
Kultur und Lebensweise der jüngeren Generation drücken sich nicht zuletzt in der Jungendsprache aus, sie sind ein wichtiger Teil ihres sozialen Ausdrucks.
Die Jugendsprache ist kein einheitlicher, fester Dialekt, sondern ändert sich ständig und variiert zwischen verschiedenen Jugendgruppen und -kulturen. Sie spiegelt oft aktuelle Trends, soziale Normen und Werte wider und kann als ein wichtiger Indikator für die kulturelle Dynamik einer Gesellschaft betrachtet werden.
Die Jugendsprache in Deutschland ist ein faszinierendes Phänomen, das durch ihre Lebendigkeit und Dynamik charakterisiert ist. Sie ist stark von verschiedenen Kulturen beeinflusst, was sich in der Übernahme von Wörtern aus verschiedenen Sprachen zeigt.
Der Einfluss des Englischen ist in der deutschen Jugendsprache übergroß. Viele englische Wörter und Ausdrücke sind in den alltäglichen Wortschatz der Jugendlichen eingeflossen, Anglizismen sind weit verbreitet.
Darüber hinaus hat die türkische Sprache einen spürbaren Einfluss auf die deutsche Jugendsprache, vor allem in Gebieten mit einer bedeutenden türkischen Gemeinschaft, was inzwischen für alle größeren Städte gelten dürfte.
Diese Verschmelzung von Wörtern und Ausdrücken aus verschiedenen Sprachen spiegelt die multikulturelle Realität vieler deutscher Städte wider. Sie zeigt vor allem den enormen Einfluß amerikanischer Medien und Kultur, vor allem in Film und Musik (Hip Hop), auch das Internet hat beitragen. Siehe auch:
- 47 englische Wörter, die im digitalen Zeitalter unverzichtbar sind
- 27 moderne Wörter zum Thema künstliche Intelligenz (KI) erklärt
- Ikonische Wörter in Filmen, Büchern und Liedtexten
Die deutsche Jugendsprache ist somit ein lebendiger Beweis für die ständige Weiterentwicklung der Sprache und für die Fähigkeit der Sprache, Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft zu bauen, sich anzupassen und auf Druck zu reagieren.
Das Vokabular der Jugend – eine Auwahl
- abchecken (etwas oder jemanden begutachten oder überprüfen)
- aggro (aggressiv, Hass)
- Alman (eine Person deutscher Herkunft, die als überkorrekt, spießig oder wenig flexibel wahrgenommen wird.)
- am Start (dabei sein oder mitmachen)
- Babo (Chef oder Boss)
- Bae (Abkürzung für „before anyone else“, also eine besonders wichtige Person)
- Beef (Streit)
- Chillen (sich entspannen)
- Clout (Einfluss oder Macht, oft in den sozialen Medien)
- cringe (peinlich oder unangenehm)
- Digga(h) (Anrede für einen Kumpel)
- Dissen (jemanden beleidigen oder heruntermachen)
- Drip (ein stilvoller, ansprechender Look)
- Ehrenmann/Ehrenfrau (jemand, der respektiert wird oder eine gute Tat vollbracht hat)
- Fame (berühmt oder Beliebtheit)
- Feierabend (hier im Sinne von „das war’s“, nicht im klassischen Sinne des Wortes)
- Flexen (prahlen oder angeben)
- FOMO (Abkürzung für „Fear Of Missing Out“, die Angst, etwas Spaßiges oder Wichtiges zu verpassen)
- Ghosten (plötzlich den Kontakt zu jemandem abbrechen, ohne Erklärung)
- Gönn dir! (sich etwas Gutes tun oder sich etwas leisten)
- Goals (Ziele, oft in Bezug auf Beziehungs- oder Freundschaftsziele)
- Habibi (informelle und freundliche Anrede verwendet, die so viel wie Freund oder Kumpel bedeutet.)
- Hater (jemand, der Neid oder Hass empfindet)
- Highkey (etwas deutlich oder offensichtlich tun)
- Hype (großer Rummel oder Aufregung um etwas)
- Hypebeast (jemand, der immer die neuesten, teuersten und angesagtesten Klamotten kauft)
- Insta (kurz für Instagram)
- Lauch (dünner/schwacher Mann, Trottel)
- Lappen (eine schwache oder feige Person)
- lowkey (etwas leise oder zurückhaltend tun)
- lit (etwas ist toll oder cool)
- Mukke (Musik)
- Netflix & Chill (eine Einladung zum gemeinsamen Fernsehen, oft mit romantischen oder sexuellen Untertönen)
- No Front („nicht böse gemeint“ oder „ohne jemanden angreifen zu wollen“)
- NPC (für „Non-Player-Character, aus dem Gaming)
- on Fleek (perfekt gestylt oder gut aussehen)
- Random (zufällig oder willkürlich)
- Real Talk (ehrlich und direkt reden)
- Rooftopping (das Klettern auf hohe Gebäude, um Fotos zu machen)
- Safe (sicher oder bestimmt)
- Shippen (zwei Personen, oft fiktionale Charaktere, sich in einer romantischen Beziehung vorstellen oder unterstützen)
- stabil (gut oder zuverlässig)
- Swag (eine besondere Art von Coolness oder Stil)
- Thug Life (ein Ausdruck aus der Rap-Kultur, oft ironisch verwendet)
- Tindern (über die App Tinder jemanden suchen/daten)
- Triggered (schnell gereizt oder emotional berührt)
- Vibe (Stimmung oder Gefühl)
- Vibe Check (eine Einschätzung einer Person oder Situation, um zu sehen, ob die Stimmung oder „Vibes“ positiv sind)
- Wholesome (herzerwärmend oder moralisch positiv)
- Yolo („You only live once“, also „Man lebt nur einmal“)
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Das Beitragsbild habe ich von der KI Stable Diffusion via Nightcafé Studio generieren lassen. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans.
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