49 weniger häufige Adjektive aus der Bildungssprache für noch klügere Texte

Bildungssprache umgibt uns. Sie lebt in Zeitungen, Büchern, Zeitschriften und in einschlägigen TV-Sendungen. Die bildungssprachlichen Adjektive kommen seltener vor. Hier hast du sie in der Übersicht und zum Lernen.

Die Einordnung in die eine oder in die andere Gruppe ist im Einzelfall natürlich diskutabel. Also nagele mich nicht darauf fest. Siehe auch:

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Bildungssprachliche Adjektive verstehen

Alphabetisch sortiert. Die Liste wird noch ergänzt. Die volle Ausbaustufe ist noch nicht erreicht.

  1. apodiktisch — keinen Widerspruch zulassend
  2. ar­bi­t­rär — beliebig, willkürlich
  3. ar­gus­äu­gig — scharf beobachtend, wachsam
  4. arkan — geheim, nicht zugänglich
  5. ar­ti­fi­zi­ell — künstlich, gekünstelt
  6. autoritativ — auf Autorität beruhend, mit Autorität ausgestattet, auf Autorität bestehend
  7. bi­gott — frömmelnd, scheinheilig
  8. determiniert — bestimmt, festgelegt
  9. dezisiv — eine Entscheidung bestimmend/festlegend
  10. dis­kur­siv —  sich in ausführlichen Diskussionen und Gesprächen entwickelnd
  11. disparat — ungleichartig, nicht zueinanderpassend
  12. disponibel — sofort verfügbar, frei
  13. distinkt — deutlich, klar, abgegrenzt
  14. divergent — entgegengesetzt, auseinanderstrebend
  15. do­lo­rös — schmerzhaft
  16. durabel — dauerhaft, haltbar, stabil
  17. elaboriert — differenziert ausgebildet, hoch entwickelt
  18. exo­pho­risch — verweisend
  19. fakultativ — freiwillig, optional
  20. flagrant — deutlich ins Auge fallend
  21. formidabel — beeindruckend, großartig
  22. for­ciert — erzwungen, gezwungen
  23. frappant — verblüffend, überraschend, frappierend
  24. gradieren — verstärken, auf einen höheren Grad bringen
  25. illuster — berühmt, namhaft, Bewunderung hervorrufend
  26. im­per­ti­nent — ungehörig, frech, unverschämt
  27. in­ak­ku­rat — unsorgfältig, ungenau
  28. indifferent — interesselos, gleichgültig
  29. indolent — träge, gleichgültig, uninteressiert
  30. ingeniös — erfinderisch, schöpferisch
  31. in­hä­rent — einer Sache anhaftend, innewohnend
  32. in­kom­men­su­ra­bel — nicht vergleichbar; nicht zusammen messbar
  33. in­sis­tent — beharrlich, hartnäckig
  34. insolent — anmaßend, unverschämt, frech
  35. kausal — ursächlich
  36. klandestin — geheim, heimlich
  37. kommensurabel — mit gleichem Maß messbar, vergleichbar, ähnlich
  38. konsensual — einvernehmlich, auf Basis eines Konsens
  39. kursorisch — oberflächlich, flüchtig
  40. larmoyant — weinerlich
  41. lu­zi­fe­risch — teuflisch, bösartig
  42. manifest — offenkundig
  43. mokant — spöttisch
  44. multipel — vielfältig, vielfach
  45. ob­s­t­ruk­tiv — behindernd, verschleppend, hinderlich
  46. os­ten­ta­tiv — betont, provozierend, zur Schau stellend
  47. ob­s­ti­nat — starrsinnig, unbelehrbar
  48. per­ni­zi­ös — unheilvoll, verderblich, bösartig
  49. pre­zi­ös — gekünstelt, geziert, unnatürlich (auch: pre­ti­ös)
  50. pro­non­ciert — eindeutig, entschieden, betont
  51. si­byl­li­nisch — rätselhaft, orakelhaft
  52. so­lenn — feierlich, festlich
  53. su­b­lim — erhaben, verfeinert
  54. tri­um­phant — triumphierend, siegreich, erfolgreich
  55. unprätentiös — bescheiden, uneitel

Bildungssprachliche Adjektive in der klassischen Literatur – Beispiele

Der Vorzug, konstant zu lügen, machte sie ihm, wie er ostentativ hervorhob, so liebenswert. Vor allem aber bereitete es ihm unsägliches Vergnügen, von seiner Familie sich verachtet zu sehen.

Walter Serner: Die Tigerin, 1925

Der selbe Richter Thayer, gegen dessen Urteil seit sieben Jahren die besten Juristen kämpfen und dessen Irrtümer flagrant erscheinen, fühlt sich nicht befangen!

Carl von Ossietzky: Sämtliche Schriften, 1927-1928

Solltet aber, Ihr luftiges Gesindel, oder einige unter euch so insolent sein, und Eure Kniee nicht beugen wollen, so will ichs mit der Lenore, wie die Sybille mit ihren 9 Büchern beim Tarquin machen. Ein Drittel davon will ich gleich verbrennen, und wenn Ihr dann vor den übrigen 2/3teln noch nicht niederfallen wollt, so soll auch das zweite Drittel ins Feuer. Vor dem letzten Drittel fallet Ihr gewiß dann mit großem Geheul nieder.

Brief des Gottfried August Bürger an Boie, 12. August 1773

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