Fatz und Firlefanz – Wortkunst mit Augenzwinkern

Fatz und Firlefanz – Wortkunst mit Augenzwinkern

Der mittelalterliche Begriff Fatz stand früher für Täuschung, Spott oder leichte Scherze. Er wurde in einem humorvollen oder ironischen Kontext benutzt. An anderer Stelle konnte es so viel wie Pracht, Schmuck oder Zierde bedeuten.

Das Wort fatzen als Verb sollte im Sinne von »schmücken« oder »zieren« verstanden werden. Diese Bedeutungen spiegeln sich in einer Reihe von Wörtern wider, die manchmal ähnlich alt, hin und wieder aber auch etwas jünger sind.

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

Das Wort ist nicht zu verwechseln mit dem Fratz (ungezognes Kind). Hier ist eine kleine, aber vergnügliche Auswahl:

  1. Fatzbub: Bedeutet Lotterbube oder Possenreißer, eine Person, die für ihre Scherze oder Streiche bekannt ist.
  2. Fatzerei: Bezeichnet eine Posse oder Narrensposse, also eine humorvolle oder spöttische Handlung.
  3. Fatzmann: Ein anderer Ausdruck für einen Narren, Possentreiber
  4. Fatzvogel: Ein Spottvogel oder Spaßvogel, jemand, der andere gerne aufzieht oder verspottet.
  5. fatzvögelisch: Ein Adjektiv, das sich auf das Verhalten eines Fatzvogels bezieht.
  6. Fatzgespött: Ein Ausdruck, der sich auf Hohn oder Spott bezieht.
  7. Fatzwerk: Bezeichnet Spötterei oder scherzhafte Handlungen.
  8. Fatznarr: Eine Variante des Fatzmann, ebenfalls ein Begriff für einen Narren.
  9. Fatzmeister: Ein weiteres Wort für einen Narren, möglicherweise jemand, der in der Narretei meisterlich geschickt ist.
  10. Fatzpossen: Narrenstreiche oder schelmische Streiche.
  11. Fatzwerk: Spötterei, Spottrede
  12. Fatzwort: Spöttische oder ironische Äußerungen.

Zitat aus der Literatur

Also marschierte ich die Gutach hinauf über den Schwarzwald auf Villingen, dem Schweizerland zu, auf welchem Weg mir nichts Notabels oder Ungewöhnliches begegnete, als was ich allererst gemeldet. Von dannen wußte ich den Weg selbst auf Einsiedlen, daß ich deswegen niemand fragen durfte; und da ich Schaffhausen erlangte, ward ich nicht allein eingelassen, sondern auch nach vielem Fatzwerk, so das Volk mit mir hatte, von einem ehrlichen wohlhäbigen Burger freundlich zur Herberge aufgenommen; und zwar so war es Zeit, daß er kam und sich meiner als ein wohlgereister Junker, der ohn Zweifel in der Fremde auf seinen Reisen viel Sauers und Süßes erfahren, erbarmete, weil gegen Abend etlich böse Buben anfingen, mich mit Gassenkot zu werfen.

Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch

narr spassmacher

Die Illustrationen erstellte die KI DALL-E, was darin abgebildet ist, existiert in der realen Welt nicht.

Haiku für jeden Tag – 300 japanische Klassiker für dein achtsames Leben

Drei Zeilen, ein Moment – Haiku fürs Leben

Diese alten Gedichte sind keine musealen Texte, sondern kleine Übungen im Sehen, Fühlen und Staunen. Sie zeigen, wie einfach es ist, wieder da zu sein – im Hier und Jetzt.
Ein Mensch schläft, isst, wartet, lacht. Kein Tempel, keine Erleuchtung, nur Alltag - und gerade darin liegt die Kraft.

Ein Kissen
auf die Bambusblätter –
Sternesehen!

— Takarai Kikaku (1661–1707)

Haiku Buch Illustration

Haiku lehren nichts, sie erinnern. An Ruhe. An Gegenwart. An das, was bleibt, wenn alles andere laut ist.

Eine Kamelie fällt.
Der Hahn kräht.
Noch eine Kamelie fällt.

— Sakurai Baishitsu (1769–1852)

Dieses Buch versammelt über dreihundert klassische Haiku, neu übersetzt für unsere Zeit – als kurze Momente der Klarheit für jeden Tag.

Du musst nichts über Japan wissen. Du musst sie nicht deuten oder analysieren. Schau sie einfach an wie einen Stein im Fluss. Die begleitenden Texte öffnen behutsam den Raum der Gedichte, ohne das Geheimnis zu zerstören.

Auf dem Strohlager –
der Herbstwind bläst
auf meine Fußsohlen.

— Kobayashi Issa (1763–1828)

Haiku von Kobayashi Issa, Yokoi Yayu, Masaoka Shiki, Mirakami Kijo, Tan Taigi und dreiunddreißig weiteren Autoren. Übersetzt und herausgegeben von Lenny Löwenstern

Haiku für jeden Tag

eBook

Amazon KDP — 6,99 €

Taschenbuch (Print)

Überall im guten Buchhandel und in allen Online-Shops.
Sternenvogel Verlagsgesellschaft mbH
Edition Hoshitori
ISBN: 9783911889070
190 Seiten, 14,99 €

Selbst das Klohäuschen
steht offen –
Pflaumenblüte!

— Kobayashi Issa (1763–1828)