Die meisten kannte ich ehrlich gesagt selbst nicht; sie sind mir ins Auge gefallen, als ich erneut die vollständige Liste der bildungssprachlichen Wörter durchgekämmt habe. Wie immer auf der Suche nach interessanten Begriffen und spannenden Zusammenhängen. Ich bin fündig geworden.
Wie nicht anders zu erwarten fußen viele dieser Begriffe im Altgriechischen und im Latein. Mitunter sind sie auch aus anderen Sprachen auf uns gekommen, das habe ich dann jeweils vermerkt. Du hättest es aber auch so gewusst … Siehe auch: 20 Begriffe aus der Bildungssprache, die leicht zu verwechseln sind + Merkhilfen
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Inhaltsverzeichnis
Liste interessanter und ungewöhnlicher bildungssprachlicher Begriffe
Eine bunte Mischung besonderer, teils kniffliger Wörter, die nicht jeder kennt. Von Hand ausgesucht und sortiert nach dem Alphabet.
- adhärieren – sich an etwas heften oder festhalten, insbesondere im übertragenen Sinne
- agonal – kämpferisch (Adj.), auf Kampf ausgerichtet, kombattant, kriegerisch
- Beauté – Schönheit, oft verwendet, um eine außergewöhnliche oder ideale Schönheit zu beschreiben (Franz.) (vergleiche Englisch: Beauty)
- Charis – Anmut, in der griechischen Mythologie eine der drei Grazien
- Depravation – moralischer Verfall oder Verdorbenheit
- dissoziieren – trennen oder spalten, insbesondere in psychologischem Kontext die Trennung von Gedanken, Gefühlen oder Erinnerungen
- echappieren – entkommen, aus einer Situation oder einem Zustand fliehen
- enragiert – wütend (Adj.), in Rage, sehr ärgerlich
- eskamotieren – verschwinden lassen, oft im Sinne von Zauberei oder Trick
- exlex – außerhalb des Gesetzes, rechtlos
- exoterisch – für die Allgemeinheit bestimmt, nicht geheim oder esoterisch
- Exzerptor – jemand, der Auszüge oder Exzerpte erstellt, insbesondere aus Texten
- fallibel – fehlbar (Adj.), in der Lage, Fehler zu machen oder Irrtümer zu haben
- fassonieren – formen, gestalten, insbesondere Material in eine bestimmte Form bringen
- formaliter – formell (Adj.), hinsichtlich der Form oder des Formalen
- futil – nichtig (Adj.), belanglos, von geringer Bedeutung
- Gout – Geschmack, Vorliebe, insbesondere ein individueller oder spezifischer Geschmack (Franz.)
- Grandeur – Größe, Pracht, Erhabenheit, oft mit einem Hauch von Überlegenheit (Franz.)
- hasadieren – Neid oder Missgunst zeigen oder empfinden
- hesperisch – europäisch abendländisch in einem mythischen Sinne (Adj.)
- heterophil – die Neigung zu Unterschiedlichem oder Fremdem aufweisend (Adj.), Gegenteil von homophil
- Highbrow – intellektuell anspruchsvoll, kulturell gehoben (Engl.)
- Honneur – Ehre, Anerkennung, Würdigung (Franz.)
- Hyperboliker – jemand, der zur Übertreibung neigt, insbesondere in der Sprache
- idem – dasselbe, der gleiche
- Illiterat – eine Person, die nicht lesen und schreiben kann
- Implikat – eine logische Folgerung oder eine implizierte Bedeutung
- Implikatur – in der Pragmatik eine Bedeutung, die über das Gesagte hinausgeht, aber vom Sprecher intendiert ist
- Importanz – Wichtigkeit, Bedeutung
- Importum – dringende Bitte, Anforderung
- indoktrinativ – lehrend (Adj.), oft mit dem Ziel der Beeinflussung oder Manipulation von Überzeugungen
- Infiltrant – jemand, der sich einschleicht, insbesondere mit dem Ziel der Spionage oder Sabotage
- Ingenium – natürliche Anlage, Talent, Geist
- Inspirator – jemand, der inspiriert oder Anregung gibt
- Insurrektion – Aufstand, Rebellion gegen die bestehende Ordnung
- Intima – enge Freundin (nicht zu verwechseln mit einem Ausdruck aus der Medizin)
- intransigent – unversöhnlich (Adj.), unüberbrückbar
- inzidenter – beiläufig (Adj.), in Verbindung stehend, aber nicht hauptächlich
- Italianità – Italienischsein, die Gesamtheit der italienischen Kultur und Lebensart (Ital.)
