
Ahoi! Hier kommt eine Schatztruhe voller Wörter, die im abenteuerlich-romantischen Sinne sofort an Piraten denken lassen – keine nüchternen Historikerbegriffe, sondern genau das, was in uns die goldschimmernde, meeresschäumende Fantasie weckt:
Der Groschen ist ein schönes Beispiel dafür, wie ein Münzname über Jahrhunderte hinweg nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Sprache und Kultur prägte. Ursprünglich geht das Wort auf den lateinischen Ausdruck grossus denarius zurück, was der „große Pfennig“ meinte.
Als silberne Dickmünze wurde der Groschen im späten 13. Jahrhundert erstmals in Frankreich geprägt, verbreitete sich dann rasch in Mitteleuropa und fand vor allem durch den böhmischen groš breite Verwendung. Sprachlich spiegeln sich diese Wurzeln in alten Formen wie gross, grosz oder grosch wider, bevor sich ab dem 16. Jahrhundert allmählich die heute vertraute Schreibweise Groschen durchsetzte.
Seine Bedeutung reichte jedoch weit über den reinen Geldwert hinaus. In zahllosen Varianten geprägt – vom weißen Groschen über den meißnischen bis zum guten Groschen – war er in vielen Regionen die Leitwährung für den Alltag. Entsprechend lebendig wurde der Begriff auch im Sprachgebrauch.
Wer sparsam war, „legte Groschen zu Groschen“, während Redensarten wie „nicht bei Groschen sein“ auf einen Mangel an Geld oder Verstand hinwiesen. In der Bibelparabel vom verlorenen Groschen oder in Goethe und Hebbel lebt er ebenso weiter wie in der volkstümlichen Vorstellung vom „letzten Groschen“. Auch wenn er heute nur noch in Redewendungen überdauert, erzählt der Groschen eine faszinierende Geschichte über Geld, Sprache und den Wandel kultureller Werte. Hier ist eine Liste der besten und wichtigsten Groschenwörter der deutschen Sprache.
Jeder kennt das Zwerchfell, diesen unsichtbaren Muskel tief im Körper, der uns atmen und lachen lässt. Was kaum jemand weiß: Sein Name stammt von einem alten deutschen Wort für „quer“ – zwerch.
Dieses fast vergessene Wort lebt weiter in Dutzenden anderer Begriffe, die einst unseren Alltag durchzogen: in der Zwerchgasse, dem Zwerchhau, dem Zwerchsack. Sie erzählen von Querverbindungen, Widerständen, Umwegen – vom Leben abseits der Hauptstraße. Dieses kleine Zwerchwörterbuch versammelt die schönsten dieser Wörter und zeigt, wie viel Kraft und Poesie in einem einfachen Richtungswort steckt. Siehe auch: Die Leichtigkeit des Wortes – 59 nach oben strebende Wörter
Der mittelalterliche Begriff Fatz stand früher für Täuschung, Spott oder leichte Scherze. Er wurde in einem humorvollen oder ironischen Kontext benutzt. An anderer Stelle konnte es so viel wie Pracht, Schmuck oder Zierde bedeuten.
Das Wort fatzen als Verb sollte im Sinne von »schmücken« oder »zieren« verstanden werden. Diese Bedeutungen spiegeln sich in einer Reihe von Wörtern wider, die manchmal ähnlich alt, hin und wieder aber auch etwas jünger sind.
Das Wort ist nicht zu verwechseln mit dem Fratz (ungezognes Kind). Hier ist eine kleine, aber vergnügliche Auswahl:
Dies ist eine Auswahl teils gewagter, aber umso schönerer Kompositionen (Komposita sagt der Fachmensch) frühlingshafter Wörter. Jede besteht aus drei Wortteilen und stammt aus der Literatur. Ich habe sie mir nicht ausgedacht, sondern aus alten Büchern gesammelt – Romane, Gedichtbände, was immer mir unter die lesebegierigen Augen kam.
Meist erklären sie sich von selbst, ein klarer Vorteil längerer Wörter. Wenn man so will, sind sie kleine Szenen oder Miniaturen für sich. Sie sind wie Haiku, nur noch kürzer und sehr deutsch. Denn kaum eine andere Sprache ist so kombinationsfreudig wie die unsere. Hier wird die blühende Jahreszeit in buntesten Farben gemalt und gefeiert.