen könnte in den Augen des andern, und in diesen Augen strahlte es, als wären einige Lichttropfen hineingefallen aus jener Schale voll lodernder Liebe, die ein frommer Engel dort oben von einem Stern zum andern hinüberträgt.
Heinrich Heine: Eine Harzreise, 1826
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Das Beitragsbild stammt wie immer aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google, DWDS und im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm.