
Der Groschen ist ein schönes Beispiel dafür, wie ein Münzname über Jahrhunderte hinweg nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Sprache und Kultur prägte. Ursprünglich geht das Wort auf den lateinischen Ausdruck grossus denarius zurück, was der „große Pfennig“ meinte.
Als silberne Dickmünze wurde der Groschen im späten 13. Jahrhundert erstmals in Frankreich geprägt, verbreitete sich dann rasch in Mitteleuropa und fand vor allem durch den böhmischen groš breite Verwendung. Sprachlich spiegeln sich diese Wurzeln in alten Formen wie gross, grosz oder grosch wider, bevor sich ab dem 16. Jahrhundert allmählich die heute vertraute Schreibweise Groschen durchsetzte.
Seine Bedeutung reichte jedoch weit über den reinen Geldwert hinaus. In zahllosen Varianten geprägt – vom weißen Groschen über den meißnischen bis zum guten Groschen – war er in vielen Regionen die Leitwährung für den Alltag. Entsprechend lebendig wurde der Begriff auch im Sprachgebrauch.
Wer sparsam war, „legte Groschen zu Groschen“, während Redensarten wie „nicht bei Groschen sein“ auf einen Mangel an Geld oder Verstand hinwiesen. In der Bibelparabel vom verlorenen Groschen oder in Goethe und Hebbel lebt er ebenso weiter wie in der volkstümlichen Vorstellung vom „letzten Groschen“. Auch wenn er heute nur noch in Redewendungen überdauert, erzählt der Groschen eine faszinierende Geschichte über Geld, Sprache und den Wandel kultureller Werte. Hier ist eine Liste der besten und wichtigsten Groschenwörter der deutschen Sprache.