Jammer … 89 beklagenswerte Begriffe

Jammer … 89 beklagenswerte Begriffe

Jammer steht für Elend und Not, für das Leiden des Herzens und für die schlechte Zeit. Diese Wörter des Jammers werden überwiegend selten bis gar nicht mehr benutzt.

Abgesehen von so bekannten Bildungen wie Jammerlappen, Jammerbild, Jammertal und das Adjektiv jammerschade. Früher wurde ganz offensichtlich mehr gejammert. “Der Menschheit ganzer Jammer fasst mich an” (Faust).

Schöne Wörter Bücher Eine Bibliothek der schönen Wörter … Ja, es gibt sie noch, die schönen Wörter. Begriffe mit dem besonderen Klang. Wörter, die Sehnsüchte und Erinnerungen in uns hervorrufen. Die Welt von damals, sie ist noch vorhanden. Erinnerungen an Altes und längst Vergessenes. Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. Hier ist eine wunderfrohe Blütenlese in Buchform mit den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Jetzt ansehen

Kennst du das Verb jammerschlagen? Wenn nicht, finde hier heraus, was es bedeutet.

Diese Wörter haben Charme und können Texte farbenreicher und interessanter machen. Man muss es nur einmal versuchen. Siehe auch:

Liste von Wörtern mit Jammer

Herausgesucht habe ich überwiegend alte Begriffe. Sie sind alphabetisch sortiert. Vollständigkeit habe ich nicht angestrebt.

  1. Jammeranblick
  2. Jammerangst (Angst im Elend oder Leid)
  3. Jammerauge (Auge voll des Jammers)
  4. Jammerbild
  5. jammerbleich (bleich von Jammer, kreidebleich)
  6. Jammerblick
  7. Jammerblume (Klatschrose)
  8. Jammerbrief
  9. jammerbringend
  10. Jammerdecke (Decke mit der im Schmerz das Haupt verhüllt ist)
  11. Jammerdruck (Druck den das Herzeleid auf das Gemüt übt)
  12. Jammerecke (Ecke, Ort des Elends)
  13. Jammerer (jammernder, wehklagender Mensch)
  14. Jammererde (die Welt voller Elend)
  15. Jammerernte
  16. Jammerfall (Schmerzenfall)
  17. Jammergefilde (Ort des Jammers)
  18. jammergefoltert (von Kummer und Herzensleid gefoltert)
  19. Jammergeheul
  20. Jammergesang
  21. Jammergeschäft (leidvolles Geschäft)
  22. Jammergeschick (leidvolles, trauriges Schicksal)
  23. Jammergeschrei
  24. Jammergesicht (gesicht das Wehklage zeigt)
  25. Jammergestalt
  26. Jammergestöhn
  27. Jammergewinsel
  28. Jammergleis (Gleis des Elends, stetes Fortdauern des Elends)
  29. jammerhaft
  30. jammerhallend (von Wehklage widerhallend)
  31. Jammerhaus
  32. Jammerherz
  33. Jammerhöhle (für eine elende Wohnung)
  34. jammerig (voll elend oder Herzeleid)
  35. Jammerjahr (Angst- und Schmerzensjahr)
  36. Jammerklage
  37. jammerklagen (Verb)
  38. Jammerknechtschaft
  39. jammerkrank
  40. Jammerkrieg (der Dreißigjährige Krieg)
  41. Jammerleben
  42. jammerlechzen (Verb)
  43. jämmerlich
  44. Jämmerlichkeit
  45. Jammerlied
  46. Jammermann (Mann der in Jammer lebt)
  47. Jammermaß (maß des Elends oder Leids)
  48. Jammermeer (Meer des Elends)
  49. Jammermensch (verächtlicher Ausdruck für einen elenden Menschen)
  50. Jammermine
  51. Jammermond (Monat des Elends)
  52. jammermüde
  53. Jammermusik (eigentlich eine Leichen- oder Totenmusik; heute eher eine schrammelnde, quitschende, schlechte Musik)
  54. jammern (Verb)
  55. Jammernacht
  56. jammernswürdig
  57. Jammerort
  58. Jammerplage
  59. Jammerrede
  60. jammerreich
  61. Jammerruf
  62. jammerschade
  63. jammerschlagen (Verb; sein Leid mit zusammenschlagen der Hände bezeugen)
  64. jammerselig (elendvoll, leidvoll)
  65. Jammerseligkeit
  66. Jammerseufzen
  67. jammersiech
  68. Jammersinn (Sinn der gern jammert)
  69. Jammerspiegel
  70. Jammerspiel
  71. jammerstarr
  72. Jammerstimme
  73. Jammerszene (in einem Schauspiel)
  74. Jammertag
  75. Jammertal
  76. Jammertod
  77. Jammerton
  78. Jammerung (das Jammern, Herzeleid und seine Kundgebung)
  79. jammerversunken
  80. jammervertieft
  81. jammervoll
  82. Jammerwelt
  83. Jammerwerk
  84. Jammerwort
  85. Jammerzeichen (Schmerzenzeichen)
  86. Jammerzeit (Zeit des Elends und der Wehklage)
  87. Jammerzucken
  88. Jammerzug (charakteristischer Zug des Elends oder Leides)
  89. Jammerzweck (leidvoller Zweck)

Auch einen Satz wert: bejammernswert, bejammernswürdig, Bejammerung …

Jammer in der Literatur

Er ritt durch die Stadt, weinend und das Volk segnend. Manchmal breitete er die Arme aus, als wollte er Rom umfassen, dann hob er sie gen Himmel. Der Engelsburg vorbei, die ihm das grausige Bild seiner Vergangenheit entgegenhielt, zog der Jammermann nach dem St. Peter, wo er sich am Apostelgrabe niederwarf. In den Annalen der Kirche gibt es keinen so schrecklichen Einzug eines Papsts.

Ferdinand Gregorovius: Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter, 1859

Ein Liebender liegt dir zu Füßen,
Die Jammerknechtschaft aufzuschließen.

Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie, 1808

Einen sehr ungünstigen Eindruck, der ihn auf Wochen zurückwarf, übten auf den Kranken die Auswanderer. Als die Bewohner von St. Jean ihre fahrende Habe zusammenpackten und das Dorf verließen, drang in der Stille der Nacht das Klage- und Jammergeschrei der Ausziehenden bis in Pauls Krankenzimmer. Er weinte mit den Weinenden, und Isabella gewahrte beim Tageslicht mit Schrecken die zerstörenden Wirkungen der Jammernacht.

Conrad von Bolanden: Bankrott, 1908

Werkstattbericht

Die Abbildung erschuf die KI DALL-E.