- Kairos: günstiger Moment, entscheidende Zeit
- Kanonizität: Zugehörigkeit zu einem anerkannten Kanon
- Kausalnexus: Ursache-Wirkungs-Zusammenhang
- Klitterung: Vermischung, Verfälschung von Texten
- Konservativität: Bewahrung von Bestehendem
- Konspirant: heimlicher Verschwörer
- Kontermine: Gegenmaßnahme, insbesondere im Militärwesen (Franz.)
- Kontinenz: Selbstbeherrschung, Enthaltsamkeit
- Krudität: Rohheit, Geschmacklosigkeit
- Metachronismus: zeitliche Unstimmigkeit
- Mimesis: Nachahmung, in Kunst und Literatur
- Monitum: Warnung, Ermahnung
- monoglott: einsprachig (Adj.).
- Narrativität: Erzählqualität, -struktur
- negligeant: nachlässig, lässig (Adj.) (Franz.)
- observant – aufmerksam und achtsam sein
- Observanz: Befolgung, Einhaltung von Regeln
- obstinat: starrsinnig, unbelehrbar (Adj.).
- Odeon: Konzert- oder Versammlungshalle
- Ondit (n) – Gerücht, Fama; das Wort bezieht sich auf Informationen oder Nachrichten, deren Wahrheitsgehalt ungewiss ist und die sich in der Regel schnell und ohne offizielle Bestätigung verbreiten (Franz.)
- oratorisch – die Kunst der Rede betreffend (Adj.)
- outrieren – über das übliche Maß hinaus übertreiben
- perfektibel – fähig, verbessert zu werden (Adj.)
- Plutokratie – Herrschaft der Reichen
- Präokkupation – gedankliche Voreingenommenheit oder Besetzung (Subst.)
- präponderieren – überwiegen oder vorherrschen
- privatissime – in sehr privater, intimer Weise (Adv.)
- querulieren – sich häufig beschweren oder klagen (vergleiche: Querulant)
- Ranküne – anhaltender Groll oder Feindseligkeit
- recte – richtig oder korrekt (Adv.)
- regelgeleitet – nach festen Regeln handelnd (Adj.)
- Renommierstück – etwas, mit dem man Eindruck schinden möchte
- Respons – Antwort oder Erwiderung, besonders in der Liturgie
- Retardation – Verzögerung oder Verlangsamung
- rollieren – in regelmäßigen Abständen wechseln oder austauschen
- Schematismus – starres Festhalten an Schemen oder Formeln
- Sou – Münze mit wenig Wert (Franz.) “keinen Sou mehr wert …”
- Telekratie – Herrschaft durch Fernkommunikationstechnologien
- Tridum – eine dreitägige religiöse Feier oder Übung
- Triga – Wagen, gezogen von drei Pferden (vergleiche: Quadriga)
- Triolismus – sexuelle Aktivität zwischen drei Personen
- Triplizität – Dreifachheit, insbesondere in der Astrologie
- Urgenz – Dringlichkeit, Eilbedürftigkeit
- Ventriloquist – Bauchredner
- vikarieren – vertretungsweise eine Aufgabe oder Funktion übernehmen
- Vorverständnis – bereits vorhandenes Verständnis oder Kenntnisse vor einer neuen Erfahrung
- Zelebrant – einer, der etwas zelebriert, inbesondere religiöse Zeremonien
- Zentenar – Hundertjähriger
Wenn das nicht genügt, was ich gut verstehen kann, Neugier ist alles! – kommt hier der Nachschlag:
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