
Der Lenz ist nichts anderes als der Frühling. Er lässt die schlummernde Erde neu erblühen. In dem altertümlichen Wort steckt die Sehnsucht nach Licht und Leben. Veraltet ja, aber von zeitloser Bedeutung.
Ein reicher Schatz an Vokabeln steht uns zur Verfügung, sei es zur dichterischen Zierde oder zur Verherrlichung des wiedererweckten Lebens, das der Frühling uns schenkt. Wohl sind viele dieser Lenzeswörter aus dem zeitgenössischen Sprachgebrauch verschwunden. Aber das schmälert keineswegs ihre Poesie. Siehe auch:
Eine Bibliothek der schönen Wörter ... Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen
- Der Lenz ist da … 79 Wörter für den Frühling
- 20 blütenfrische Frühlingszitate aus alter Literatur
- 55 Blütenwörter für romantische Texte
Liste goldener Lenzadjektive
Lenz, das wirkt ein wenig angestaubt. Aber das täuscht. Diese Wörter tragen Wärme und Frische in sich. Zusammengetragen habe ich hier ausschließlich alte Adjektive. Sie sind alphabetisch sortiert.
- lenzahnend
- lenzatmend
- lenzbegeistert
- lenzbegnadet
- lenzberauscht
- lenzbesonnt
- lenzbezaubert
- lenzbrausend
- lenzduftend
- lenzduftig
- lenzdurchglüht
- lenzdurchwebt
- lenzdurchweht
- lenzen
- lenzfreudig
- lenzfrisch
- lenzfroh
- lenzgeboren
- lenzgeschmückt
- lenzgeweckt
- lenzgeweiht
- lenzgolden
- lenzgoldig
- lenzgrün
- lenzheiß
- lenzheiter
- lenzhell
- lenzjubelnd
- lenzjung
- lenzklar
- lenzlau
- lenzlind
- lenzlustig
- lenzmild
- lenzschön
- lenzsonnig
- lenztrunken
- lenzverträumt
- lenzwarm
Wortherkunft: Lenz
Der Begriff Lenz hat eine lange etymologische Geschichte und geht auf das Althochdeutsche „lenzin“ zurück, was wiederum mit dem Frühling in Verbindung steht. Das Wort hat germanische Wurzeln und ist mit dem altenglischen „lengten“ verwandt, das Frühling oder „Länge des Tages“ bedeuten kann. In vielen germanischen Sprachen gibt es ähnliche Wörter, die alle auf das Erwachen der Natur und die Verlängerung der Tage im Frühjahr hinweisen.
Im Laufe der Zeit hat der Ausdruck Lenz in der deutschen Sprache an Bedeutung verloren und ist in der modernen Umgangssprache weitgehend durch das Wort Frühling ersetzt worden. Dennoch hat der Lenz in der Literatur und Poesie immer noch seinen festen Platz, wo es oft verwendet wird, um ein Gefühl von Nostalgie oder romantischer Verklärung zu erzeugen.
Lenzadjektive in der Literatur
Es war ein lenzgold’ner Maienmorgen. Tiefblauer Himmel und glänzender Sonnenschein verklärten die knospende und keimende Welt, und in den grünen Wiesenhängen murmelten und plauderten tausend lenzgeborene Bächlein und Brünnlein, an deren rasigen Rändern weißköpfige, rötlich angehauchte Maßliebchen und goldgelbe Dotterblumen ihre leuchtenden Köpflein erhoben und das junge Dorfvolk erfreuten, welches sich massenhaft zu Besuche einfand.
Johann Peter: Wildfarren, 1899
Der Mai war lenzschön wie selten. Ein Sprossen und Blühen, ein Zirpen und Schlagen allüberall, unter dem blauen Himmel träumte das Dorf wie ein Idyll.
Johannes Dose: Ein Bonapartefeind, 1911
Werkstattbericht
Das blumenfrohe Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pexels. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Die Wörter stammen aus dem Frühlingsbuch der schönen Wörter.