Der Altweibersommer ist eine Zeitperiode, die trotz ihres mitunter kontroversen Namens die Schönheit einer oft übersehenen Jahreszeit einfängt. Er liegt zwischen Spätsommer, Frühherbst und Spätherbst.
Sprachnörgler mögen die Bezeichnung als antiquiert und problematisch ansehen, doch die Bedeutung, die sie birgt, bleibt unverändert – und sie ist faszinierend.
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Diese Tage strahlen in einem Kaleidoskop aus Rot, Orange und Gelb, als ob die Natur ein letztes Mal vor dem Winter jubilieren würde. Interessanterweise stammt der Name vom Phänomen der fliegenden Spinnweben in der Herbstluft ab. Siehe auch:
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Das Wort „Weiber“ bezieht sich hierbei auf „Webern“, also das Spinnen, nicht auf Frauen. Aber sicher ist das nicht. Weiber, Frauen oder Witwen können auch als Hinweis auf den zarten, verblassenden, älteren Teil des Sommers gesehen werden.
Alternative Bezeichnungen für den Altweibersommer
Einige Begriffe sind auf die im Spätsommer durch die fliegenden Fäden zurückzuführen, die stammen von Spinnen. Man nennt sie auch Sommerfäden oder Marienfäden. Der alte Volksglaube hielt sie für Haare von Elfen, Zwergen oder der Gottesmutter Maria. Das denken wir heute natürlich nicht mehr, aber irgendwie rätselhaft sind die Fäden dann dennoch.
- Allerheiligensommer (ungewöhnlich warme und sonnige Tage, die um den Feiertag Allerheiligen am 1. November herum auftreten)
- Fadensommer (Der fliegenden Spinnenfäden wegen)
- Frauensommer (Eine Variation von Altweibersommer, weniger gebräuchlich)
- Fünfte Jahreszeit (Die heute aber zumeist als Karneval verstanden wird)
- Goldener Oktober (Dieser Ausdruck bezieht sich auf den oft sonnigen, milden Oktober, der dem Altweibersommer ähnlich ist)
- Halbjahressommer (Bezeichnet die warmen Tage im Herbst, eher selten verwendet)
- Herbstsommer (Eine direkte Bezeichnung für die warmen, sommerähnlichen Tage im Herbst)
- Indian Summer (Ein englischer Begriff, der aus Nordamerika stammt und eine ähnliche Wetterperiode beschreibt; meistens im Herbst mit klarer Luft und buntem Laub. So heißt der Altweibersommer übrigens in vielen europäischen Sprachen, die meisten haben kein eigenes Wort – oder diese wurden verdrängt)
- Kleiner Sommer (Eine andere Bezeichnung für eine kurze, warme Periode im Herbst)
- Mariensommer (Der fliegenden Spnnenfäden wegen, Marienfäden oder Mariengarn genannt)
- Mädchensommer (Eine weniger gebräuchliche Bezeichnung, die auf die angenehm milden Temperaturen anspielt)
- Mechtildesommer (wird gelegentlich als Synonym genannt, eine nähere Erläuterung dazu habe ich nicht finden können)
- Mettensommer (bezieht sich wohl ursprünglich auf die fliegenden Fäden)
- Michaelissommer (Bezieht sich auf die Zeit um das Michaelisfest am 29. September)
- Nachsommer (Beschreibt die Zeit nach dem eigentlichen Sommer, in der nochmals warmes und oft trockenes Wetter herrscht)
- Spätsommer (Ähnlich wie Nachsommer, jedoch ohne den Fokus auf trockenes Wetter)
- Witwensommer (Was vom Sommer übrig blieb …)
- Zweiter Sommer (Ebenfalls ein Ausdruck für die warme Periode, die im späten Herbst auftritt)
Apropos: Wie wäre es mit Altweibersommersonnenschein?
Wenn einem das immer noch nicht gefällt oder zu einfach oder nicht genug ist, wie könnte man sonst sagen? Hier sind ein paar Vorschläge.
Poetische Begriffe für den Altweibersommer
Wenn etwas etwas mehr und etwas ungewöhnlicher sein darf, wie wäre es denn damit?
- Goldhauch (ein Hauch von Gold, der in der Luft des Altweibersommers liegt)
- Nebelkuss (der zarte Kuss der Morgennebel, die den Altweibersommer kennzeichnen)
- Goldherbst (die Zeit, wenn der Sommer goldenen Herbst ankündigt)
- Herbstleuchten (das Leuchten des Spätsommers, das den nahenden Herbst hervorhebt)
- Oktoberkuss (der Kuss des Spätsommers, wenn er im Oktober erlebt wird)
- Sonnenflüstern (das leise Flüstern der Sonne, das den Altweibersommer verkündet)
- Sonnenabschied (der liebevolle Abschied der warmen Tage im Altweibersommer)
- Goldgesang (der goldene Gesang der Natur im Altweibersommer)
- Herbstbeginnlein (die zarte Annäherung des Herbstes mit sommerlichen Tagen)
- Herbstvorhang (der Vorhang, der sich langsam öffnet, um den Herbst zu enthüllen)
- Herbstschimmer (der Schimmer des nahenden Herbstes in den späten Sommertagen)
- Morgentauwunder (das Wunder des Morgentaus, das im Altweibersommer glänzt)
- Nebelzauberzeit (die magische Zeit, wenn Morgennebel und Sonnenschein sich treffen)
- Spätsommerglanz (der letzte Glanz des Sommers, bevor der Herbst beginnt)
- Spätsommertraum (der Traum von Sommer, der im Altweibersommer weiterlebt)
- Sonnenherzstück (der warme, sanfte Übergang zwischen Sommer und Herbst)
- Sonnenrückklang (der sanfte Nachklang des Sommers, bevor der Herbst beginnt)
Weltliteratur, in denen der Altweibersommer eine Rolle spielt
- Anna Karenina von Lew Tolstoi (der Altweibersommer wird als Stimmungselement und Metapher verwendet)
- Der Große Gatsby von F. Scott Fitzgerald (der Altweibersommer spiegelt die Illusionen und die Vergänglichkeit wider)
- Wer die Nachtigall stört von Harper Lee (die Jahreszeit dient als Rahmen für bestimmte Ereignisse)
- #HerbstGlanz 🍂
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- #NaturGenuss 🌳
- #SonnigeAuszeit 🌞
- #HerbstMagie 🍁♀️
- #LetzteWärme ☀️
Werkstattbericht
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